Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt
Olbertz: Weitere Profilierung der
Sekundarschule steht jetzt im Mittelpunkt
27.08.2007, Magdeburg – 175
- Bildungsministerium
Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 175/07
Kultusministerium -
Pressemitteilung Nr.: 175/07
Magdeburg, den 22. August 2007
Olbertz: Weitere Profilierung der
Sekundarschule steht jetzt im Mittelpunkt
¿Die Organisation und Durchführung des
Doppelabiturs war ein Meisterstück der Gymnasien des Landes im vergangenen
Schuljahr¿, sagte Kultusminister Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz heute bei seiner
Pressekonferenz zum Schuljahresbeginn. ¿Ich möchte deshalb allen Beteiligten,
insbesondere den Schulleiterinnen und Schulleitern, allen Lehrerinnen und
Lehrern in den Gymnasien, den Verantwortlichen der Schulabteilung im
Landesverwaltungsamt und des LISA für die erfolgreiche Bewältigung dieser
Herausforderung danken.¿
Wie Olbertz informierte, haben an den
Abiturprüfungen in den Gymnasien, Gesamtschulen, Abendgymnasien und Kollegs
insgesamt 14.705 Schülerinnen und Schüler teilgenommen. Hiervon haben 13.969
(95%) das Abitur bestanden. Die erzielten Noten des diesjährigen Doppelabiturjahrgangs
reichen von 1,0 (135 Schülerinnen und Schüler) bis 3,8 (4 Schülerinnen und
Schüler). Ein ¿sehr gutes¿ Abitur (1,0 bis 1,4) haben 914 Schülerinnen und
Schüler geschafft. Der Landesdurchschnitt liegt bei 2,45. Damit liegen die
Ergebnisse nur leicht über dem Landesdurchschnitt des Abiturjahrgangs 2006
(2,41).
Interessant sei die Tatsache, dass sich die
Durchschnittsergebnisse der Schülerinnen und Schüler, die nach der 12. oder der
13. Klasse ihr Abitur abgelegt haben, kaum voneinander unterscheiden. So erzielten
die Abiturienten nach 12-jähriger Schulzeit eine Durchschnittsnote von 2,47 und
die Abiturienten der 13. Klassen einen Durchschnitt von 2,43. Olbertz: ¿Das
zeigt, mit welcher Sachkenntnis, Umsicht und Präzision die gesamte
Systemumstellung von 13 auf 12 Jahre in Sachsen-Anhalt, die mit einer Reform
der gymnasialen Oberstufe verbunden war, durch alle Verantwortlichen bewältigt
wurde.¿
Olbertz informierte auch über Schwerpunkte der
Arbeit des Ministeriums im kommenden Schuljahr. Im Mittelpunkt der
Aufmerksamkeit stünde weiterhin die Profilierung der Sekundarschule. ¿Zum Einen
arbeiten wir intensiv an einer grundlegenden Erneuerung der Lehrpläne der
Sekundarschule, und zum Anderen geht es darum, dass möglichst alle Schülerinnen
und Schüler diese Schulform erfolgreich abschließen können. In Sachsen-Anhalt verlassen gegenwärtig 7 % der
Schülerinnen und Schüler die Sekundarschule ohne Abschluss. Insgesamt liegt die
Quote der Schulabgänger, die gar keinen Abschluss erlangen, bei 5,5 %
(Schuljahr 2005/2006). Damit sei eine positive Entwicklung zu den Vorjahren
deutlich erkennbar, doch bestünde insgesamt noch kein Anlass zur Zufriedenheit,
so Olbertz. Umso wichtiger sei es, die
Berufsorientierung an den Schulen zu verstärken, aber auch mit einer Ausweitung
des so genannten Produktiven Lernens den Schülerinnen und Schülern neue
Möglichkeiten zu eröffnen, einen Schulabschluss zu erwerben. ¿Dabei spielt eine
enge Verzahnung zwischen Schule und Wirtschaft eine Schlüsselrolle. Im Herbst
wird sich deshalb ein ¿Bildungsgipfel Schule-Wirtschaft¿ mit dieser Thematik
beschäftigen.
Es müsse wieder stärker ins Bewusstsein auch der
Eltern gerückt werden, dass die Sekundarschulen gegenüber dem wissenschaftlich
geprägten Profil der Gymnasien ein modernes Konzept praktischer Allgemeinbildung
bieten. ¿Hier stehen wir vor der Aufgabe, die dafür bedeutsamen ¿Realien¿ neu
zu bestimmen¿, so der Minister. Dazu gehörten neben den muttersprachlichen
Grundfähigkeiten z.B. Medienkompetenz, Kenntnis von Naturgesetzen,
kaufmännisches Grundwissen, handwerkliches Können, Kommunikations-geschick und
moderne Fremdsprachen. Voraussetzung dafür sei eine stärkere Konzentration auf
diese Kompetenzbereiche in den Lehrplänen, um mehr Zeit für das Wiederholen, Üben
und Festigen zu gewinnen. ¿Deshalb ist die Entlastung der Lehrpläne zu Gunsten
des Erwerbs elementaren Wissens und grundlegender Handlungskompetenzen eine so
wichtige Aufgabe im Rahmen der laufenden Lehrplanreform.¿
Als ein weiteres Schwerpunktthema bezeichnete
Olbertz die Schulentwicklungsplanung der kommenden Jahre. ¿Die besonders geburtenschwachen Jahrgänge der
frühen 90er Jahre¿, so der Minister, ¿werden die Schulen zum Ende des Planungszeitraums
2008/09 durchlaufen haben. Daher liegt auch der größte Teil der Schulfusionen
und -schließungen von Schulen inzwischen hinter uns. Im Bereich der berufsbildenden
Schulen aber ist noch eine Menge zu tun, denn dort werden in den nächsten
Jahren die letzten geburtenstarken Jahrgänge das System verlassen. Außerdem
müssen bis 2008/09 die derzeitigen Schulentwicklungspläne zügig und konsequent
umgesetzt werden. Um so schneller kann sich das so entstehende Netz der
Standorte der einzelnen Schulformen stabilisieren. Das wird sich auch positiv
auf die längerfristige Planung der pädagogischen Arbeit an den Schulen
auswirken¿, so der Minister.
Die Stabilisierung des Schulnetzes nach 2008/09
könne nicht einfachen statistischen Ableitungen aus der demografischen
Entwicklung folgen, sagte Olbertz. Zum Einen stehe der politische Wille der
Koalitionsfraktionen sowie der Landesregierung hinter dem Ziel des Erhalts
möglichst vieler Schulstandorte. Zum Anderen könne man diese Stabilisierung nur
erreichen, wenn in besonders dünn besiedelten Regionen differenzierte
Möglichkeiten eröffnet würden. Olbertz: ¿Das heißt, dass in bestimmten Regionen
im Lande, die über reine geringe Besiedlungsdichte und schon heute wenige
Schulen verfügen, nach 2008/09 für weiterführende Schulen an Einzelstandorten
Kriterien festgelegt werden müssen, die ein Abweichen von der heute
verbindlichen zulässigen schulischen Mindestgröße erlauben. Dieses Modell einer regional differenzierenden
Schulentwicklungsplanung soll Grundlage einer überarbeiteten Schulent-wicklungsplanungsverordnung
bis 2013/14 werden.¿
Weiterhin informierte Olbertz über Initiativen zur
Stärkung der Demokratieerziehung an den Schulen Sachsen-Anhalts, über Grundzüge
des bevorstehenden Schulbauprogramms aus europäischen Strukturfondmitteln sowie
über ein Programm zur Vermeidung von Schulversagen/Schul-verweigerung und zur
Senkung des vorzeitigen Schulabbruchs, das gemeinsam mit dem Sozialministerium
vorbereitet wird.
Pressekonferenz: Schuljahresbeginn 2007/2008 in
Sachsen-Anhalt
Inhaltsverzeichnis
1. Eckdaten der
Schulstatistik 2
Daten zur
Sekundarschule 2
Schülerzahlen 3
Anzahl der Schulen 4
2.
Lehrkräfte 4
Lehrkräfte
an allgemein bildenden Schulen 4
Lehrkräfte
an berufsbildenden Schulen 5
Einstellungen
von Lehrkräften 5
Lehreraus-
und weiterbildung 5
Lehramtsstudierende
im WS 2006/07 7
3.
Neues im Schuljahr 2007/08 7
Grundschule 7
Förderschule 8
Sekundarschule/Gesamtschule 8
Gymnasium 9
Berufsbildende
Schulen 9
Schulen
in freier Trägerschaft 10
Wichtige Termine im Schuljahr 2007/08 12
4.
Ganztagsschulprogramm des Bundes in Sachsen-Anhalt 13
5.
Schulentwicklungsplanung 15
6.
Inhaltliche Entwicklung im Schulwesen 16
Qualitätsentwicklung
und Qualitätssicherung 16
Förderprogramme
gegen Schulversagen 17
Produktives
Lernen 19
Zusammenarbeit
Schule und Wirtschaft 20
Schülerbetriebspraktikum 21
Ethik-
und Religionsunterricht 21
Landesnetzwerke
der Europa- und UNESCO-Projektschulen 22
Schulpartnerschaften
und Austauschprogramme 23
Ausländische
Fremdsprachenassistentinnen und -assistenten 24
7.
Weiteres 24
Rahmenrichtlinien 24
Modellprojekte 25
Schul-Studien 26
Informationen
zum Doppelabitur 2006/07 27
1. Eckdaten der Schulstatistik
Im
Schuljahr 2007/08 werden ca. 265.000 Schülerinnen und Schüler die öffentlichen
allgemein bildenden Schulen und berufsbildenden Schulen sowie die Ersatzschulen
¿ einschließlich der Schulen des Gesundheitswesens in öffentlicher und freier
Trägerschaft ¿ besuchen. Im Vergleich zum Schuljahr 2006/07 entspricht das
einem Schülerrückgang um mehr als 7 v.H..
Die
Grundschule ist die einzige Schulform mit einem Schüleranstieg von etwa 2 v.H..
Hier werden im Schuljahr 2007/08 etwa 66.400 Kinder erwartet. Die Grundschule
ist somit die schülerstärkste allgemein bildende Schulform.
In
den weiterführenden Schulen sinken die Schülerzahlen weiter:
-
in der Sekundarschule um etwa 7.000
Schülerinnen und Schüler,
-
im Gymnasium um etwa 11.000
Schülerinnen und Schüler.
Ursachen
hierfür sind neben der demographischen Entwicklung auch das Auslaufen des 13.
Schuljahrganges an den Gymnasien im Sommer 2007.
Die
aktuelle Schülerzahlprognose für die allgemein bildenden Schulen weist für das
Schuljahr 2009/10 ca. 176.000 Schülerinnen und Schüler aus, im Schuljahr
2007/08 werden noch 184.500 erwartet. Nach der vorliegenden 4. Regionalisierten
Bevölkerungsprognose werden die Schülerzahlen nach dem Schuljahr 2009/10 nur
geringfügig ansteigen, um ab dem Schuljahr 2016/17 wieder zu sinken.
Zum
Schuljahr 2007/08 wird es wiederum eine geringere Anzahl von Schulen geben:
In
den Schulformen verringert sich die Anzahl der Schulen wie folgt:
-
um 2 Grundschulen,
-
um 9 Sekundarschulen,
-
um 12 Gymnasien,
-
um 1 Förderschule und
-
um 1 berufsbildende
Schule.
Hierbei
wurde die Neugründung von 4 Schulen in freier Trägerschaft schon
berücksichtigt.
Daten
zur Sekundarschule
Die
Anteile der Schülerinnen und Schüler in den Schuljahrgängen 7 bis 9, die
hauptschulabschlussbezogen unterrichtet werden, betragen im Schuljahr 2007/08
voraussichtlich
Schuljahrgang
7: 30,1 v.H.
Schuljahrgang
8: 33,2 v.H.
Schuljahrgang
9: 30,6 v.H.
Schülerinnen
und Schüler, die hauptschulabschlussbezogen unterrichtet werden, besuchen
entweder eine reine Hauptschulklasse oder eine kombinierte Klasse oder sie
befinden sich im Modellprojekt ¿Produktives Lernen¿. Produktives Lernen betrifft
die Schuljahrgänge 8 und 9.
Schüler
gesamt an öffentlichen Schulen und Ersatzschulen
Schuljahr
Allgemein bildende Schulen einschl.
Schulen des Zweiten Bildungsweges
Berufsbildende Schulen einschl. Schulen
des Gesundheitswesens
Gesamtzahl
2002/03
270.229
86.262
356.491
2003/04
250.436
87.905
338.341
2004/05
231.329
89.083
320.412
2005/06
215.557
87.534
303.091
2006/07
201.590
84.930
286.520
voraussichtlich 2007/08
184.500
80.500
265.000
Schülerinnen
und Schüler in der Grundschule
Schuljahr
Gesamtzahl
Erstklässler
(ab Schuljahr 2005/06
1. Schulbesuchsjahr)
Einschulung
2002/03
58.487
15.123
2003/04
58.774
16.305
23.08.2003
2004/05
60.073
16.379
21.08.2004
2005/06
62.719
16.582
27.08.2005
2006/07
65.034
17.433
02.09.2006
voraussichtlich 2007/08
66.400
18.000
01.09.2007
Schülerinnen
und Schüler in weiterführenden Schulformen
Schuljahr
Sekundarschule
Gymnasium
Gesamtschulen/Schulverbünde
2002/03
115.213
71.217
5.498
2003/04
93.670
73.493
5.551
2004/05
75.810
72.134
5.439
2005/06
64.075
66.670
5.073
2006/07
53.829
61.240
5.177
voraussichtlich 2007/08
46.800
50.400
5.100
Schülerinnen
und Schüler an den allgemein bildenden Schulen nach rechtlichem Status der
Schulen
2003/04
2004/05
2005/06
2006/07
voraussichtl.
2007/08
öffent-lich
freier Träger
öffent-lich
freier Träger
öffent-lich
freier Träger
öffent-lich
freier Träger
öffent-lich
freier Träger
Grundschule
57.131
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