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Pressemitteilungen der Landesregierung

Zehn Jahre Statistik in Sachsen-Anhalt

04.09.2002, Magdeburg – 157

  • Ministerium für Inneres und Sport

 

 

 

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 157/02

 

Magdeburg, den 4. September 2002

 

 

Zehn Jahre Statistik in Sachsen-Anhalt

Innenminister Klaus Jeziorsky : Vieles ist erreicht worden, viel bleibt noch zu tun

 

Im Rahmen einer Pressekonferenz stellten heute Innenminister Klaus Jeziorsky und der Direktor des Statistischen Landesamtes, Manfred Scherschinski, die neueste Veröffentlichung des Landesamtes "10 Jahre Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt - Daten und Fakten zum Leben in Sachsen-Anhalt 1991 bis 2000" vor. Anlass zur Herausgabe dieser Broschüre ist das 10jähriges Bestehen des Statistischen Landesamtes.

Jeziorsky: "Zehn Jahre akribisches Sammeln von Daten aller Art, das ist Anlass für einen Rückblick auf die Arbeit des Statistischen Landesamtes, aber auch Anlass für einen Rückblick auf zehn Jahre des Bestehens unseres Bundeslandes aus der Sicht der amtlichen Statistik. Wer genau wissen will, wie sich was im Lande entwickelt hat, sei es die Einwohnerzahl, die Arbeitsplätze in den einzelnen Wirtschaftszweigen oder was auch immer, der kann nun in dieser umfassenden Broschüre fündig werden."

Im ersten Teil der Druckschrift werden Gründung, Struktur und Aufgaben des Statistischen Landesamtes erläutert. So erfährt man, dass das Statistische Landesamt am 1.Januar1992 als Landesbehörde gegründet wurde. Damals bestand es noch aus den Hauptstandorten Halle und Magdeburg sowie 17 Datenorganisationsstellen, die aus den ehemaligen Kreisstellen der Bezirke zusammengeführt und Ende 1993 wieder aufgelöst wurden. Mittlerweile hat das Amt seit 1995 seinen Sitz in Halle in der Merseburger Straße. In den zurückliegenden 10 Jahren ist es gelungen, amtliche Statistik in einem leistungsfähigen Amt zu führen und das trotz Reduzierung der Mitarbeiterzahl von 449 auf derzeit 282. Damit liegt das Amt personell unter dem Bundesdurchschnitt der anderen Statistischen Landesämter, obwohl immer mehr Aufgaben durch Bund und EU an das Amt herangetragen werden.

Der zweite Teil zeigt die Entwicklung des Landes aus statistischer Sicht. Der interessierte Leser erhält in der Broschüre anhand von Daten und Fakten über den Zeitraum von 10 Jahren einen überblick über die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Die Ausführungen werden durch zahlreiche Tabellenübersichten und Schaubilder ergänzt.

Einige Auszüge:

Bevölkerung

 

 

Am 31.12.2000 lebten in Sachsen-Anhalt 2,6 Millionen Einwohner . Seit dem 3. Oktober 1990 ist das ein Rückgang um 9,5 Prozent bzw. 275 000 Personen, das ist mehr, als die Stadt Halle jetzt Einwohner hat. Ursachen dafür sind zu 60 Prozent das Geburtendefizit von 167 000 Personen (es wurden 174 000 Kinder geboren, aber 341 000 Menschen starben) und zu 40 Prozent die Wanderungsverluste von 108 000 Personen (Fortzüge: 524 000; Zuzüge: 416 000). Fortzüge gab es vor allem in die alten Bundesländer und hier besonders nach Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern.

Die mittlere Lebenserwartung steigt. Ein neugeborener Knabe wird 72,5 Jahre alt, ein neugeborenes Mädchen 79,4 Jahre, zehn Jahre zuvor waren es noch 69,4 bzw. 76,8 Jahre

Nach der Bevölkerungsvorausberechnung bis zum Jahr 2015 werden nur noch 2,3 Millionen Einwohner im Land leben. Jeder 12. Mann und jede 7. Frau wird dann älter als 75 Jahre sein. Die Bevölkerungszahl im erwerbsfähigen Alter wird um 14,5 Prozent auf 61,6 Prozent sinken.

 

Familien

 

 

1991 nahm die Zahl der Eheschließungen extrem ab und sank auf ein Drittel früherer Jahre. Erst im Jahr 1999 wurden wieder mehr als 10 000 Ehen geschlossen.

Die Zahl der Ehescheidungen betrug 1 519 im Jahr 1991, bis 1999 vervierfachte sich diese Zahl auf 6 080 und ab dem Jahr 2000 trat ein leichter Rückgang ein. Während im Jahr 1991 nur 5,3 Scheidungen auf 10 000 Einwohner registriert wurden, waren es 22,3 Scheidungen im Jahr 2000.

Die Zahl der Privathaushalte hat von 1 194 400 im Jahr 1991 auf 1 222 700 im Jahr 2000 zugenommen, darunter die der Einpersonenhaushalte um ein Viertel und die der Zweipersonenhaushalte um 14 Prozent

 

Wohnen

 

 

Der Ausstattungsgrad der Haushalte mit langlebigen Gebrauchsgütern erhöhte sich. So verfügten im Jahr 1998 fast 92 Prozent aller privaten Haushalte über Telefon, damit hat sich der Ausstattungsgrad gegenüber 1993 mehr als verdoppelt. In jedem vierten Haushalt stand eine Mikrowelle,1993 war nur jeder zehnte Haushalt mit diesem Gerät ausgestattet. Hohe Zuwachsraten gab es auch bei Geschirrspülmaschinen und Wäschetrocknern.

 

Ausbildung

 

 

Seit dem Wintersemester 1994/95 hat sich die Zahl der Studierenden von Jahr zu Jahr ständig erhöht. 2000/01 waren im Vergleich zum Wintersemester 1992/93 über 70 Prozent mehr Studierende eingeschrieben, in Deutschland waren es 2,3 Prozent weniger.

 

Mobilität

 

 

Trotz des gestiegenen Fahrzeugbestandes und der damit verbundenen Fahrzeugdichte sank die Zahl der bei Straßenverkehrsunfällen Getöteten von 697 auf 344. Die Zahl der Verletzten war relativ gleichbleibend mit leicht fallender Tendenz.

 

Wirtschaft

 

 

Tiefgreifende strukturelle Anpassungsprozesse kennzeichneten bis 1995 den Bereich des Verarbeitenden Gewerbes einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden.

Vor allem die Chemische Industrie und der Maschinenbau waren vom massiven Beschäftigtenabbau betroffen. 1991 waren im gesamten Bereich der Industrie 348 000 Arbeiterinnen und Arbeiter tätig. Im Jahr 2000 schrumpfte ihre Zahl auf 104 000.

Die Zahl der Betriebe ist annähernd gleichgeblieben und hat sich seit 1995 sogar erhöht. Dabei verdoppelte sich die Zahl der Betriebe mit weniger als 50 Beschäftigten, während die der Betriebe mit mehr als 1 000 Beschäftigten sich auf ein Fünftel verringerte.

Der Gesamtumsatz war von positivem Trend gekennzeichnet. Er erhöhte sich von 22,6 Milliarden DM im Jahr 1991 auf 38,2 Milliarden DM im Jahr 2000.

Im Jahr 1991 wurden 65 000 DM Umsatz pro Beschäftigten erzielt, 1995 waren es 223 000 DM und im Jahr 2000 knapp 370 000 DM. Dies war das Ergebnis der 1991 fast kontinuierlich gestiegenen Umsätze bei gleichzeitig starken Beschäftigtenrückgängen bis 1997 und einem stabilen Beschäftigtenniveau ab dem Jahr 1998.

Mit Beginn der 90er Jahre setzte im Baugewerbe zunächst ein starker Aufschwung ein, der 1995 seinen Höhepunkt fand. Danach war ein stetiger Personalabbau zu verzeichnen, der sich bis 1999 noch gegenläufig zur Anzahl der Betriebe entwickelte. Die durchschnittliche Betriebsgröße hat sich in den letzten Jahren ständig verkleinert. Mittlerweile liegt sie nur noch bei 16 Beschäftigten je Betrieb.

 

Außenhandel

 

 

Die Außenhandelstätigkeit war seit Mitte der 90er Jahre sowohl bei der Ausfuhr als auch bei der Einfuhr durch stetiges Wachstum gekennzeichnet.

Die Ausfuhren stiegen von 4,7 Milliarden DM im Jahr 1992 auf 7,6 Milliarden DM im Jahr 2000. Besondere Ausfuhrgüter waren: Kraftfahrzeuge, sonstige Maschinen, Käse, Zucker, Weizen, Fleisch und Fleischwaren sowie Rinder.

Die Einfuhren erhöhten sich von 3,8 Milliarden DM im Jahr 1992 auf 8,8 Milliarden DM . Wichtige Einfuhrgüter waren : Erdöl, Gemüse- und Obstkonserven, Fruchtsäfte und Wein.

 

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