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Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt

Biomassepotenzialstudie für
Sachsen-Anhalt vorgestellt / Landwirtschaftsministerin Wernicke: ?Vorrang hat
Nahrungsmittelproduktion?

13.05.2008, Magdeburg – 227

  • Staatskanzlei und Ministerium für Kultur

 

 

 

 

 

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 227/08

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Staatskanzlei - Pressemitteilung

Nr.: 227/08

 

 

 

Magdeburg, den 13. Mai 2008

 

 

 

Biomassepotenzialstudie für

Sachsen-Anhalt vorgestellt / Landwirtschaftsministerin Wernicke: ¿Vorrang hat

Nahrungsmittelproduktion¿

 

Für Sachsen-Anhalt liegen

flächendeckend aktuelle Daten zur stofflichen und energetischen Nutzung von

Biomasse vor. Dazu sind in der Biomassepotenzialstudie Sachsen-Anhalt die Daten

regional und auf das Jahr 2006 bezogen untersetzt worden. Landwirtschafts- und

Umweltministerin Petra Wernicke hat heute in Magdeburg die Ergebnisse der

Studie dem Landeskabinett vorgestellt. Wernicke: ¿Die Studie gibt einen

detaillierten Überblick über die derzeitige Nutzung der Biomasse und zeigt

mögliche Potenziale auf.¿

 

Sie verwies darauf, dass sich die

Erneuerbaren Energien in Sachsen-Anhalt zu einem wichtigen Instrument des

Klimaschutzes entwickelt haben. Der Anteil der Erneuerbaren Energien am Strom

lag 2006 bei 23,6 Prozent. Davon betrug der Anteil der Biomasse 30 Prozent.

Damit liege Sachsen-Anhalt bei den Erneuerbaren Energien deutlich über dem Bundesdurchschnitt

von 11,7 Prozent. Das habe sich zugleich günstig für die wirtschaftliche und

arbeitsmarktpolitische Entwicklung im ländlichen Raum ausgewirkt, so die

Ministerin. Dennoch käme es künftig nicht darauf an, Biomasse vor allem zur

Energieerzeugung zu nutzen. Wernicke: ¿Die Balance zwischen stofflicher und

energetischer Nutzung von Biomasse soll in Sachsen-Anhalt gewahrt bleiben.¿

Angesichts der Diskussionen um steigende Agrarpreise und der weltweit

gestiegenen Nachfrage nach Lebensmitteln und Biokraftstoffen müssten Nutzung

und Ausbau der Potenziale ausgewogen erfolgen. Die Biomassepotenzialstudie

könne dabei helfen, die Diskussion zu versachlichen und Fehlentwicklungen zu

vermeiden, so Wernicke.

 

Die Ministerin sagte, dass die

erstellte Datenbank und ein Präsentationstool differenzierte Auswertungen

zuließen. So könnten die noch frei verfügbaren Biomassepotenziale im Land

Sachsen-Anhalt regionalspezifisch aufgezeigt und Investoren gezielt beraten

werden. Potenziale werden vor allem in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft

sowie bei biogenen Abfällen und sonstigen Stoffen gesehen. Danach stehen im

Bereich Landwirtschaft den bereits genutzten Biomassepotenzialen in einer Größenordnung

von 58 Peta Joule (PJ) noch 44 PJ freie Potenziale gegenüber. Im Bereich der

holzartigen Biomasse werden gegenwärtig Potenziale von rund 28 PJ genutzt,

wogegen nur noch 4 PJ frei zur Verfügung stehen. Im Bereich der biogenen

Abfälle und sonstiger Stoffe stehen der gegenwärtigen Nutzung in Höhe von 2,3

PJ noch 4,3 PJ freie Biomassepotenziale gegenüber.

 

Wernicke räumte ein, dass zu

prüfen bleibe, inwieweit die ermittelten freien Potenziale im Bereich der

Landwirtschaft tatsächlich wirtschaftlich nutzbar gemacht werden könnten. Dabei

sind gesetzliche Anforderungen ebenso zu berücksichtigen wie

Marktentwicklungen. Es könne aber davon ausgegangen werden, dass die

Nahrungsgüterindustrie, die Biomasse stofflich verarbeitende Industrie und auch

die Bioenergieerzeugung auf die noch freien Potentiale zurückgreifen wollen, so

die Ministerin. Wernicke: ¿Den Vorrang hat aber weiterhin in Sachsen-Anhalt die

Nahrungsmittelproduktion. Dort liegen unsere Kernkompetenzen.¿

 

Die Studie gibt darüber hinaus

Empfehlungen, wie die noch freien Potenziale zukünftig verwendet werden könnten

und empfiehlt Verfahren mit besonders geringen CO2-Vermeidungskosten

bei möglichst hoher Wertschöpfung. Forschung und neue Techniken bieten Ansätze

für eine effektivere Verwertung der Biomasse. ¿Das wird auch die gegenwärtige

Nutzungskonkurrenz entschärfen können¿, so die Ministerin.

 

Wernicke kündigte an,

Sachsen-Anhalt als Standort der Pflanzenwissenschaften weiter profilieren zu

wollen. Dazu solle ein interdisziplinäres Zentrum für Agrar- und Biowissenschaften

an der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg eingerichtet werden. Das

könne dann Kern der vom Wissenschaftsrat empfohlenen überregionalen

Netzwerkbildung Pflanzenforschung werden, so die Ministerin.

 

Zum Hintergrund:

 

Die Biomassepotenzialstudie ist

mit Mitteln der technischen Hilfe aus dem Europäischen Fonds für regionale

Entwicklung (EFRE) erstellt worden. Sie wurde von einer Bietergemeinschaft

unter Leitung der Landgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH erarbeitet. Die Studie

wird morgen (14.05.2008) in der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und

Gartenbau (LLFG) in Bernburg den Fachleuten vorgestellt. Um die Daten für die

Studie vergleichbar zu machen, wurde die Biomasse über den Heizwert definiert

und die Nutzungen auf den Energiegehalt umgerechnet. Peta (P) ist die Abkürzung

für 1 Billiarde(=1015). Joule ist die

international verbindliche physikalische Maßeinheit für die Energie.

 

 

 

Impressum:

 

Staatskanzlei des Landes

Sachsen-Anhalt

Pressestelle

Hegelstraße 42

39104 Magdeburg

Tel: (0391) 567-6666

Fax: (0391) 567-6667

Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

 

 

 

 

 

 

 

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