Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt
Bundesverdienstorden für die
ehemaligen Landräte Bichoel, Pietsch und Sommer
23.07.2008, Magdeburg – 374
- Staatskanzlei und Ministerium für Kultur
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 374/08
Staatskanzlei - Pressemitteilung
Nr.: 374/08
Magdeburg, den 23. Juli 2008
Bundesverdienstorden für die
ehemaligen Landräte Bichoel, Pietsch und Sommer
Ministerpräsident
Prof. Dr. Wolfgang Böhmer hat heute in einer Feierstunde im Magdeburger Palais
am Fürstenwall den ehemaligen Landräten Knut Bichoel, Dr. Volker Pietsch und
Hans-Peter Sommer das Verdienstkreuz am Bande ausgehändigt. Mit der
Auszeichnung, so Böhmer, wolle man die herausragenden Verdienste der ¿Landräte
der ersten Stunde¿ beim Aufbau demokratischer Strukturen in den neuen
Bundesländern nach der Wiedervereinigung würdigen. Die Landräte hatten ihr Amt
von 1990 an 17 Jahre ausgeübt und waren im vergangenen Jahr aufgrund der
Kreisgebietsreform aus ihren Ämtern ausgeschieden.
Der
Regierungschef erinnerte daran, dass nach der Wiedervereinigung vor allem auf
kommunaler Ebene schnell habe gehandelt werden müssen, weil hier die
Bürgerinnen und Bürger durch die veränderten politischen und wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen am unmittelbarsten betroffen gewesen seien. Die Landräte hätten
sich dadurch nicht schrecken lassen, sondern seien mit Tatkraft an den Aufbau
der neuen kommunalen Verwaltungsstrukturen herangegangen.
Im
Einzelnen hob er folgende Verdienste hervor:
1. Knut Bichoel, 64 Jahre, Landsberg, Verdienstkreuz
am Bande
Knut
Bichoel habe als Landrat des Landkreises Saalkreis vorbildlich schnelle und
unbürokratische Entscheidungen bei Planungs- und Genehmigungsverfahren
getroffen, die erfolgreiche Investitionen und viele neue Arbeitsplätze nach
sich gezogen hätten. Die überdurchschnittliche Auslastung von Gewerbegebieten
mit kleinen und mittleren Unternehmen sowie deren erfolgreiche Entwicklung sprächen
für sein Selbstverständnis kommunaler Wirtschaftsförderung.
Darüber
hinaus habe er eine Vielzahl von Ehrenämtern mit Herzblut ausgefüllt, so
beispielsweise als Präsidiumsmitglied des Landkreistages Sachsen-Anhalt sowie
als Vertreter Sachsen-Anhalts im Deutschen Landkreistag. Auch der Aufbau des
damaligen Gemeinde-Unfallversicherungsverbandes Sachsen-Anhalt und die Arbeit
der jetzigen Unfallkasse sowie die Gründung und positive Entwicklung der
ÖSA-Lebensversicherung seien maßgeblich mit seinem Namen verbunden.
Besonders
hob Böhmer den persönlichen Einsatz Bichoels bei der erfolgreichen Vorbereitung
der Fusion der ehemaligen Landkreise Merseburg-Querfurt und Saalkreis zum neuen
Landkreis Saalekreis hervor: ¿Durch Ihr vertrauensvolles Verhältnis zu den
Menschen haben Sie wesentliche Grundlagen für die weitere erfolgreiche
Ausgestaltung des Zusammenwachsens beider Landkreise geschaffen¿, so der
Ministerpräsident.
2. Dr. Volker Pietsch, 59 Jahre, Sangerhausen,
Verdienstkreuz am Bande
Dr.
Volker Pietsch habe sich als Landrat des Landkreises Sangerhausen in
zahlreichen Gremien, Gesellschaften, Verbänden und Vereinen für die
wirtschaftliche und gesamtgesellschaftliche Entwicklung des Kreisgebietes
eingesetzt. Beispielhaft nannte der Regierungschef sein engagiertes Wirken als
Vorsitzender des Verwaltungsrates der Kreissparkasse Sangerhausen, als Verwaltungsausschussmitglied
der Agentur für Arbeit Sangerhausen, als Mitglied der Gesellschafterversammlung
des Klinikums am Rosarium und als Aufsichtsratsmitglied der
sachsen-anhaltischen Landesentwicklungsgesellschaft SALEG. In all diesen Funktionen
habe sich Herr Dr. Pietsch intensiv für die Verbesserung der Lage in der
Wirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt sowie für ein lebendiges gesellschaftliches
Leben eingesetzt.
Böhmer
richtete sein Augenmerk besonders auf die Verdienste des ehemaligen Landrates
bei der Entwicklung der ostdeutschen Tourismusstandorte. 1994 sei er erstmals
zum Vorsitzenden des Harzer Verkehrsverbandes gewählt worden und habe diese
ehrenamtliche Funktion bis 2006 ausgeübt. Böhmer: ¿In dieser turbulenten Umbruchphase
galt es, die Gesamtheit des Harzes als eine touristische Region im Zuge des
Einigungsprozesses wieder aufzubauen und überzeugend nach außen zu vertreten.
Dass die Spaltung in den Köpfen der Verantwortlichen auf der Tourismus- und
Kommunalebene überwunden wurde und die Marktchancen eines gemeinsamen Harzes
nicht mehr in Frage gestellt werden, ist neben vielen anderen Erfolgen das
zentrale Verdienst der engagierten Vorstandstätigkeit von Herrn Dr. Pietsch.¿
Pietsch habe damit für die gesamte Harzregion Herausragendes geleistet und zwar
weit über die Grenzen Sachsen-Anhalts hinaus.
3. Hans-Peter Sommer, 64 Jahre, Hettstedt,
Verdienstkreuz am Bande
Auch
der ehemalige Landrat der Landkreise Hettstedt und Mansfelder Landes habe neben
seinem eigentlichen Arbeitsgebiet stets übergeordnete Aufgaben im Blick gehabt.
So sei er in verschiedenen Fachausschüssen des Landkreistages Sachsen-Anhalt
aktiv gewesen und habe sich sehr zeitig für die Bildung eines Landesverbandes
der kommunalen Arbeitgeber eingesetzt. Der Kommunale Arbeitsgeberverband Sachsen-Anhalt
war bereits im September 1990 als erster seiner Art gegründet worden. Sommer
habe als Vorstandsmitglied und ab 2001 als Vorsitzender des Verbandes die Tarifpolitik
des kommunalen öffentlichen Dienstes in Sachsen-Anhalt erheblich mit geprägt.
Auf Bundesebene sei es sein Verdienst gewesen, dass die ostdeutschen
Arbeitgeberverbände stets mit einer geschlossenen Meinung im Rahmen der
tariflichen Auseinandersetzungen aufgetreten seien. Bei den zeitaufwendigen
Verhandlungen zur Umgestaltung des bisherigen BAT-O in den Tarifvertrag für den
öffentlichen Dienst habe er auch an die Interessen der Arbeitnehmer gedacht.
Die Angleichung der Ost-West-Bezüge sei ihm ein wichtiges Anliegen gewesen, das
nach schwierigen und langwierigen Gesprächen schließlich perspektivisch auch erreicht
werden konnte.
Sommer
habe sich desweiteren in vielen Vereinigungen und Gremien für die Reduzierung
der Arbeitslosigkeit und den Erhalt kultureller Einrichtungen und Sportstätten
im Mansfelder Land ¿ trotz der Sparzwänge - eingesetzt. Beispielhaft nannte der
Ministerpräsident sein Engagement in der Gesellschaft für Sanierung und Strukturentwicklung
Mansfelder Land, bei der Agentur für Arbeit Sangerhausen, als Vorsitzender der
Gesellschafterversammlung des Technologie- und Gründerzentrums, als Präsident
des Kreissportbundes und als Verbandsgeschäftsführer des Theaterzweckverbandes
der Landesbühne Sachsen-Anhalt.
Impressum:
Staatskanzlei
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Pressestelle
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Tel: (0391) 567-6666
Fax: (0391) 567-6667
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staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
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