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Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt


Durchsuchungsaktion in Halle-Peißen

08.09.2007, Magdeburg – 14

  • Landeskriminalamt

 

 

 

 

 

 

 

 

Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt - Pressemitteilung Nr.: 014/07

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt -

Pressemitteilung Nr.: 014/07

 

 

 

Magdeburg, den 8. September 2007

 

 

 

Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Halle

und des Landeskriminalamtes Sachsen-Anhalt

 

 

Durchsuchungsaktion in Halle-Peißen

 

-   über

40 Polizeibeamte im Einsatz

 

-   zwei

Personen vorläufig festgenommen

 

-   Ermittlungsbehörden

warnen vor dubiosen Geschäftspraktiken

 

 

Heute am frühen Nachmittag durchsuchten über 40 Beamte des Landeskriminalamtes

Sachsen-Anhalt, der Landesbereitschaftspolizei und der Polizeidirektion Halle,

gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Halle (Saale) Tagungsräume eines Hotels in

Halle-Peißen, in denen eine

Präsentationsveranstaltung der Firma PPV Produkt-Promotion-Vertrieb

statt fand. Im Rahmen der Durchsuchungsmaßnahmen wurden zwei Personen (eine

50-jährige Frau sowie ein 23-jähriger Mann) vorläufig festgenommen.

 

Hintergrund

dieser Durchsuchungsaktion ist ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft

Halle (Saale) wegen des Verdachts der ¿Progressiven Kundenwerbung¿ gem. § 16 II

UWG - dem ¿Gesetz über den Unlauteren Wettbewerb¿ - oder besser bekannt als

¿Betreiben eines Schneeballsystems¿.

 

Dazu

werden in der Regel über Annoncen in lokalen und regionalen Anzeigenblättern

Interessenten für Fahrtätigkeiten an Wochenenden angeworben. Bei den sehr

professionell vorbereiteten und durchgeführten Präsentationsveranstaltungen

werden die zu werbenden Interessenten, in einer zum Teil euphorisch anmutenden

Atmosphäre zur Mitarbeit in der Firma PPV bewegt. Mit der Unterschrift unter

den Mitarbeitervertrag ist auch zwingend die Buchung eines so genannten ¿persönlichkeitsfördernden Seminars¿ der Firma IPE ¿

Institut zur Persönlichkeitsentwicklung- verbunden. Für dieses Seminar müssen

die sogenannten ¿neuen Mitarbeiter¿ 4.150,- ¿ sowie eine zusätzliche

Bearbeitungsgebühr von 150,-¿ zahlen.

 

Nach

dem bisherigen Ermittlungsstand besteht der Verdacht, dass sich das

Hauptgeschäftsfeld dieser Unternehmen im Wesentlichen darauf beschränkt, immer

wieder neue Mitarbeiter zu gewinnen und die damit verbundene Zahlung von 4.150

¿ für das ¿persönlichkeitsfördernde Seminar¿ zu

erreichen. Der Vertrieb von in den Präsentations­veranstaltungen dargestellten

Produkten hat in der Realität nur geringen Anteil an der Geschäftstätigkeit des

Unternehmens.

 

In

diesem Zusammenhang warnen Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt vor den

dubiosen Geschäftspraktiken der Firma PPV.

 

Die

Ermittlungen dauern an!!

 

 

Info - Schneeballsystem

 

Die

Masche ist simpel und meist gleich. Ein Initiator beginnt. Er fordert andere auf,

Geld zu zahlen. Diese müssen wiederum andere anwerben, weiter Geld zu zahlen.

So setzt sich diese Kette wie eine Lawine fort, deshalb: ¿Schneeballsystem¿.

Damit niemand bei diesem Spiel verliert, müsste das Anwerben bis in alle

Ewigkeit weitergehen.

 

Das

Ergebnis der meisten Spiele nach dem Schneeballsystem ist immer gleich: Einige

wenige Leute gehen mit viel Geld nach Hause. Aber die Meisten gehen leer aus

und haben das, was sie investiert haben, verloren.

 

So können Sie ein ¿Schnellballsystem¿ erkennen:

 

 

Sie

müssen erst zahlen, um teilnehmen zu dürfen;

Sie

werden aufgefordert, neue Mitspieler für das System zu werden;

Sie

erhalten angeblich eine Provision, wenn Sie neue Spieler werben;

Es

wird schneller Reichtum und eine langfristige Einkommensquelle ohne

Aufwand versprochen;

Bei

Informationsveranstaltungen wird eine fast sektenähnliche Stimmung

erzeugt.

 

 

Praktische Tipps:

 

 

Lassen

Sie sich nicht auf solche Systeme ein;

Nutzen

Sie Ihren gesunden Menschenverstand ¿ niemand hat etwas zu verschenken ¿

woher soll das ganze versprochene Geld kommen?;

Hochglanzprospekte,

hochtrabende Titel und selbstsicheres Auftreten bürgen nicht automatisch

für Seriosität;

 Lassen Sie sich nicht auf gut gemeinte

Werbeversuche aus Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis ein. Denken Sie daran

¿ bei Misserfolg und finanziellen Verlusten leidet auch die Freundschaft

mit denen, die Sie zum Mitmachen überredet haben;

Lassen

Sie sich nicht vom ¿schnellen Geld¿ und Gewinnversprechen locken;

Unterschreiben

Sie keine Vereinbarungen, geben Sie Ihre Kontoverbindung nicht preis.

 

 

Weitere

kompetente, kostenlose und neutrale Informationen erhalten Sie bei den

kriminalpolizeilichen Beratungsstellen in Ihrer Nähe oder im Internet unter: http://www.polizei-beratung.de .

 

Aus dem ¿Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb¿:

 

§16 (2) - Progressive Kundenwerbung

 

¿Wer es im geschäftlichen Verkehr

unternimmt, Verbraucher zur Abnahme von Waren, Dienstleistungen oder Rechten durch

das Versprechen zu veranlassen, sie würden entweder vom Veranstalter selbst

oder von einem Dritten besondere Vorteile erlangen, wenn sie andere zum

Abschluss gleichartiger Geschäfte veranlassen, die ihrerseits nach Art dieser

Werbung derartige Vorteile für eine entsprechende Werbung weiterer Abnehmer

erlangen sollen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit

Geldstrafe bestraft.¿

 

 

 

Impressum:

 

Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt

Pressestelle

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