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Innenminister Hövelmann fordert zu
Zivilcourage auf: ?Ziviler Mut bringt kleine und große Revolutionen in Gang?
16.05.2007, Magdeburg – 116
- Ministerium für Inneres und Sport
Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 116/07
Ministerium des Innern -
Pressemitteilung Nr.: 116/07
Magdeburg, den 16. Mai 2007
Innenminister Hövelmann fordert zu
Zivilcourage auf: ¿Ziviler Mut bringt kleine und große Revolutionen in Gang¿
Innenminister
Holger Hövelmann (SPD) hat die Schirmherrschaft zu einer Veranstaltungsreihe
übernommen, bei der der Schriftsteller Günter Wallraff nach Buchlesungen
insbesondere mit Jugendlichen zum Thema Zivilcourage ins Gespräch kommen will.
Unter dem Motto ¿Gesucht wird: ZIVILCOURAGE!¿ hat der Deutsche
Gewerkschaftsbund, Region Sachsen-Anhalt/Süd für die Zeit vom 14. bis zum 16.
Mai 2007 eine Veranstaltungsreihe mit dem Autor und Schriftsteller Herrn Günter
Wallraff in den Orten Halle, Sangerhausen und Naumburg organisiert.
Der Innenminister wird die Abschlussveranstaltung
am 16. Mai 2007, 19.30 Uhr ,
in der Berufsbildenden Schulen Landkreis
Sangerhausen ,
Friedrich-Engels-Straße 22, 06526 Sangerhausen
mit einem Grußwort eröffnen.
Auszüge
aus der Rede (es gilt das gesprochene Wort):
Sperrfrist: 16.05.2007, 19:30 Uhr!
Je mehr Bürger mit
Zivilcourage ein Land hat, desto weniger Helden wird es einmal brauchen.
(Franca Magnani)
An allem Unrecht,
das geschieht, ist nicht nur der schuld, der es begeht, sondern auch der, der
es nicht verhindert. (Erich Kästner)
Ohne Zivilcourage
kann unsere Gesellschaft nicht leben. Wie kann Zivilcourage, also das Eintreten
für seine Überzeugung und für die Rechte der anderen, gefördert werden? Zum
Beispiel durch Schulung der Wahrnehmung und die Sensibilisierung für Not- und
Gefahrensituationen, aber auch für Diskriminierungen und Beleidigungen. Hinzu
muss Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit zu Perspektivenwechsel kommen, um
vor diesem Hintergrund Handeln zu ermöglichen.
Zur Zivilcourage
gehört: die persönliche Meinung frei zu äußern, auch wenn das Nachteile bringt;
zur eigenen Überzeugung zu stehen; sich zivil, also gewaltfrei mit
Andersdenkenden auseinander zu setzen; mutig einzuschreiten, wenn Menschen
bedroht werden. Immer geht es darum, für Humanität einzutreten und
Verantwortung zu übernehmen.
Zivilcourage zu
zeigen fällt oft schwer. Im entscheidenden Augenblick fehlt der Mut zum
Widerspruch, weil einem die richtigen Worte nicht einfallen oder weil es zu
gefährlich erscheint, sich erkennen zu lassen. Viele Bürgerinnen und Bürger
würden sich gern einmischen, zum Beispiel am Arbeitsplatz, bei
Alltagssituationen auf der Straße, in der Gemeinde, der Schule, in einer
politischen Partei oder Bürgerinitiative. Aber sie befürchten, ihr Protest
könnte ihnen schaden. Aus Angst schweigen sie oder passen sich an; das macht
sie unzufrieden mit sich selbst. Viele Menschen wären gern mutiger. Dabei
braucht in einem demokratischen Staat niemand das Leben aufs Spiel zu setzen.
Kein Bürger muss Strafe befürchten wie bei jenem Widerstand, mit dem sich
Menschen gegen totalitäre Herrscher erheben. Dennoch fällt es schwer, zivilen
Mut zu zeigen.
Aber:
Zivilcourage ist keine Verhaltensweise, die man als Technik einüben kann. Sie
ist eine Tugend: eine Gesinnung und innere Haltung, die man in der
Auseinandersetzung mit sich selbst erwerben und festigen kann. Ziviler Mut
bringt kleine und großen Revolutionen in Gang. Mit ihm verteidigen Bürgerinnen
und Bürger das Grundrecht: ¿Die Würde des Menschen ist unantastbar.¿
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