Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt
Deutschlands Vogelschützer kommen
an die Elbe
Feierlichkeiten zu 75 Jahre stattliche Vogelschutzwarte Steckby
18.05.2007, Magdeburg – 48
- Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie
Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.:
048/07
Ministerium für Landwirtschaft und
Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 048/07
Magdeburg, den 19. Mai 2007
Deutschlands Vogelschützer kommen
an die Elbe
Feierlichkeiten zu 75 Jahre stattliche Vogelschutzwarte Steckby
Für drei Tage wird Sachsen-Anhalts staatliche
Vogelschutzwarte Steckby kommende Woche im Mittelpunkt der Ornithologenwelt
stehen. In Steckby an der Elbe treffen sich vom 22.-24.Mai die obersten
Vogelschutzexperten von Bund und Ländern zu ihrer traditionellen Frühjahrstagung.
Höhepunkt der Tagung sind die Feierlichkeiten zum
75 ¿ jährigen Bestehen der staatlichen Vogelschutzwarte, welche
Umweltministerin Petra Wernicke am Mittwoch eröffnen wird. Die Ministerin
würdigte im Vorfeld die Leistungen der Vogelschutzwarte: ¿In Steckby wird
Hervorragendes für den Naturschutz geleistet. Mit ihrem Engagement für die
Biberforschung und vor allem für das bundesweite Vogelmonitoring (Bestandsüberwachung)
haben die Mitarbeiter deutschlandweit Akzente gesetzt.¿
Wernicke hob in diesem Zusammenhang auch die Arbeit
der ehrenamtlichen Vogelkundler (Ornithologen) in Sachsen-Anhalt hervor: ¿Ihnen
verdanken wir viel Wissen über unsere heimischen Vögel, sie haben gefährdete
Arten, wie die Großtrappe ins öffentliche Bewusstsein gerückt und ohne sie
könnte Sachsen-Anhalt seine europäischen Verpflichtungen für den Vogelschutz
und das ökologische Netz ¿Natura 2000¿ nicht erfüllen.¿
An den Feierlichkeiten in Steckby mit Festvorträgen
herausragender Vogelkundler nehmen rund 70 Gäste, Ornithologen und Vertreter
aus Politik, Verwaltung und Verbänden teil.
Bei der Gründung der staatlichen Vogelschutzwarte
am 17. Februar 1932 war zunächst nur ein Mitarbeiter angestellt. Heute sind es
vier.
Die Erhebung wissenschaftlicher Grundlagen zur
Umsetzung internationaler Abkommen ist ein Schwerpunkt der Arbeit in Steckby.
Sachsen-Anhalt hat 32 ausgewiesene Vogelschutzgebiete der Europäischen Union.
Den Mitarbeitern obliegt auch die Koordinierung der ehrenamtlichen
Ornithologen, die bei der landesweiten Erfassung der Vogelbestände und der
wissenschaftlichen Vogelberingung mithelfen.
Die Vogelschutzwarte berät außerdem Behörden und
Bürger zu Fragen des Vogelschutzes. Auch ökologische Forschung wird betrieben.
Im Mittelpunkt stehen naturschutzfachliche Studien z.B. über vom Aussterben
bedrohte Großvögel, die die Grundlagen für Schutz- und Artenhilfsprogramme für
Schwarz- und Weißstorch, heimische Adlerarten sowie die Großtrappe bilden.
Historie
1932 ernannte das damalige Anhaltische
Staatsministerium Steckby zur ¿Staatlich anerkannten Muster- und
Versuchsstation für Vogelschutz¿. Nach Hamburg (1906), Seebach in Thüringen
(1908) und Bamberg (1909) war Steckby die vierte staatliche Vogelschutzwarte in
Deutschland.
Ihre Entstehung verdankt die jetzige
Staatliche Vogelschutzwarte in Steckby dem Landwirt Max Behr. Dieser widmete
sich hier ab 1920 dem Schutz der Vogelwelt und des Elbebibers. Damalige Aufgabe
der Station waren Untersuchungen zur Bekämpfung schädlicher Insekten in der
Land- und Forstwirtschaft durch ihre natürlichen Feinde. Schon im Jahre 1925
wurden deshalb in den Kiefernwäldern um Steckby Versuchsflächen mit Nistkästen
eingerichtet. Noch heute sind diese Versuche zu populationsökologischen Fragen
von in Höhlen brütenden Kleinvögeln von besonderer Bedeutung.
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