Menu
menu

Pressemitteilungen der Landesregierung

Stadtumbau-Kongress:
Abbau des Wohnungsleerstands bleibt vordringliche Aufgabe

09.09.2002, Magdeburg – 197

  • Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr

 

 

 

Ministerium für Bau und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 197/02

 

09. September 2002

 

 

Stadtumbau-Kongress:

Abbau des Wohnungsleerstands bleibt vordringliche Aufgabe

 

Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt will trotz angespannter Finanzlage an den Vorhaben zum Stadtumbau festhalten. "Eine der wichtigsten Aufgaben wird es dabei sein, den Wohnungsleerstand zu verringern", betonte der zuständige Ressortchef, Bauminister Karl-Heinz Daehre (CDU), heute bei einem Stadtumbau-Kongress in Magdeburg. Die Veranstaltung war von Kammern und Verbänden organisiert worden.

 

Der Minister kündigte die Bildung eines Beirats an, der den Stadtumbauprozess im Land begleiten soll. Das Gremium soll unter anderem Vorschläge für eine optimale Förderung in den nächsten Jahren erarbeiten und den Kommunen fachliche Hilfestellung bei der Umsetzung ihrer Stadtentwicklungskonzepte geben. Dem "Beirat Stadtumbau" werden neben der Architekten- und der Ingenieurkammer sowie den Verbänden der Wohnungswirtschaft und der Wohnungsgenossenschaften auch Vertreter des Mieterbundes, von Haus & Grund, des Städte- und Gemeindebundes, des Landkreistages sowie des Büros der Internationalen Bauaustellung (IBA) angehören.

 

Nach Ansicht von Daehre ist bislang keine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt absehbar. Ein Grund dafür sei die anhaltende Abwanderung. Seit der Wende hätten rund 385.000 Menschen das Land verlassen. Nach einer Prognose des Statistischen Landesamtes werde sich die Bevölkerungszahl in Sachsen-Anhalt bis zum Jahr 2015 um weitere 273.000 Einwohner verringern. "Wenn wir hier nicht gegensteuern, wird der Wohnungsleerstand im Land dramatisch zunehmen", warnte Daehre. Schon in diesem Jahr werde deshalb der Abriss von rund 8.000 dauerhaft nicht mehr benötigten Wohneinheiten gefördert. "Der Abriss ganzer Quartiere von außen nach innen ist eine Voraussetzung für die Erhaltung lebenswerter Kernbereiche in den Städten", unterstrich der Bauminister.

 

Die komplizierte Situation biete zugleich "eine historisch einmalige Chance zur nachhaltigen Entwicklung von zukunftsfähigen städtischen Gemeinwesen", betonte der Minister. "Die Städte haben jetzt die Möglichkeit, auf veränderte Ansprüche zu reagieren und sich zu attraktiven Wohn- und Wirtschaftsstandorten zu entwickeln", meint Daehre. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung qualifizierter Stadtentwicklungskonzepte als Steuerungsinstrument.

 

 

Hintergrundinformationen:

 

Nach Auskunft der Wohnungswirtschaft stehen in Sachsen-Anhalt gegenwärtig rund 200.000 Wohnungen leer, was einem Anteil von rund 15 Prozent des Gesamtbestandes entspricht. Als besonders dramatisch wird die Situation in vielen der so genannten Plattenbausiedlungen eingeschätzt. So stehen zum Beispiel im Wohngebiet Halle-Silberhöhe schon jetzt 4.000 und am Stadtrand von Stendal rund 2.300 Wohnungen leer.

Der Bundesverbandes der Wohnungswirtschaft, dessen Mitgliedsunternehmen bundesweit rund sieben Millionen Wohnungen (ein Fünftel des Gesamtbestandes) bewirtschaften, bewertet die Situation in Ostdeutschland als dramatisch. Es sei mit einem Anstieg der Leerstände von fast 16 Prozent (rund 400.000 Wohnungen) im Jahr 2001 auf rund 17 Prozent zum Ende dieses und 18 Prozent zum Ende des nächsten Jahres zu rechnen. Die Mietausfälle für die rund 1.200 ostdeutschen Wohnungsunternehmen werden vom Bundesverband für das Jahr 2001 mit einer Milliarde Euro beziffert. Das sind 140.000 Euro mehr als im Jahr zuvor.

 

In diesem Jahr stellt das Land den Kommunen aus dem Programm "Stadtumbau Ost" insgesamt 53,42 Millionen Euro bereit, die zur Hälfte vom Bund getragen werden. Von der Gesamtsumme stehen jeweils 26,71 Millionen Euro für Rückbau- und Aufwertungsmaßnahmen zur Verfügung.

 

In den Genuss der finanziellen Förderung werden 36 von 43 Städten und Gemeinden kommen, die im vorigen Jahr mit finanzieller Unterstützung des Landes ein qualifiziertes Stadtentwicklungskonzept erarbeitet haben. Davon werden 28 Kommunen die Gelder für den Abriss von dauerhaft nicht mehr benötigten Wohngebäuden verwenden; 22 Kommunen wollen Projekte im Rahmen der Stadtteilaufwertung umsetzen.

 

 

Harald Kreibich

Für Rückfragen: (0172) 30 43 668

 

 

 

 

 

Impressum:

Ministerium für Bau und Verkehr

Pressestelle

Turmschanzenstraße 30

39114 Magdeburg

Tel: (0391) 567-7504

Fax: (0391) 567-7509

Mail: presse@mwv.lsa-net.de

 

 

Impressum:

Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr

Pressestelle

Turmschanzenstraße 30

39114 Magdeburg

Tel: (0391) 567-7504

Fax: (0391) 567-7509

Mail:

presse@mlv.sachsen-anhalt.de