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Pilotprojekt bringt Gerichten
Flexibilität und dem Landeshaushalt eine Rendite
14.05.2008, Magdeburg – 32
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 032/08
Ministerium der Justiz -
Pressemitteilung Nr.: 032/08
Magdeburg, den 14. Mai 2008
Pilotprojekt bringt Gerichten
Flexibilität und dem Landeshaushalt eine Rendite
Magdeburg
(MJ). Sachsen-Anhalts
Justizministerin Professor Angela Kolb erteilte am 14. Mai 2008 in Stendal den
Amtsgerichten des Landgerichtsbezirkes eine Ausgabeermächtigung über zusätzlich
rd. 329.000 Euro eigenverantwortlich erwirtschaftete Mittel aus einem
Pilotprojekt. Für das Jahr 2007 wurde erstmals ein so genannter Produkthaushalt
auf Basis der Kosten- und Leistungsrechnung für die Amtsgerichte Burg,
Gardelegen, Osterburg, Salzwedel und Stendal aufgestellt. Hierdurch wurden
nicht nur wie bisher im Haushaltsplan Einnahmen und Ausgaben dargestellt, sondern
Dienstleistungen bzw. Produkte ¿ zum Beispiel in Zivil-, Familien- oder
Strafsachen ¿ der Justiz definiert und abgerechnet. ¿Diese Darstellung führte
zu einer besseren Kostentransparenz und hat zugleich geholfen, das
Kostenbewusstsein innerhalb der Justiz weiter zu vertiefen¿, so Justizministerin
Professor Angela Kolb.
Die
mit der neuen Art der Haushaltsaufstellung verbundene Budgetierung stärkt die
Eigenverantwortung der Gerichte und trägt dazu bei, die Fach- und
Finanzverantwortung zusammenzuführen. Innerhalb des vorgegebenen Finanzrahmens
sind an Stelle sonst relativ starrer Vorgaben, wofür wie viel Geld ausgegeben
werden darf, größere Handlungsspielräume eröffnet. Die fünf Amtsgerichte haben
diese Aufgabe überaus erfolgreich gelöst. Für das Haushaltsjahr konnten die
Gerichte ein Plus von ca. 494.000,- Euro erwirtschaften. Ein Drittel dieser
Mittel fließen dem Landeshaushalt als Effizienzgewinn bzw. Rendite zu. Zwei
Drittel, also rd. 329.000 Euro, stehen den fünf Amtsgerichten im Haushaltsjahr
2008 zusätzlich zur Verbesserung ihrer Infrastruktur zur Verfügung.
Die
Justiz des Landes hat die Einführung neuer und moderner Steuerungsmethoden ¿
wie mit dem Ministerium der Finanzen abgestimmt ¿ fortgesetzt und dabei im Land
eine Vorreiterrolle eingenommen. Gemeinsam mit dem Oberlandesgericht, dem
Landgericht Stendal und den fünf Amtsgerichten wurde ein Konzept entwickelt,
das den justizspezifischen Rahmenbedingungen ¿ insbesondere dem
Justizgewährleistungsanspruch der Bürger und der richterlichen Unabhängigkeit ¿
Rechnung trägt. Sofern das Konzept im Landtag
weiterhin unterstützt wird, ist die Fortsetzung über den Pilotzeitraum bis zum
Jahr 2009 hinaus vorgesehen.
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