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Ministerpräsident Böhmer hielt
Hauptstadt-Rede / Berlin darf keine Privilegien einfordern
14.05.2007, Magdeburg – 241
- Staatskanzlei und Ministerium für Kultur
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 241/07
Staatskanzlei - Pressemitteilung
Nr.: 241/07
Magdeburg, den 14. Mai 2007
Ministerpräsident Böhmer hielt
Hauptstadt-Rede / Berlin darf keine Privilegien einfordern
In seiner sogenannten
Hauptstadt-Rede hat sich der sachsen-anhaltische Ministerpräsident Prof. Dr.
Wolfgang Böhmer heute für eine strikte Trennung zwischen Berlins
gesamtstaatlichen Repräsentationsverpflichtungen und seinen Aufgaben als Stadt
und Land ausgesprochen. Böhmer: ¿Dass der Bund bestimmte Hauptstadtfunktionen unterstützen
muss, ist unstrittig. Es gibt notwendige Repräsentationspflichten. Aber muss
sich Berlin drei Opernhäuser leisten können? Die Hauptstadt muss es nicht. Für
Berlin gilt, was für alle anderen Bundesländer ebenso gilt: Am Ende entscheidet
die eigene Leistungsfähigkeit über Möglichkeiten und Grenzen der
Selbstdarstellung. Berlin repräsentiert die Bundesrepublik und Berlin
repräsentiert sich selbst, und beides muss man sehr genau auseinanderhalten und
nicht gegeneinander ausspielen.¿
Auch könne die Hauptstadtfinanzierung
¿nicht das kompensieren und leisten, was früher einmal durch Bundeshilfe und
Berlin-Förderung möglich war. Damals ging es darum, eine geteilte Stadt als
Bastion der Freiheit am Leben zu halten. Heute
geht es darum, die Hauptstadtfunktion zu finanzieren und nicht Berlin als
Bundesland zu subventionieren.¿
Er sage das auch mit Blick auf Ost-Berlin als
ehemalige Hauptstadt der DDR. Böhmer: ¿Wie man sich als Hauptstadt nicht
verstehen sollte, zeigt das Beispiel Ost-Berlin, das sich nicht aus eigener
Kraft eine privilegierte Stellung verschaffte, sondern zu Lasten und auf Kosten
der anderen Teile des Landes. Es gab gute Gründe, Ost-Berlin mit großen
Vorbehalten zu begegnen. Ost-Berlin galt vielen DDR-Bürgern immer als anmaßend
und selbstgefällig. So wird Berlin heute in der Republik nicht mehr wahrgenommen,
und so sollte es auch nie wieder wahrgenommen werden. Dass Berlin als
Hauptstadt nicht Privilegien einfordert¿, sei seine erste Erwartung an Berlin.
Dem Bundesland Berlin gab der
Ministerpräsident die Empfehlung, sich vor allem ¿als eines der bedeutendsten
Wissenschafts- und Kulturzentren in Europa zu begreifen¿ und dieses große
Potential zu nutzen, beispielsweise durch eine ¿Europäisierung nationaler
Wissenschaftsinstitutionen¿.
Böhmer sprach auf Einladung der
Stiftung Zukunft Berlin in der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt beim Bund.
Böhmer setzte damit die im vergangenen Jahr begonnene Veranstaltungsreihe
¿Berlin und wir ¿ was wir von der Hauptstadt erwarten ¿ Reden deutscher Ministerpräsidenten¿
fort.
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Fax: (0391) 567-6667
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staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
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