Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt
Kolb: Sozialtherapie gibt
Justizvollzug wichtige Impulse
26.09.2007, Magdeburg – 57
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 057/07
Ministerium der Justiz -
Pressemitteilung Nr.: 057/07
Magdeburg, den 26. September 2007
Kolb: Sozialtherapie gibt
Justizvollzug wichtige Impulse
Halle (MJ). Sachsen-Anhalts Justizministerin Prof. Angela Kolb hat
bei einem Fachkongress in Halle die Sozialtherapie als Impulsgeber für den Justizvollzug
bezeichnet und betont, wie wichtig intensive und fachlich qualifizierte
therapeutische Arbeit mit Sexualstraftätern ist. Zugleich sprach sie sich für
eine verbesserte Betreuung von aus der Haft entlassenen Sexualstraftätern aus.
Gemeinsam mit dem Ministerium für Gesundheit und Soziales sollen in
Sachsen-Anhalt zwei Nachsorge-Ambulanzen aufgebaut werden, kündigte sie an.
¿Ihre Aufgabe wird die qualifizierte Betreuung von Entlassenen aus dem Straf-
und dem Maßregelvollzug sein¿, so Kolb zu den Plänen.
Sozialtherapeutische Anstalten sind Spezialeinrichtungen
des Strafvollzugs. Deutschlandweit werden in 47 solcher Einrichtungen 1800 Patienten
betreut, von denen knapp 60 Prozent Sexualstraftäter sind. Sachsen-Anhalt
verfügt seit 2001 über eine entsprechende Justizvollzugsanstalt, die JVA Halle
II.
¿In der Sozialtherapie werden neue Ansätze der
Straftäterbehandlung und Ansätze zur erfolgreichen Resozialisierung erprobt¿,
sagte Kolb. Diese Arbeit werde in Sachsen-Anhalt wissenschaftlich begleitet.
¿Wir wollen genauer wissen, welche Behandlungsmaßnahmen bei bestimmten Tätern
unter welchen Bedingungen welche Wirkung erzielen. Dann können diese Behandlungsmaßnahmen
gezielt im Justizvollzug angewendet werden.¿ Sachsen-Anhalt habe eine
entsprechende Begleitforschung angestoßen, erinnerte Kolb. Die Kriminologische
Evaluationsstudie, die die Arbeit der sozialtherapeutischen Anstalt in Halle
untersuche, werde unterdessen aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft
finanziert.
In Halle beraten derzeit Fachleute vorwiegend aus dem
Bereich des Justizvollzugs über die aktuelle Situation der Sozialtherapie. Die
11. überregionale Fachtagung der Sozialtherapeutischen Einrichtungen im
Justizvollzug wird von der Sozialtherapeutischen Anstalt gemeinsam mit der
Universität Halle-Wittenberg ausgerichtet.
Hintergrund:
In sozialtherapeutischen Einrichtungen des Justizvollzuges
arbeiten Strafgefangene mit Hilfe von anerkannten Verfahren der Arbeits-,
Sozial- und Psychotherapie an der Verbesserung ihrer Sozial- und
Kriminalprognose. Dabei wird von den Strafgefangenen die Bereitschaft erwartet,
sich mit den Faktoren in ihrer Person auseinanderzusetzen, die die Begehung der
Straftat gefördert haben. Dazu sind Belastbarkeit, Durchhaltevermögen und der
Wille, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen, erforderlich. Als
Mittel der Kriminalprävention dient Sozialtherapie dem Schutz der Bevölkerung
vor weiteren Straftaten.
Zur bestmöglichen Umsetzung dieser Zielstellung hat das
Land Sachsen-Anhalt im Jahr 2001 die Sozialtherapeutische Anstalt in Halle als
eigenständige Justizvollzugsanstalt gegründet. Die Wirksamkeit der dort
geleisteten Arbeit wird durch eine Studie der Martin-Luther-Universität
Halle-Wittenberg untersucht. Das Forschungsvorhaben wurde vom Ministerium der
Justiz des Landes Sachsen-Anhalt initiiert und wird nunmehr mit Mitteln der
Deutschen Forschungsgemeinschaft fortgesetzt.
In der JVA Halle II sind vorwiegend Gefangene
untergebracht, die nach den Paragrafen 174 bis 180 oder 182 des
Strafgesetzbuches zu einer Freiheitsstrafe von mehr als zwei Jahren verurteilt
wurden und einer Sozialtherapie bedürfen.
Impressum:
Ministerium der Justiz des Landes Sachsen-Anhalt
Pressestelle
Domplatz 2 - 4
39104 Magdeburg
Tel: (0391) 567-6235
Fax: (0391) 567-6187
Mail:
presse@mj.sachsen-anhalt.de
Impressum:Ministerium für Justiz und Gleichstellungdes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleDomplatz 2 - 439104 MagdeburgTel: 0391 567-6235Fax: 0391 567-6187Mail: presse@mj.sachsen-anhalt.deWeb: www.mj.sachsen-anhalt.de