Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt
Kabinett tagt in Haldensleben/ Staatsminister
Robra: "Landkreis Börde sticht mit niedrigster Arbeitslosenquote
hervor"
06.11.2007, Magdeburg – 597
- Staatskanzlei und Ministerium für Kultur
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 597/07
Staatskanzlei - Pressemitteilung
Nr.: 597/07
Magdeburg, den 6. November 2007
Kabinett tagt in Haldensleben/ Staatsminister
Robra: "Landkreis Börde sticht mit niedrigster Arbeitslosenquote
hervor"
Unter Leitung von Ministerpräsident Prof. Dr.
Wolfgang Böhmer ist die Landesregierung heute in Haldensleben zu einer
auswärtigen Kabinettssitzung zusammengekommen. Neben landesweiten standen auch
regionalspezifische Themen auf der Tagesordnung wie die wirtschaftliche
Entwicklung, Infrastrukturmaßnahmen, die soziale und kulturelle Förderung sowie
die Schulentwicklung in der Stadt Haldensleben und im Bördekreis. An der
Sitzung nahmen auch der Bürgermeister von Haldensleben, Norbert Eichler, und
der Landrat des Landkreises Börde, Thomas Webel, teil.
Staatsminister Rainer Robra hob im Anschluss an die
Kabinettssitzung die gute wirtschaftliche
Entwicklung des Bördekreises hervor. Der Landkreis steche landesweit
mit der niedrigsten Arbeitslosenquote (9,5 Prozent, landesweiter Durchschnitt
14,6 Prozent) hervor. Die positive Entwicklung von Stadt und Landkreis sei auch
Folge großzügiger Landesförderung in allen Bereichen. Die wesentlichen
Kennziffern in wichtigen Bereichen sehen wie folgt aus:
Positive wirtschaftliche Entwicklung
Die Wirtschaft im neuen Bördekreis entwickelt
sich sehr positiv. Die Industrie
(Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten) erwirtschaftete im Jahr 2006 einen
Umsatz in Höhe von 3,17 Mrd. Euro (17 Prozent mehr als im Vorjahr), davon 1,15
Mrd. Euro im Ausland (24,1 Prozent mehr als im Vorjahr). Die Exportquote betrug
damit 36,4 Prozent, was deutlich über dem Landesdurchschnitt von 25,6 Prozent
liegt. Im Jahresdurchschnitt waren hier 12.315 Personen beschäftigt (2,9
Prozent mehr als im Vorjahr).
Mit einer Arbeitslosenquote von 9,5 Prozent im
Oktober dieses Jahres hatte der
Landkreis Börde im Vergleich zu den übrigen Kreisen in Sachsen-Anhalt die mit Abstand niedrigste Anzahl von Arbeitslosen
(Sachsen-Anhalt 14,6 Prozent).
Wichtigste Arbeitgeber in der Industrie sind
die Chemische Industrie mit etwa 2.900 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von
1,2 Mrd. Euro im letzten Jahr sowie das Ernährungsgewerbe. Hier gehen
durchschnittlich 2.400 Menschen einer Arbeit nach. Das Umsatzvolumen im Jahr
2006 betrug 713 Mio. Euro. Große Betriebe in der Stadt Haldensleben
sind: Otto-Versand-Warenverteilzentrum Haldensleben mit etwa 2.100 Mitarbeitern
und Keramag Keramische Werke Haldensleben GmbH, Sanitärkeramik, mit 300
Mitarbeitern.
Seit Beginn der im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe
getätigten Investitionsförderung
wurden mit Stand 31. Juni 2007 im Landkreis Börde insgesamt 745 Projekte mit
einem Gesamtinvestitionsumfang von rd. 3,5 Mrd. ¿ mit 840 Mio. ¿ bezuschusst.
Damit konnten 33.086 Arbeitsplätze neu geschaffen bzw. gesichert werden. In der
Stadt Haldensleben wurden im gleichen Zeitraum 86 Projekte mit einem
Gesamtinvestitionsumfang von rd. 759 Mio. ¿ mit rd. 207 Mio. ¿ bezuschusst.
Damit konnten 7.795 Arbeitsplätze neu geschaffen bzw. gesichert werden.
Kulturförderung
Zur Förderung von Kunst und
Kultur erhielten die Stadt Haldensleben und der Landkreis Börde 2006 insgesamt
Landesmittel in Höhe von 336.652 Euro, 2007 bisher 168.253 Euro. Gefördert
wurden die Bereiche Denkmalpflege, Kinder- und Jugendkultur und Kunst. Zu den
Schwerpunkten der Kulturförderung gehört die jährliche Sommermusikakademie auf Schloss Hundisburg , dem bedeutendsten
ländlichen Barockschloss Sachsen-Anhalts, deren Durchführung seit Jahren vom
Land mit jährlich 25.000 Euro unterstützt wird. Schloss Hundisburg wurde seit
2001 mit Europa-, Bundes- und Landesmitteln von über 2,5 Mio. Euro, aber auch
unter großem Engagement der Stadt Haldensleben, zu einem multifunktionalen Tagungs-, Studio- und Seminarzentrum
ausgebaut. Die Arbeiten sollen Ende 2007 fertig gestellt sein.
Ein weiteres wichtiges Projekt
ist die Restaurierung der Schlossruine
und der 1572 erbauten Schloss- und
Pfarrkirche St. Levin in Harbke , einer Ortschaft, die während der
DDR-Zeit im Zonenrandgebiet und damit im Sperrgebiet lag. Das Prachtstück der
Kirche ist die spätbarocke Fritzsche-Trautmann-Orgel, die zu den kostbarsten
historischen Instrumenten in Sachsen-Anhalt gehört. Für die Restaurierung der
Kirche wurden 2006 Denkmalfördergelder in Höhe von 101.461 Euro zur Verfügung
gestellt, für 2007 sind 103.292 Euro eingeplant. Die Baumaßnahmen an der
Schlossruine wurden 2006 mit 41.250 Euro gefördert, für 2007 stehen 55.000 Euro
zur Verfügung. Das Land fördert auch die Kirche
in Sommersdorf , einen Saalbau aus dem Jahr 1717 und die Stiftskirche in Gröningen , die als Teil des
936 gegründeten Benediktinerklosters Gröningen an der Straße der Romanik liegt.
Schulförderung
In der Stadt Haldensleben und
im neuen Landkreis Börde werden im Schuljahr 2007/08 folgende Schulen
vorgehalten: 55 Grundschulen, 19 Sekundarschulen, 6 Gymnasien, 11 Förderschulen
und 3 Berufsbildende Schulen. Darüber hinaus bestehen im Landkreis Börde
folgende Einrichtungen in freier Trägerschaft: die St.-Martin Grundschule
Oschersleben, die Freie Grundschule Oschersleben (Sitz Großalsleben), die
Internatsschule Hadmersleben (Sekundarschule und Gymnasium), die St.-Hildegard
Grundschule Haldensleben, die Internationale Grundschule ¿Pierre Trudeau¿ in
Barleben und das Internationale Gymnasium Barleben. Zum Schuljahr 2008/09 sind laut mittelfristiger
Schulentwicklungsplanung keine
Schulschließungen vorgesehen. Im neuen Bördekreis werden aus dem Ganztagsschulprogramm des Bundes 5 Schulen
mit insgesamt etwas mehr als 9 Mio. Euro gefördert. Hiervon entfallen auf die Sekundarschule
Sülzetal 2,2 Mio. Euro, die Sekundarschule Wanzleben 45.000 Euro, die
Sekundarschule Wolmirstedt 3,37 Mio. Euro, die Sekundarschule Niederndodeleben
2,54 Mio. Euro und die Grundschule Erich Kästner in Haldensleben 852.000 Euro.
Wohnungs-
und Städtebau
Im Rahmen der Wohnungsbauförderprogramme wurden seit 1991
rund 168 Millionen Euro für den Landkreis Börde bewilligt. Damit konnten fast
8.400 Wohnungen gebaut, saniert, modernisiert oder an die Bedürfnisse von
Behinderten und Senioren angepasst werden. Allein für die Stadt Haldensleben
beläuft sich die Summe im gleichen Zeitraum auf rund 9,5 Millionen Euro
für insgesamt rund 530 Wohnungen.
Für die Städtebauförderung erhielt der Landkreis im
selben Zeitraum rund 50,7 Millionen Euro. Davon wurden allein für die
Stadt Haldensleben rund 23,3 Millionen Euro bereitgestellt.
Haldensleben gehört außerdem zu den 43 Städten des Landes, die
2001 ein Stadtentwicklungskonzept (im Rahmen des Programms ¿Stadtumbau-Ost¿ ) erstellt haben. Danach
verfügt die Stadt über einen Bestand von 9.362 Wohnungen, von denen 1.015
(= 10,8%) leer stehen. Bis zum Jahr 2010 ist der Rückbau von 658 dieser
Wohnungen geplant. In den Jahren 2002-2006 wurden bereits rund 1,4 Millionen
Euro für den Abriss von 421 Wohnungen bewilligt. Für Maßnahmen zur
Aufwertung von Wohngebieten wurden im selben Zeitraum rund 2,7 Millionen
Euro Fördermittel zur Verfügung gestellt.
Hochbau
In Haldensleben und im neuen
Landkreis Börde wurden seit 2002 Baumaßnahmen mit einer Gesamtinvestitionssumme
von rund 6,5 Millionen Euro durchgeführt.
Hierzu zählen mehrere Vorhaben
z.B. im Polizeirevier Oschersleben und im Polizeikommissariat (früher
Polizeirevier) Wolmirstedt, in der Landesfachschule Haldensleben - heute
Landesanstalt für Landwirtschaft, Forst und Gartenbau (LLFG) - sowie in der
LLFG Haldensleben selbst, im Finanzamt Haldensleben, in der Straßenmeisterei
Hödingen sowie in den Amtsgerichten Haldensleben und Oschersleben. Allein in
diese Projekte wurden insgesamt rund 5,1 Millionen Euro investiert.
Schienenpersonennahverkehr
Es ist vorgesehen, den Abschnitt
von Magdeburg-Buckau nach Halberstadt
für eine Streckengeschwindigkeit von bis zu 120 Kilometern pro Stunde
auszubauen. Künftig wird die Reisezeit zwischen dem Magdeburger Hauptbahnhof
und Halberstadt nur noch 40 Minuten betragen. Darüber hinaus soll der heutige
Haltepunkt Langenweddingen zum Endpunkt für einen Vorort-Verkehr aus Richtung
Magdeburg umgebaut werden. Zusätzlich erfolgt zwischen Osterweddingen und
Blumenberg ein zweigleisiger Ausbau und es wird ein neuer Haltepunkt
Osterweddingen Ost (Gewerbegebiet) eingerichtet, um optimale Bedingungen für
Berufspendler zu schaffen.
Straßenbau
Durch den
umfangreichen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur
wurden nicht nur die Verkehrsverhältnisse vielerorts deutlich verbessert,
sondern zugleich die Attraktivität des Landkreises Börde als
Wirtschaftsstandort weiter erhöht. Mit den zur Verfügung stehenden Mitteln ist
es gelungen, viele Bundes- und Landesstraßen neu-, um- oder auszubauen.
Die Schwerpunktsetzung vollzog
sich stets in Abstimmung mit dem Landkreis und der von dort gesehenen
Rangigkeit. So wurden z. B. in Verbindung mit erheblichen Belastungen durch
Baustofftransporte im Ausbau der Landesstraßen die L20, L24, L25 L40 und L42
und größtenteils die im Zuge dieser Strecken liegenden Ortsdurchfahrten zum
Arbeitsschwerpunkt der Bautätigkeit.
Landwirtschaft
und Umwelt
Für die Dorferneuerung flossen seit 2002 fast
93 Millionen Euro in den Landkreis Börde. Davon profitierten 145 Gemeinden und
197 Orte bzw. Ortsteile. Beispielhaft sind vor allem die Maßnahmen in
Großalsleben und Groß Ammensleben im Rahmen der integrierten ländlichen
Entwicklung, die zur Wiederbelebung innerörtlicher Lagen führen soll. Diese
Maßnahmen haben Modellcharakter. Dabei werden Förderinstrumente aus dem Bereich
der integrierten ländlichen Entwicklung (Flurneuordnung, Dorferneuerung)
gebündelt und im Sinne einer nachhaltigen Ortsentwicklung eingesetzt.
Innerörtliche Brachflächen wandeln sich zu Standorten für die Ansiedlung von
Klein- und Kleinstbetrieben. So entstehen Arbeitsplätze und
Dienstleistungseinrichtungen, die Dörfer gewinnen an Attraktivität und stärken
sich so im Kampf gegen die Abwanderung.
Im Förderzeitraum 2002
bis 2006 wurden im Bereich der einzelbetrieblichen Investitionsförderung im
Landkreis 102 landwirtschaftliche Unternehmen mit rund 4,8 Millionen Euro
gefördert.
Soziale Infrastruktur
Die soziale Infrastruktur im
Bördekreis hat sich den vergangenen Jahren spürbar verbessert. Das Land
unterstützt diese Entwicklung mit Millionen-Beträgen. Allein für die
Sicherstellung der Kinderbetreuung bekommt der Landkreis in
diesem Jahr 11,36 Millionen Euro. Damit wird der Rechtsanspruch auf
Kinderbetreuung umgesetzt. Darüber hinaus hilft das Land bei der Sanierung und
Modernisierung von Kindertagesstätten. In diesem Jahr bekamen die Evangelische
Kindertagesstätte Eilsleben und die Integrative Kindertagesstätte Calvörde
Investitionsfördermittel. Insgesamt unterstützte das Land damit seit 2004
Kita-Modernisierungen im Bördekreis mit einem Gesamtvolumen von 2,15 Millionen
Euro. Für das kommende Jahr ist der Start eines neuen, über sechs Jahre
angelegten Investitionsprogramms geplant, das vor allem mit EU-Geld gespeist werden
soll.
Auch die Altenpflegelandschaft hat
sich in den vergangenen Jahren grundlegend gewandelt. Im Landkreis gibt es 28
Pflegeeinrichtungen mit gut 1.300 Plätzen. Acht vollstationäre Einrichtungen
mit 407 Plätzen wurden nach 1990 mit Bundes- und Landesgeld neu beziehungsweise
umfangreich um- und ausgebaut. Dafür standen rund 30 Millionen Euro Fördergeld
zur Verfügung.
Für die Profilierung des Ohrekreis-Klinikums
konnten seit 1991 etwa 60 Millionen Euro Fördergeld aufgewendet werden. Darüber
hinaus wurden für die Kliniken im Landkreis gut 38 Millionen Euro aufgewendet,
um in vielen zum Großteil kleineren Einzelmaßnahmen die akutsstationäre
Versorgung der Bevölkerung zu verbessern.
Für den kommunalen und
Vereinssportstättenbau im Landkreis und in der Stadt Haldensleben wurden rund
470.000 Euro aufgewendet. Mehr als ein Dutzend Sportstätten konnten neu
gebaut oder modernisiert werden. Ein aktuelles Projekt ist der Neubau eines
Sportgebäudes in Niederndodeleben. Etwa 436.000 Euro werden nach der
Fertigstellung im kommenden Jahr verbaut sein. Ebenso kurz vor dem Start stehen
die Sanierung einer Sporthalle in Brengenstedt und der Bau eines Sportplatzes
in Eilsleben.
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