Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 047/08

Landesverwaltungsamt -

Pressemitteilung Nr.: 047/08

Halle (Saale), den 20. Mai 2008

Gartenstadt ¿ Kolonie Reform in

Magdeburg

Kein Abriss

denkmalgeschützter Reihenhäuser

Zwei denkmalgeschützte

Reihenhäuser in Magdeburgs berühmter Gartenstadt - Kolonie Reform dürfen nicht

abgerissen werden. Dies hat das Oberverwaltungsgericht des Landes

Sachsen-Anhalt kürzlich entschieden und damit eine Entscheidung des

Landesverwaltungsamtes als oberer Denkmalschutzbehörde bestätigt, das den Abriss

untersagt hatte.

Bei der  Siedlung handelt

es sich um ein Denkmal der Architekturgeschichte und des Städtebaus von

nationaler Bedeutung. Sie ist untrennbar mit dem Namen und Wirken des

Architekten Bruno Tauts (1880-1938) verbunden. Unter seiner Leitung und Planung

wurde die Siedlung ab 1913 als eine der ersten Gartenstädte Deutschlands neben

den Gartenstädten Hellerau bei Dresden und Berlin-Staaken errichtet. Sie zählt

zu den herausragenden Zeugnissen der Architektur und des Städtebaus des

Heimatstils und der Klassischen Moderne in der ersten Hälfte des 20.

Jahrhunderts in Deutschland.

Der Eigentümer plante, an

die Stelle der denkmalgeschützten Reihenhäuser altersgerechten,

rollstuhltauglichen und barrierefreien Wohnraum für ältere Mitbürger zu

schaffen. Da solcher Wohnraum ohne weiteres auch an anderer Stelle geschaffen

werden könne, lehnte das Gericht ebenso wie zuvor das Landesverwaltungsamt den

Abriss ab. Das wurde auch damit begründet, dass der Siedlung ein hoher

Denkmalwert zukomme und die geplante altersgerechte Nutzung auch mit Erhaltung

und Sanierung der Gebäude in Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde

verwirklicht werden könne.

Der Landeshauptstadt

Magdeburg bleibt damit ein bedeutendes Denkmalensemble erhalten, das ohne

Substanzverluste die Zerstörung Magdeburgs am Ende des 2. Weltkriegs

überstanden hat und bis heute in seiner ursprünglichen Gestalt erhalten

geblieben ist.

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