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Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt

Freie Fahrt für den Lachs:
Baustart für Fischtreppe am Muldenstausee
Wernicke: Wesentlicher Grundstein für intaktes Flussgebietssystem

19.06.2008, Magdeburg – 81

  • Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie

 

 

 

 

 

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.:

081/08

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ministerium für Landwirtschaft und

Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 081/08

 

 

 

Magdeburg, den 19. Juni 2008

 

 

 

Freie Fahrt für den Lachs:

Baustart für Fischtreppe am Muldenstausee

Wernicke: Wesentlicher Grundstein für intaktes Flussgebietssystem

 

 

 

Pouch . Weg frei für Lachs und Co.: Dem Edelraubfisch 

wird am Einlauf des Muldestausees eine Treppe gebaut, damit er bald wie vor 60

Jahren die Mulde zum Laichen hinauf wandern kann. Am Donnerstag erfolgte im Beisein

von Landwirtschafts- und Umweltministerin Petra Wernicke der Baustart für die

sogenannte Sohlgleite, eine Art künstlicher Bachlauf. 2009 wird eine Fischaufstiegsanlage

am Auslaufbauwerk folgen. Die Fische werden dann ungehindert durch diese

Anlagen die Mulde auch über den Stausee passieren können. Neben dem Lachs

können sich dann auch andere wandernde Fischarten wie Aal, Aland, Quappe und Döbel

in der Mulde frei bewegen.

 

 

 

Wernicke

bezeichnete die Baumaßnahmen als wesentlichen Grundstein für ein intaktes

Mulde-Flussgebietssystem. Wernicke: ¿Die von Menschen künstlich geschaffenen

Hindernisse werden neu gestaltet oder umgangen, um die Fischdurchlässigkeit

wiederherzustellen.¿ Die Ministerin sagte, dass die aus der bergbaulichen

Vergangenheit stammenden Kanalisierungsmaßnahmen der Mulde ihren Preis fordern.

Jahrzehnte seien die Fische von ihren bevorzugten Laichplätzen abgeschnitten

worden und jetzt seien kostenintensive Wiederherstellungsmaßnahmen für die

ökologische Durchlässigkeit notwendig.

 

 

 

Die

Kosten betragen für die beiden Aufstiegsanlagen Sohlgleite und Doppelschlitzpass

2,6 Millionen Euro. Wernicke: ¿Dieses Vorhaben hat dennoch bei allen

Beteiligten die notwendige Resonanz gefunden. Das zeige sich insbesondere bei

der Finanzierung des Projektes. So haben sich der Bund und das Land Sachsen-Anhalt

nach einem Verhandlungsmarathon darauf geeinigt, dass für die Maßnahmen

Bergbausanierungsmittel des Bundes und des Landes genutzt werden.¿

 

 

 

Die

Mulde war vor mehr als 60 Jahren eines der bedeutendsten Lachsgewässer Mitteldeutschlands.

Mit dem Aufschluss des Tagebaus Goitsche im heutigen Landkreis Anhalt-Bitterfeld wurde 1975 die Mulde in einer

Länge von neun Kilometern verlegt. Um die kürzeste Strecke durch den heutigen

Muldestausee nutzen zu können, wurden Staustufen gebaut ohne dass die Durchlässigkeit

für Fische berücksichtigt wurde. Der Muldestausee ist mit 6,3 Quadratkilometern

Oberfläche das viertgrößte Gewässer des Landes Sachsen-Anhalt. Seine

Länge beträgt ca. neun und seine breiteste Stelle zwei Kilometer. Er ist bis zu

35 Meter tief.

 

 

 

 

Hintergrund

 

 

 

Sohlgleite

 

 

 

Sohlgleiten dienen der Überwindung eines geringen

Höhenunterschiedes in der Gewässersohle mit einer über die gesamte

Gewässerbreite geführten, flach geneigten Sohlenstufe. Durch quer zur Strömung liegende Steinschüttungen (zumeist Grobschotter) wird die

Fließgeschwindigkeit reduziert und eine Tiefenerosion verhindert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Systemskizze einer

Sohlgleite im Längs- und Querschnitt

 

 

 

Schlitzpass

 

 

 

Der

Schlitzpass weist auf der gesamten Beckenhöhe offene Schlitze in der Querwand

auf. Die Anordnung der Holzeinbauten und die grobe Steinschüttung an der Sohle

sorgen für Verwindigkeiten, insbesondere an der Sohle. Der Schlitzpass ist

gegen wechselnde Wasserstände unempfindlich.

 

 

 

 

 

 

 

Schemaskizze des

Schlitzpasses

 

 

 

Abb. aus: http://www.lebendige-hase.de/site/pictures/Fischaufstiegshilfen.pdf 

 

 

 

 

 

 

Impressum:

 

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