Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt
Ministerpräsident Böhmer ruft zu
zivilgesellschaftlichem Engagement auf
12.11.2007, Magdeburg – 609
- Staatskanzlei und Ministerium für Kultur
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 609/07
Staatskanzlei - Pressemitteilung
Nr.: 609/07
Magdeburg, den 12. November 2007
Ministerpräsident Böhmer ruft zu
zivilgesellschaftlichem Engagement auf
¿Demokratie setzt vor allem eine
aktive Zivilgesellschaft voraus. Jeder Zusammenschluss von Bürgerinnen und
Bürgern zu einem Bündnis gegen Gewalt, Intoleranz und Ausländerfeindlichkeit
stärkt unser Gemeinwesen und ist ein deutliches Signal für Zivilcourage und
eine wehrhafte Demokratie.¿ Das sagte Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer
heute Abend in Wernigerode. Dort nahm er an einer vom Bürger-Bündnis
Wernigerode für Weltoffenheit und Demokratie veranstalteten Podiumsdiskussion
zum Thema ¿Demokratie stärken - aber wie?¿ teil.
In seinem Eingangsstatement
betonte Böhmer erneut die Bedeutung der politischen Bildung. ¿Die
repräsentative Demokratie ist erklärungsbedürftig. Wir müssen ihre
Institutionen und ihre Verfahren verständlich machen. Wir müssen ihre Vorzüge
erläutern und um Verständnis auch für manche Unzulänglichkeiten werben. Und wir
müssen deutlich machen: Menschenwürde, Rechtsstaatlichkeit und Freiheit sind
Werte an sich. Sie sind nicht abhängig von wirtschaftlichem Wohlergehen.¿
Mit Blick auf die frühe Geschichte der
Bundesrepublik Deutschland bat Böhmer aber auch um Geduld. ¿Die Festigung der
Demokratie im westlichen Nachkriegsdeutschland nach zwölf Jahren
nationalsozialistischer Diktatur war ein umfassender Entwicklungsprozess. Das
haben demoskopische Zeitreihen nachhaltig dokumentiert.¿ Böhmer nannte als Beispiele
die anfänglich geringe Zustimmung zum Grundgesetz, ein zurückhaltendes
Interesse an Politik und mangelnde Kenntnisse parlamentarischer Abläufe. Der
Rückzug ins Private und das Desinteresse an der Demokratie und dem neuen Staat
seien in den fünfziger Jahren weit verbreitet gewesen. Böhmer: ¿Auch in der
alten Bundesrepublik war die Identifikation mit dem Staatswesen ein
langfristiger Prozess. Wir sollten das gelegentlich berücksichtigen. Vor allem
wenn wir über Demokratieverständnis und Stärkung der Demokratie in den neuen
Bundesländern sprechen.¿
Hintergrund
Das
¿Bürger-Bündnis Wernigerode für Weltoffenheit und Demokratie¿ wurde am 15. März
2001 gegründet. Es versteht sich als Netzwerk von engagierten Bürgerinnen und
Bürgern in Wernigerode. Ihm gehören ca. 120 Personen aus Gesellschaft und
Politik, aus Kirchen, Gewerkschaften, Vereinen, Einrichtungen und Schulen an.
Schirmherr des Bürger-Bündnisses, das dem Netzwerk für Demokratie und Toleranz
in Sachsen-Anhalt angehört, ist der Wernigeröder Oberbürgermeister Ludwig Hoffmann.
Impressum:
Staatskanzlei des
Landes Sachsen-Anhalt
Pressestelle
Hegelstraße 42
39104 Magdeburg
Tel: (0391) 567-6666
Fax: (0391) 567-6667
Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
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