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Olbertz zu den Ergebnissen des
Realisierungswettwerbs für die Meisterhäuser in Dessau
21.05.2008, Magdeburg – 80
- Bildungsministerium
Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 080/08
Kultusministerium -
Pressemitteilung Nr.: 080/08
Magdeburg, den 21. Mai 2008
Olbertz zu den Ergebnissen des
Realisierungswettwerbs für die Meisterhäuser in Dessau
Kultusminister Olbertz nahm heute zum Ergebnis des
Realisierungswettbewerbs zur Meisterhaussiedlung in Dessau Stellung. Die Arbeit
der Sach- und Fachpreisrichter habe qualifizierte Koordinaten für die
Entwicklung der Meisterhaussiedlung aufgestellt. Hierfür hätte sich der
Wettbewerb als angemessenes Verfahren der Ideenfindung erwiesen, denn das
Bauhaus selbst sei ein wettstreitendes Ideenlaboratorium gewesen. ¿Es verstand
sich als Aufforderung zum Experimentieren, zur ständigen Suche nach der besten
Lösung. Genau diesen Ansatz hat der Realisierungswettbewerb der Stadt Dessau
und des Bauhauses verfolgt.¿
Olbertz begrüßte, dass keine Empfehlung zur einer
direkten Rekonstruktion ausgesprochen wurde. ¿Denkmalpflege kann nicht so
vorgehen, als sei nichts geschehen¿, so der Minister. Gerade an einem so
spannungsvollen Ort sei Entspannung nicht angesagt. Künftige Generationen
hätten beim Betrachten des wiederhergestellten Bauensembles dann keinen Anlass
mehr, wichtige Fragen nach historischen Zusammenhängen und Kontroversen aufzuwerfen.
¿Die Ideen der Bauhäusler sind bis heute aktuell
und gültig, sie sind ein wesentlicher Teil der Moderne im Kontext des Bauens,
der Stadtentwicklung und des Gestaltens überhaupt. Deshalb sollte man nicht
ausgerechnet an diesem Ort den Versuch unternehmen, das laufende Projekt der
Moderne historisierend zum Abschluss zu bringen¿, unterstrich Olbertz das Ergebnis
des Wettbewerbs.
Wer das Bauhaus ernst nehme, müsse zudem auch heute
respektieren, dass Form und Funktion eine Einheit bilden sollen. Da kein
Wohnhaus für eine Familie gebraucht werde, sondern ein Informations- und
Dokumentationszentrum für die Besucher der Meisterhaussiedlung, sei für diese
neue Funktion auch eine geeignete und dem Ort angemessene Gestalt zu finden. Unter
diesen Voraussetzungen lasse sich die Meisterhaussiedlung als Denkmal behutsam
und respektvoll weiterentwickeln, sowohl mit einer partiellen Rekonstruktion
als auch mit einem Neubau, ¿der das Ensemble unaufgeregt ergänzt, ohne es zu
provozieren oder gar zu übertrumpfen¿. Dabei müssten die Belange der Bewahrung
eines höchstrangigen städtebaulichen Ensembledenkmals ebenso wie die
funktionalen Zwecke eines zeitgemäßen Museums- und Ausstellungsbetriebes berücksichtigt
werden.
So könne Dessau in der Agenda des Bauhauses
fortfahren und ¿eine Lösung entwickeln, die sich das Bauhaus als Vorbild nimmt,
nicht als Schablone¿, so der Kultusminister. Er sei zuversichtlich, dass es auf
der Basis der von der Jury verabschiedeten Empfehlung gelingt, ¿zwischen dem
historischen Erbe des Bauhauses und heutigen, vom ihm inspirierten Ansprüchen
an Architektur, Stadtentwicklung und musealer Funktionalität eine Brücke zu
schlagen¿.
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