Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt Pressemitteilung Nr.: 189/00

Magdeburg, den 6. Juli 2000

Umweltminister Keller bei Inbetriebnahme neuer Kläranlage in Halberstadt:

Abwasserbeseitigung gehört zu intakter Infrastruktur

"Zu einer intakten Infrastruktur gehört eine ordnungsgemäße Abwasserbeseitigung. Sie ist ein wesentliches Entscheidungskriterium für ansiedlungswillige Betriebe. Insbesondere abwasserintensive Gewerbe werden Standorte bevorzugen, an denen eine ordnungsgemäße Abwasserbeseitigung gewährleistet ist, vor allem dann, wenn der Vorteil geringerer Abwassergebühren hinzukommt." Das erklärte der Minister für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt, Konrad Keller, heute anlässlich der offiziellen Inbetriebnahme einer Kläranlage der Abwassergesellschaft Halberstadt.

Mit dem umgebauten und erweiterten Klärwerk verfüge Halberstadt über eine moderne Anlage, die nicht nur sozial verträgliche und weit unter dem Landesdurchschnitt liegende Gebühren ermögliche. "Sie bringt uns auch unserem gemeinsamen Ziel, die Gewässer in Sachsen-Anhalt nachhaltig zu schützen, wieder ein Stück näher."

Grundvoraussetzung für die Verbesserung der Qualität der Gewässer sei eine ordnungsgemäße Abwasserbeseitigung. "Fortschritte auf diesem Gebiet sind in unserem Land unverkennbar. Man kann heute die verbesserte Wasserbeschaffenheit unserer Fließgewässer bereits mit bloßem Auge und der Nase wahrnehmen." Während noch vor Jahren Schaumkronen zahlreiche Flüsse bedeckten, üble Gerüche von vielen Gewässern ausgingen und höhere Lebensformen in zahlreichen Fließgewässern kaum existierten, habe sich diese Situation beständig zum Positiven gewendet, so Keller.

Wesentliche Ursache für die Verbesserung der Situation sei u.a. der Bau von Abwasseranlagen mit einem Investitionsvolumen von insgesamt ca. 6 Mrd. DM im Land. Während der Anschlussgrad an Kläranlagen 1990 nur etwa 56 % betragen habe, liege er heute bei über 75 %. Verbesserungen seien insbesondere in den größeren Städten sowie in Gewerbe und Industrie erreicht worden. In dünn besiedelten Gebieten mit oft weiträumiger Siedlungsstruktur und den damit verbundenen hohen spezifischen Kosten für die Abwasserbeseitigung gebe es dagegen noch großen Nachholbedarf. Hier stünden den Aufgabenträgern in den kommenden Jahren noch hohe Investitionen für Kanalisation und Kläranlagen bevor.

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