Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 66/01

Magdeburg, den 26. April 2001

Hochschule Magdeburg-Stendal, AOK und Bauministerium kooperieren

Heyer: Alten- und behindertengerechte Wohnungen sind marktgerechtes Angebot

"Alten- und behindertengerechten Wohnraum zu schaffen, ist nicht nur eine wichtige sozialpolitische Aufgabe, sondern gleichzeitig eine große Marktchance für die Wohnungsunternehmen in Zeiten des Wohnungsüberhangs." Das erklärte Bauminister Jürgen Heyer (SPD) heute in Magdeburg beim Forum "Netzwerk Wohnungsanpassung" der Hochschule Magdeburg-Stendal.

Heyer verwies auf den stetig steigenden Anteil älterer Menschen auch in Sachsen-Anhalt. Von heute 667.000 Einwohnern über 60 Jahre (26,3 Prozent der Gesamtbevölkerung) werde sich die Zahl bis 2010 voraussichtlich auf 700.000 (28,1 Prozent) erhöhen. "Das ist eine wachsende Kundengruppe, die der individuellen Situation angepassten Wohnraum nachfragt", sagte Heyer.

Das Forum "Netzwerk Wohnungsanpassung" ist das Ergebnis einer Kooperation der Hochschule Magdeburg-Stendal, des Bauministeriums und der AOK Sachsen-Anhalt. In Magdeburg wurde heute eine gemeinsame Broschüre vorgestellt, in der erstmals alle Fördermöglichkeiten für die Schaffung alten- und behindertengerechten Wohnraums zusammengefasst dargestellt sind.

Der Bauminister wies darauf hin, dass seit 1992 bereits über 4.800 alten- und behindertengerechte Wohnungen in Sachsen-Anhalt durch Sanierung oder Neubau neu geschaffen wurden. Mehr als 8.100 vorhandene Wohnungen wurden seit 1995 angepasst. Dafür wurden Fördermittel von Bund und Land in Höhe von fast 423 Millionen DM aufgewandt.

Heyer unterstrich die Notwendigkeit, für Angebote des "Betreuten Wohnens" Markttransparenz zu schaffen. "Unter diesem Begriff gibt es Angebote ganz unterschiedlicher Qualität und sehr unterschiedlicher Anbieter", sagte Heyer. "Deshalb haben wir gemeinsam mit dem Sozialministerium das Qualitätssiegel Betreutes Wohnen entwickelt. Bei Unternehmen, die es verliehen bekommen, können sich Interessenten darauf verlassen, dass sowohl die bauliche Qualität als auch das Betreuungsangebot stimmt."

Bislang haben 26 Unternehmen in Sachsen-Anhalt Interesse an der Auszeichnung bekundet. Anträge können noch bis Juli bei der Sachsen-Anhaltinischen Landesentwicklungsgesellschaft (SALEG) eingereicht werden.

Martin Krems

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