Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt
Zukunft der Europäischen Strukturfonds -
IQ-Netzwerk / Europäische Fachleute trafen sich in Magdeburg
20.06.2007, Magdeburg – 18
- Ministerium der Finanzen
Ministerium der Finanzen - Pressemitteilung Nr.: 018/07
Ministerium der Finanzen -
Pressemitteilung Nr.: 018/07
Magdeburg, den 20. Juni 2007
Zukunft der Europäischen Strukturfonds -
IQ-Netzwerk / Europäische Fachleute trafen sich in Magdeburg
Vom 18. ¿ 20. Juni 2007 haben sich deutsche und europäische Fachleute,
die für die Umsetzung der EU-Programme zuständig sind, in Magdeburg getroffen,
um über die Umsetzung der EU-Strukturfonds in der Periode 2007-2013, aber auch
über die Zukunft nach 2013 zu diskutieren.
Am 18.06. haben sich Vertreter der deutschen
Förderregionen zu Fragen der Umsetzung von EU-Fördermitteln in Projekten der
Periode 2007-2013 auseinander gesetzt. Zu Gast war der Generaldirektor der GD
Regionalpolitik der Europäischen Kommission, Dr. Ahner. Im Anschluss fand ein
Gespräch mit Finanzstaatsseketär Dr. Christian Sundermann zur so genannten finanziellen Vorausschau ab
2014 statt.
Staatssekretär Dr. Sundermann: ¿Die
finanziellen Unterstützungsleistungen aus den EU-Strukturfonds haben einen
erheblichen Anteil an der positiven Entwicklung des Landes Sachsen-Anhalt. Auch
nach 2013 werden wir auf diese Mittel nicht verzichten können, gilt es doch,
die wirtschaftliche und soziale Entwicklung unseres Landes voran zu bringen.¿
Die Konferenzwoche wurde abgerundet durch die
Sommerkonferenz des so genannten IQ-Netwerkes, einer Gruppe von ca. 15 europäischen
Förderegionen. Ziel des Netzwerkes ist es, sich auf europäischer Ebene zu
Schwerpunkten und Strategien der Strukturfondsförderung abzustimmen und
gemeinsame Positionen gegenüber der Europäischen Kommission zu entwickeln.
Die Landesregierung befindet sich derzeit in
den Verhandlungen mit der Europäischen Kommission zur Genehmigung der Programmdokumente
der verschiedenen EU-Fördertöpfe (EFRE, ESF und ELER) der Förderperiode
2007-2013. Das Land erwartet für die nächsten sieben Jahren rund 3.396,4 Mio.
Euro EU-Mittel. Sachsen-Anhalt könnte für die Einführung der Operationellen Programme
ein Meilenstein sein.
Finanzielle
Vorschau ab 2014
Die Europäische Kommission hat
am 30. Mai 2007 d en vierten Bericht zum
wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt angenommen. Der so genannte
Kohäsionsbericht enthält eine aktuelle Darstellung zu den Fortschritten, die im
Bereich des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts erreicht wurden.
Außerdem gibt er Auskunft darüber, in welcher Weise die Politiken der
Mitgliedstaaten und der Gemeinschaft dazu ihren Beitrag geleistet haben. Er
enthält eine erste Einschätzung der Vorbereitungen der Förderperiode 2007-2013.
Der Bericht beschreibt die neuen regionalpolitischen
Herausforderungen, die auf die Förderregionen in den kommenden 20-30 Jahren
zukommen. Zu nennen sind der demographische Faktor, der Klimawandels, die
steigenden Anforderungen an die sozialen Integration sowie die Anpassungen im
Energiesektor. Der Bericht ist zu finden auf den Internetseiten der
Europäischen Kommission (vorläufige Fassung): http://ec.europa.eu/regional_policy/sources/docoffic/official/reports/cohesion4/index_en.htm
Für Sachsen-Anhalt und andere
Ziel 1 Regionen ist der Bericht deshalb interessant, weil er die Weichen für
die Förderung ab 2014 stellt. Die EU-Fördermittel werden zukünftig weiter
konzentriert auf die besonders bedürftigen Regionen. Die Fördergebietskulisse
wird dazu angepasst. Entscheidend für die Förderintensität ist das
Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den Region. Die Frage ist zu diskutieren, wie
hoch die BIP-Grenze sein wird, um Fördermittel zu erhalten und wie hoch diese
Mittel sein werden.
Förderung
von Großprojekten mit Mitteln der EU-Strukturfonds
Sachsen-Anhalt ist führend bei
der Förderung von Großprojekten durch die EU-Strukturfonds. Es führt die
meisten Projekte in Europa durch. Ein Großprojekt liegt dann vor, wenn die
Gesamtkosten des Projektes, die zur Bemessung der Beteiligung der
EU-Strukturfonds herangezogen werden, über 50 Mio. Euro liegen. Die
Großprojektförderung ist in Sachsen-Anhalt eine wichtige strategische
Komponente in der Wirtschaftsförderung.
Das
IQ-Netwerk
Das IQ-Net ist ein EU-weites
Netzwerk, das nationale und regionale Partner der Strukturfondsprogramme
zusammen führt. Ziel ist es, die Qualität der Strukturfondsprogrammierung und
dessen Umsetzung zu verbessern. Das IQ-Net ermöglicht den Programmverwaltern
aus den einzelnen Regionen und Ländern, Erfahrungen und Praxisbeispiele im
Zusammenhang mit der Gestaltung, Umsetzung, Management und Evaluierung von
Strukturfondsprogrammen auszutauschen. 1996 gegründet, wird das IQ-Net vom
European Policies Research Center (EPRC) der Universität Strathclyde in Glasgow
wissenschaftlich geleitet. Das Land Sachsen-Anhalt gehört seit 2000 dem
Netzwerk an.
Die Netzwerk-Mitglieder treffen
sich zweimal jährlich zu Konferenzen. Nach Antwerpen (Belgien) im Januar war
nun Magdeburg Gastgeber für Teilnehmer aus Belgien, Deutschland, Dänemark,
Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritanien, Italien, Österreich,
Portugal, der Tschechischen Republik, Schweden und Spanien.
EU-Strukturfonds
2000-2006 in Sachsen-Anhalt
Mehr als zwei Drittel der Mittel
der Strukturfonds fließen in die Gebiete mit der höchsten Förderintensität, den
so genannten ¿Ziel 1-Regionen¿. In diesen Gebieten liegt das
Bruttoinlandsprodukt pro Kopf bei weniger als 75 Prozent des Gemeinschaftsdurchschnitts.
In der abgelaufenen Förderperiode (2000-2006) erhielt das Land rund 3,5
Milliarden Euro aus Mittel der EU-Strukturfonds. Inklusive der Kofinanzierung
durch Bund und Land sowie kommunaler und privater Mittel konnten mehr als 12
Milliarden Euro in die Zukunft Sachsen-Anhalts investiert werden.
¿Ohne die Mittel aus Brüssel
hätte das Land heute ein um drei Prozent niedrigeres Bruttoinlandsprodukt und
etwa 25 000 Arbeitsplätze weniger¿, sagte Sachsen-Anhalts Europaminister Rainer
Robra vor wenigen Tagen bei einem Empfang IHK-Vertretern in der Vertretung des
Landes bei der EU in Brüssel.
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