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Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt

Ministerpräsident Höppner eröffnet ICLEI-Weltkongress: "Wir müssen heute so handeln, dass eine nachhaltige und dauerhafte Entwicklung für die Welt von morgen gesichert wird"

28.06.2000, Magdeburg – 386

  • Staatskanzlei und Ministerium für Kultur

 

 

 

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 386/00

 

Magdeburg, den 28. Juni 2000

 

Sperrfrist: 28. Juni 2000, 19.00 Uhr. Es gilt das gesprochene Wort!

Ministerpräsident Höppner eröffnet ICLEI-Weltkongress: "Wir müssen heute so handeln, dass eine nachhaltige und dauerhafte Entwicklung für die Welt von morgen gesichert wird"

"Für uns ist es eine große Freude, dass ICLEI für diesen Weltkongress einen Tagungsort in Sachsen-Anhalt gewählt hat. Die Stadt Dessau in der weltweit einzigen Korrespondenzregion der EXPO 2000 ist ein geradezu idealer Standort für diesen Kongress, denn die Themen des Kongresses und die Philosophie unserer sachsen-anhaltischen EXPO ergänzen einander in idealer Weise." Das sagte Ministerpräsident Dr. Reinhard Höppner heute bei der Eröffnung des ICLEI-Weltkongresses Global Cities21 im Anhaltischen Theater in Dessau.

"Politisches Handeln sollte auch auf lokaler Ebene nicht losgelöst von der globalen Sichtweise erfolgen. Wir haben nur die eine Welt, in der wir leben: Die gemeinsamen Vorräte an natürlichen Ressourcen, an sauberer Luft oder an frischem Wasser, sind nun einmal endlich. Daher haben wir alle die Verantwortung für den Umgang mit diesen Ressourcen. Damit wird deutlich, dass wir zwar lokal handeln, jedoch global denken und Verantwortung tragen müssen. Dieser Dualismus gilt auch im Blick auf die zeitliche Dimension: Langfristig denken und heute handeln. Gut ist, was Zukunft hat. Und Zukunft hat, was unseren Kindern und Enkeln menschenwürdige und lebenswerte Lebensräume erhält", betonte der Regierungschef.

Vom ICLEI-Kongress sollten neue Impulse für den notwendigen globalen Prozess ausgehen, der auf eine nachhaltige, umweltgerechte und zukunftsfähige Entwicklung gerichtet ist. Dies sei ein hoher Anspruch, doch da der Kongress eine Fülle von Kompetenzen und Kontakten in alle Teile der Welt repräsentiere, sollte er sich nicht mit geringen Zielen zufrieden geben, so Höppner.

"Die politisch-gesellschaftliche Frage lautet, ob durch unser Handeln eine nachhaltige und dauerhafte Entwicklung für die Welt von morgen gesichert werden kann", erklärte der Regierungschef. "Um diese Frage mit ´ja´ beantworten zu können, müssen wir uns verantwortlich fühlen für eine friedliche und gedeihliche Entwicklung überall auf der Welt. Ein solches Verhalten ist nicht nur ein Gebot von Nächstenliebe und Solidarität. Es ist auch ein Gebot der Vernunft. Denn ökologische Katastrophen kennen keine nationalen oder regionalen Grenzen. Auf Dauer ist es nicht möglich, auf einer Insel des Glücks in einem Meer von Not und Elend zu leben."

Höppner betonte: "Die Globalisierung bietet große Chancen, wenn wir sie nicht nur als wirtschaftlichen, sondern als umfassenden gesellschaftlichen und kulturellen Prozess verstehen, wenn wir lernen, in diesem umfassenden Sinne in globalen Zusammenhängen zu denken und zu handeln. Dazu müssen wir verhindern, dass eine Wirtschaft entsteht, die nur ihre Entwick-lungsdynamik im Blick hat, ohne Rücksicht auf soziale, ethische und ökologische Bedin-gungen. Die Wirtschaft verbraucht sonst ihre eigenen Lebens- und Existenzgrundlagen."

"Wenn wir uns kritisch fragen, was weltweit bisher erreicht wurde, wird deutlich, dass die bisherigen Umwelt- und Entwicklungsstrategien nicht ausreichend miteinander verbunden sind. Eine globale Umweltpolitik mit ökologischen Mindeststandards ist daher eine dringende Aufgabe", machte der Ministerpräsident deutlich.

Die internationale Staatengemeinschaft habe sich den Herausforderungen gestellt. Auf der Konferenz der Vereinten Nationen für "Umwelt und Entwicklung" hätten 1992 in Rio de Janeiro 178 Staaten mit der Agenda 21 ein Handlungsprogramm für eine nachhaltige, umweltgerechte und zukunftsfähige Entwicklung beschlossen. Die Beschlüsse von Rio könnten nur dann Wirklichkeit werden, wenn eine möglichst große Zahl von Akteuren auf allen Ebenen in einer breiten Partnerschaft an der Umsetzung dieser Vision arbeiten würde. Da die elementarsten Entscheidungen nicht auf einer abstrakten Ebene, sondern im kommunalen Raum bei den betroffenen Menschen fielen, spreche dies für die Bedeutung von Initiativen wie Global Cities21, sagte Höppner.

In Sachsen-Anhalt sei Anfang 1997 eine Reihe Beschlüsse gefasst und Maßnahmen eingeleitet worden, um das Land auf den Weg einer nachhaltigen Entwicklung zu bringen. Höppner: "Wir sind dabei von unserer Mitverantwortung für die Umsetzung der Agenda 21 und von der Verpflichtung der Landesverfassung ausgegangen, die natürlichen Grundlagen zu schützen und zu pflegen. Wir haben im Januar 1997 begonnen, eine Landes-Agenda 21 zu erarbeiten und intensiv daran gearbeitet, die Städte und Gemeinden des Landes einzubeziehen. Dies ist von besonderer Bedeutung, weil viele der Aufgaben, die sich aus der Agenda 21 ergeben, am besten auf kommunaler Ebene erfüllt werden können", betonte Höppner die Rolle der Kommunen in diesem Prozess.

Die Konferenz Global Cities21 wird vom International Council for Local Environmental Initiatives/Internationaler Rat für Kommunale Umweltinitiativen (ICLEI) ausgerichtet. Zu diesem Weltkongress, der bis zum 2. Juli 2000 in Dessau und Wittenberg durchgeführt wird, werden mehr als 490 Vertreterinnen und Vertreter aus Städten, Gemeinden und Landkreisen aus allen Teilen der Welt erwartet. Diskutiert werden u. a. die weltweiten sozialen und umweltpolitischen Entwicklungen. Während des Kongresses stehen Plenumsveranstaltungen, Workshops und Exkursionen zu EXPO-Projekten in der sachsen-anhaltischen Korrespondenzregion Dessau-Bitterfeld/Wolfen-Wittenberg sowie nach Magdeburg und Halle auf der Tagesordnung.

 

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Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

 

 

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