Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt Pressemitteilung Nr.: 255/00

Magdeburg, den 20. September 2000

Energiepreise belasten Gartenbaubetriebe

Agrarminister Keller: Hilfe ist dringend erforderlich

"Angesichts stark gestiegener Energiepreise und ungleicher Wettbewerbsbedingungen in den einzelnen Mitgliedsstaaten der EU, sind Hilfen für die deutschen Gartenbaubetriebe dringend erforderlich." Das erklärte Sachsen-Anhalts Minister für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt, Konrad Keller, heute in Magdeburg.

Insbesondere die Betriebe, die in Deutschland unter hohem Energieaufwand Gemüse unter Glas produzierten, hätten unter den Entwicklungen auf dem Energiesektor und hierbei vor allem unter den stetig steigenden Preisen für Heizöl und Diesel zu leiden. Hinzu kämen ungleiche Wettbewerbsbedingungen innerhalb der EU. So könnten beispielsweise niederländische Gemüseanbauer von staatlich subventionierten Energiepreisen profitieren und hätten dadurch Wettbewerbsvorteile gegenüber Betrieben aus anderen Staaten.

Keller unterstrich, dass es inzwischen nicht mehr allein darum ginge, Wettbewerbsgleichheit innerhalb der EU herzustellen. "Die wirtschaftliche Lage der meisten Gemüseanbauer in Deutschland ist mittlerweile so kritisch geworden dass die Existenz zahlreicher Betriebe bedroht ist."

Die Erlöse für Gartenbauerzeugnisse und die teils umfangreiche Investitionstätigkeit der Betriebe, insbesondere in den neuen Bundesländern, hätten es kaum zugelassen, Rücklagen zu bilden, mit denen Mehrbelastungen aufgefangen werden könnten.

In einem Brief an Bundeslandwirtschaftsminister Funke habe er deshalb darum gebeten, seitens der Bundesregierung kurzfristige Unterstützungsmöglichkeiten für den Gartenbau zu prüfen. Darüber hinaus unterstütze Sachsen-Anhalt die Aktivitäten der Bundesregierung zur Herstellung annähernder Wettbewerbsgleichheit durch Harmonisierung der Steuer- und Abgabenpolitik.

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