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Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt

Vorläufige Auswertung der
Bohrungen auf der Deponie Karsdorf zeigen erhöhte Werte der Glühverluste

25.06.2008, Halle (Saale) – 65

  • Landesverwaltungsamt

 

 

 

 

 

Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 065/08

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Landesverwaltungsamt -

Pressemitteilung Nr.: 065/08

 

 

 

Halle (Saale), den 25. Juni 2008

 

 

 

Vorläufige Auswertung der

Bohrungen auf der Deponie Karsdorf zeigen erhöhte Werte der Glühverluste

 

 

 

Weitere

Tiefenprüfung notwendig

 

 

 

Die

vorläufigen Ergebnisse der Bohrungen auf dem Deponiekörper Karsdorf haben

teilweise Überschreitungen des seit 2005 geltenden Zuordnungswertes für so

genannte Glühverluste ergeben. (unter Glühverlust (in %) versteht man den

Anteil an organischer Substanz einer Probe. Je höher der Glühverlustwert, desto

höher ist der Anteil an organischer Substanz in der Probe ).

 

 

 

Im

Zuge der landesweiten Kontrollen auf Deponien und in Abfallanlagen war auch die

Deponie Karsdorf (Burgenlandkreis) bereits mehrfach kontrolliert worden. Es

handelt sich hier also nicht um einen neuen Fall, denn die Anlage steht bereits

nach den Hinweisen zu Beginn des Jahres im Focus unter Überwachung. Diese

Untersuchungen hatten jedoch keine erkennbaren Unregelmäßigkeiten ergeben.

 

 

 

¿Mit

diesen Ergebnissen haben wir uns dennoch nicht zufrieden gegeben und haben im

Juni weitere Kontrollen durchgeführt, die letzte am 10. Juni, bei welcher 15

Bohrungen mittels Rammkernsondierungen vorgenommen worden waren. Eine

nochmalige Kontrolle fand am 24.06.2008 statt.¿, erklärt Hans-Heiner Hoffmann,

Abfallexperte und Leiter des Referates ¿Abfallwirtschaft und Bodenschutz¿ im

Landesverwaltungsamt.

 

 

 

Eine

weitere Tiefenprüfung soll nun Aufschluss über die genaue Flächenausbreitung

und Ablagerungszeiträume geben können, um sicher feststellen zu können, ob es

sich bei den Funden um Neu- oder Altablagerungen handelt. Denn bei der Deponie

Karsdorf handelt es sich um eine Deponie, auf der bis zum 31.05.2005 Abfälle

mit hohem organischen Anteil abgelagert werden durften. Seit dem 01.06.2005 ist

sie geschlossen, der Deponiekörper befindet sich in der Rekultivierungsphase.

Dreiviertel der Fläche des Müllkörpers ist bereits abgedeckt.

 

 

 

¿Zurzeit

werten wir im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt zudem

Informationsmaterial einer Wirtschaftsdetektei aus, welches dem Land vom BMU

zur Verfügung gestellt wurde. Wir überprüfen genau, ob hier ein illegales

Handeln vorliegt.¿, erklärt der Abfallexperte.

 

 

 

Eine

Bewertung der Untersuchungen wird bis zum 27.06.2008 vorliegen. Belastbare

Ergebnisse aus der Tiefenprüfung werden nicht vor Ende Juli d.  J. zu erwarten

sein, da die Auswertung der Lieferscheine aus drei Jahren mit einem großen

Zeitaufwand verbunden ist.

 

1.

Stand der Überwachungsergebnisse

 

 

 

Das

Landesverwaltungsamt kontrollierte seit März dieses Jahres im Rahmen des mit

dem MLU abgestimmten Konzeptes mit vielfachem personellen Aufwand (temporär bis

zu 34 Personen) konsequent und flächendeckend alle Abfallanlagen und Deponien

im Lande, um eventuelle illegale Entsorgungsmechanismen aufzudecken. Zudem

begleitete das LVwA fachaufsichtlich die ebenfalls verstärkten Kontrollen der

Landkreise.

 

(Anzahl

siehe unten)

 

 

 

Dabei

wurden seitens des Landesverwaltungsamtes unangekündigte Einzelkontrollen auf

den Deponien sowie Anlagenkontrollen durchgeführt. Die überwiegende Mehrheit

der Kontrollen blieb dabei ohne negativen Befund. Doch wie bereits in den

letzten Wochen bekanntgegeben, wurden auf 2 Deponien Unregelmäßigkeiten und

nicht genehmigte Müllablagerungen festgestellt, die derzeit teilweise

Gegenstand staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen sind.

 

Zu

nennen sind bisher die Folgenden:

 

 

 

Deponien:

 

Zeuchfeld

(Burgenlandkreis)

 

 

 

Nißma

(Burgenlandkreis):

 

 

 

(Weitere

Anlagen bei denen Unregelmäßigkeiten aufgetreten sind, z. B. Riestedt und Braunsbedra,

befinden sich in der Überwachungszuständigkeit der Landkreise und kreisfreien

Städte.)

 

 

 

 

 

2.

Kontrolltätigkeit

 

 

 

Im

Land Sachsen-Anhalt sind ca. 240 Anlagen und 120 Deponien registriert, die vom

Landesverwaltungsamt überwacht und kontrolliert werden. Daneben gibt es 137

Gruben und ca. 550 Abfallbehandlungsanlagen, wie z. B. Sortieranlagen und

Recyclinganlagen, die der Aufsicht der unteren Abfallbehörden in den

Landkreisen und kreisfreien Städten unterliegen. Für diese 137 Gruben und ca. 550

Anlagen ist das LVwA Fachaufsichtsbehörde.  Zudem befinden sich ca. 72 Kies-

und Tongruben, in der Zuständigkeit des Landesamtes für Geologie und Bergwesen.

 

 

 

¿Das

ist eine große Anzahl an Überwachungspunkten, die alle bearbeitet werden

müssen. Wir gehen hier in unterschiedlicher Weise und oftmals unangekündigt

vor. Je nach Anlass und Verdacht entscheiden wir über die Art der Kontrolle.¿,

erklärt der Abfallfachmann des LVwA.

 

 

 

Findet

z.  B. eine Tiefenprüfung statt, so  werden zum einen alle Akten überprüft, um

die Stoffstromkontrolle durchführen zu können. Dabei werden Frachtpapiere und

Lieferscheine gesichtet, Schriftverkehr abgeglichen und Kontrollscheine

ausgewertet.

 

 

 

¿Hier

können schon einmal 40 Umzugskartons Akten und Papiere zusammenkommen, die dann

von meinen Mitarbeitern gelesen und ausgewertet werden müssen. Vielleicht wird

daran deutlich, dass sofort gehandelt wird, die Tiefenprüfung aber trotz

Überstunden ihre Zeit dauert.¿, so Hoffmann.

 

 

 

Zum 

anderen werden Sichtkontrollen vor Ort durchgeführt. Bei einem sich erhärtenden

Verdacht werden zudem Bohrungen mittels Rammkernsondierungen bis zu zwei Meter

tief in den Deponiekörper vorgenommen  und der dort befindliche Abfall zu Tage

befördert. Anschließend werden die so entnommen Proben in Laboren untersucht.

 

 

 

 

 

Hintergrund

 

Im

Normalfall überwachen jeweils 8 Abfallexperten des Landesverwaltungsamtes die

240 Anlagen und 120 Deponien, die sich in unmittelbarer Zuständigkeit des

Landesverwaltungsamtes befinden. Diese Kontrollen werden pro Deponie bzw. pro

Anlage 2 ¿ 4  Mal pro Jahr durchgeführt.

 

 

 

Mit

den ersten Hinweisen auf Unregelmäßigkeiten bei der Abfallentsorgung wurde in

Abstimmung mit dem MLU die Kontrolltätigkeit sofort auf ein vielfaches (bis zu

34 Personen) verstärkt. Intern wurden Verstärkungskräfte aus den Bereichen

Immissionsschutz, Wasser und Abwasser hinzugezogen, um einerseits eine

flächendeckende Überwachung sicherzustellen, anderseits um einen Überwachungs-

und Kontrolldruck aufbauen zu können.

 

 

 

 

 

Impressum:

 

Landesverwaltungsamt

Pressestelle

Ernst-Kamieth-Straße 2

06112 Halle (Saale)

Tel: +49 345 514 1246

Fax: +49 345 514 1477

Mail:

pressestelle@lvwa.sachsen-anhalt.de

 

 

 

 

 

 

 

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