Pressemitteilungen der Landesregierung
Jugendministerin Kuppe: Kampf gegen Jugendkriminalität ist mehr als Strafverfolgung/ Landkreisbereisung im Mansfelder Land
27.07.2000, Magdeburg – 84
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Ministerium für Arbeit, Frauen, Gesundheit und Soziales - Pressemitteilung Nr.: 84/00
Magdeburg, den 27. Juli 2000
Jugendministerin Kuppe: Kampf gegen Jugendkriminalität ist mehr als Strafverfolgung/ Landkreisbereisung im Mansfelder Land
Eisleben. Jugendministerin Dr. Gerlinde Kuppe (SPD) sieht in der Kooperation von Polizei, Justiz und Sozialarbeit ein wirkungsvolles Instrument im Kampf gegen Jugendkriminalität. Zum Auftakt ihrer Landkreisbereisung im Mansfelder Land sagte die Ministerin am Donnerstag beim Besuch der Jugendberatungsstelle bei der Polizei (JUBP) im Polizeirevier Eisleben : "Die Erziehungsarbeit muss sofort nach der Tat ansetzen. Die Jugendlichen müssen gefordert werden, sich mit der Tat und deren schädlichen Folgen auseinanderzusetzen. Dazu sind Gespräche mit den Sozialarbeiterinnen und -arbeitern in den Jugendberatungsstellen unabdingbar."
Die JUBPs wurden auf Grundlage eines gemeinsamen Erlasses von Innen- und Sozialministerium gebildet. Grundgedanke ist, dass die Jugendlichen nach der polizeilichen Vernehmung nicht ohne Hilfe nach Hause geschickt werden, sondern im Gespräch mit Sozialarbeiterinnen und -arbeitern das Geschehene reflektieren. Gemeinsam werden erste Strategien zur Wiedergutmachung erarbeitet. Im Bereich der Polizeidirektion Merseburg wurden im September 1998 vier Jugendberatungsstellen eingerichtet. Die Fortbildung der Sozialarbeiterinnen und ¿arbeiter wird durch das Sozialministerium organisiert und finanziert.
Ein weiterer Schwerpunkt der Landkreisbereisung war die Beschäftigungs- und Ausbildungssituation von Jugendlichen im Mansfelder Land. Ministerin Kuppe appellierte an die Unternehmen der Region, alle Möglichkeiten auszureizen, um weitere Lehrstellen bereitzustellen. "Ausbildung bedeutet nicht nur für die Jugendlichen, sondern für jedes Unternehmen selbst Zukunftssicherung", sagte die Ministerin. "Wer heute nicht ausbildet, verspielt Wettbewerbspunkte für morgen." Die Ministerin verwies auf die Ausbildungsförderung des Landes. Mehr als 120 Millionen Mark stehen dafür in diesem Jahr bereit. Unterstützt werden insbesondere Firmen, die erstmals, über den eigenen Bedarf sowie behinderte und benachteiligte Jugendliche oder aber in zukunftsträchtigen neuen Berufsfeldern ausbilden.
Im ehemaligen Kloster Wimmelburg besuchte die Ministerin ein Qualifizierungsprojekt der Gesellschaft für Sanierung und Strukturentwicklung Mansfelder Land mbH . Dort erhielten knapp 50 Jugendliche im Rahmen des Bundes-Sofortprogrammes zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit eine befristete Beschäftigung, die mit einer Qualifizierung sowie einem Praktikum in einem Betrieb kombiniert war. Im Kolping Berufsbildungswerk in Walbeck verschaffte sich die Ministerin einen überblick über das Ausbildungsprofil. Das für 104 Millionen Mark errichtete und im Mai 1999 eröffnete Bildungswerk bietet außerbetriebliche Ausbildung in 25 Berufsfeldern sowie zahlreiche Förderungslehrgänge an.
Beim Besuch der Mansfelder Kupfer und Messing GmbH in Hettstedt erläuterte die Ministerin die neue Landesinitiative "Pakte für Arbeit", die zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen soll. "Regionale Bündnisse für Arbeit sind eine effektive Ergänzung zu EU-, Bundes- und Landesinitiativen", sagte die Ministerin. Sie ermutigte Politik, Verwaltung und Sozialpartner in den Regionen, derartige Pakte für Arbeit zu schmieden. "Die Akteure vor Ort wissen am besten, was gut für die Region ist." Zur Ankurbelung der Landesinitiative stehen bis zu zehn Millionen Mark bereit. In einer ersten Bewerbungsrunde bis Ende Oktober rechnet die Ministerin mit zehn bis 15 realisierbaren Projekten. "Wichtig ist, dass über manch Interessensgegensatz hinweg alle an einem Strang ziehen und nicht nur gemeinsam reden, sondern gemeinsam handeln." Die Mansfelder Kupfer und Messing GmbH zählt laut Erhebung von 1998 mit ihren 1.300 Beschäftigten zu den zehn größten Privatarbeitgebern im Land. Sie produziert Drähte, Seile, Bleche, Rohre und Stangen. 60 Prozent der Waren werden in Deutschland, 28 Prozent im EU-Bereich und knapp 12 Prozent ins übrige Ausland verkauft.
Des weiteren besuchte die Ministerin in Eisleben das Kinderhaus "Sternschnuppe" des Deutschen Kinderschutzbundes sowie die Mansfelder Bergwerksbahn in Benndorf .
Hintergrunddaten zur Ausbildungs- und Beschäftigungsförderung für das Mansfelder Land
Im Mansfelder Land waren Ende Juni nach Angaben der Arbeitsämter 825 Mädchen und Jungen auf Lehrstellensuche. Dem standen 65 von der Wirtschaft gemeldete, aber noch unbesetzte Stellen gegenüber. Rund 700 Mädchen und Jungen galten laut Arbeitsämter bereits als vermittelt. Im Vorjahr stellte das Land für die Ausbildungsförderung im Mansfelder Land 927.000 Mark bereit. Darüber hinaus gingen für die Arbeitsmarktförderung knapp 15,4 Millionen Mark in die Region. Mehr als 3.000 Menschen konnten damit in eine Beschäftigung oder Qualifizierung gebracht werden.
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