Pressemitteilungen der Landesregierung
Innenminister Jeziorsky: Konsequente Strafverfolgung
zur Einschränkung illegaler Drogen unerlässlich - muss aber durch
zielgerichtete Prävention flankiert werden
25.11.2005, Magdeburg – 166
- Ministerium für Inneres und Sport
Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 166/05
Ministerium des Innern -
Pressemitteilung Nr.: 166/05
Magdeburg, den 25. November 2005
Innenminister Jeziorsky: Konsequente Strafverfolgung
zur Einschränkung illegaler Drogen unerlässlich - muss aber durch
zielgerichtete Prävention flankiert werden
-
Hoher Anteil junger Tatverdächtiger bei Rauschgiftdelikten
- Mehr als
jeder Zweite unter 21 Jahre
- Verstärkt
Eltern in Prävention einbeziehen
Die Entwicklung
der Rauschgiftkriminalität in Sachsen-Anhalt wird, nach Auskunft von
Innenminister Klaus Jeziorsky, seit mehreren Jahren von einer Zunahme
registrierter Straftaten und ¿täter und einem Anstieg der Sicherstellungsmengen
geprägt. Erst kürzlich sei es in Köthen zu einer Sicherstellung einer größeren
Menge Kokain und einer Festnahme von vier Tatverdächtigen gekommen.
Innenminister
Jeziorsky: ¿Mit 7.059 (2003: 6.401) Rauschgiftdelikten im Jahr 2004 wurden 685
Delikte mehr als im Vorjahreszeitraum festgestellt. Im ersten Halbjahr 2005
waren es bereits 3.705 Delikte. Dies bedeutet gegenüber dem Vergleichszeitraum
des Vorjahres eine Steigerung um 3,6%.¿ Die Zunahme bei den Fallzahlen würden
aber auch im unmittelbaren Zusammenhang mit den erhöhten Aktivitäten der
Polizei in diesem Kriminalitätsbereich stehen.
Erwerb
und Besitz von illegalen Drogen für den eigenen Konsum sind die häufigsten
Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz und werden auch als
Konsumentendelikte bezeichnet. Während der Anteil von jungen Tatverdächtigen
bei allen Rauschgiftdelikten im Jahr 2004 bereits bei 52,4% lag, waren 56,2%
der wegen Konsumentendelikten ermittelten Tatverdächtigen jünger als 21 Jahre.
Wie
Jeziorsky mitteilte, sei der hohe Anteil junger Tatverdächtiger aus zweierlei
Gründen besorgniserregend. So sei zum einen die Gesundheitsgefährdung der Betroffenen
zu erwähnen. Zum anderen stehe Drogensucht und der Zwang zur Beschaffung von
Drogen in vielen Fällen im Zusammenhang mit allgemeiner Kriminalität. Ein
gesellschaftliches Abrutschen der jungen Betroffenen gelte es zu verhindern.
Daher werde an der Strategie festgehalten, einerseits schwerwiegende Verstöße
gegen das Betäubungsmittelgesetz mit allem Nachdruck zu verfolgen ohne die Konsumentendelikte
außer acht zu lassen und anderseits insbesondere für junge Menschen Hilfe
anzubieten.
Jeziorsky:
¿Eine konsequente Strafverfolgung zur Einschränkung der Verfügbarkeit illegaler
Drogen ist unerlässlich, muss aber durch zielgerichtete Prävention flankiert
werden. Die Möglichkeiten der Einflussnahme durch Elternhaus und Schule sind
sehr bedeutsam. Zu diesem Zweck hält die Polizei als ein Träger der
Kriminalprävention ein breitgefächertes Angebot für Jugendliche, Eltern, Lehrer
und anderen Institutionen sowie Einrichtungen bereit. Ich würde mich freuen,
wenn insbesondere Erwachsene verstärkt das Informationsangebot annehmen
würden. Ist doch gerade bei dieser Zielgruppe das Wissen rund um illegale
Drogen nur wenig ausgeprägt. Vor allem Eltern sind oftmals nicht ausreichend
informiert.¿
Wie
der Minister weiter mitteilte, habe er die Polizeibehörden angewiesen, das vorhandene
Angebot zur Drogenprävention noch stärker in den Mittelpunkt zu stellen.
So
würden eine ganze Reihe von Informationsbroschüren zur Verfügung stehen, die
von der Polizei angeboten werden. z. B.:
¿
¿Sehnsucht¿, Broschüre mit umfassenden
Informationen zu Ursachen und Folgen des Konsums legaler und illegaler Drogen
¿
¿Rauschgift ohne mich¿, Broschüre
¿
¿Was ist bloß mit Mischka los¿, Kinderbuch
¿
¿Unsere Sandra macht das nicht... oder?¿ und
¿
¿Mach¿s gut, Konny¿, Heft 3 und 4 aus der
Info-Reihe des Landeskriminalamtes Malheftserie des Landeskriminalamtes
Zur
Gestaltung von Vorbeugungs- oder Aufklärungsveranstaltungen zur Rauschgiftproblematik
- z. B. im Rahmen von Elternversammlungen - habe die Polizei zielgruppengerechte
Vortragskonzepte vorbereitet. Terminabsprachen über die Polizeidirektionen und das Landeskriminalamt
in Magdeburg seien ausdrücklich erwünscht. Beim Landeskriminalamt seien auch
Ausstellungen zur Drogenproblematik vorhanden, die dort ausgeliehen werden
könnten.
Ferner
beteilige sich die Polizei des Landes an verschiedenen Projekten zur Sucht- und
Drogenprävention. Beispielhaft sei hier auf das vom Landeskriminalamt unterstützte
Projekt ¿Lebensrausch¿ hingewiesen. Nähere Informationen hierzu unter https://www.lebensrausch.com/
Darüber
hinaus werde auch im Online-Angebot der Polizei dieses Thema behandelt: https://www.polizei-beratung.de/vorbeugung/drogen/
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