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Startschuss in Staßfurt:
Zentrales Mahngericht für Mitteldeutschland
02.05.2007, Magdeburg – 29
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 029/07
Ministerium der Justiz -
Pressemitteilung Nr.: 029/07
Magdeburg, den 2. Mai 2007
Startschuss in Staßfurt:
Zentrales Mahngericht für Mitteldeutschland
Staßfurt (MJ). Die Justizminister von Sachsen-Anhalt, Sachsen und
Thüringen haben in Staßfurt den Startschuss für das gemeinsame Mahngericht der
drei mitteldeutschen Länder gegeben. Die Außenstelle Staßfurt des Amtsgerichts Aschersleben
(Sachsen-Anhalt) ist seit dem 1. Mai 2007 für die automatisierte Bearbeitung
sämtlicher Mahnverfahren der Länder Sachsen-Anhalt und Sachsen sowie für die
Mahnverfahren aus Thüringen, die in einer nur maschinell lesbaren Form
beantragt werden, zuständig. Die Grundlage der Kooperation ist ein
Staatsvertrag, dem die drei Landtage zugestimmt hatten.
Zum Start informierten sich heute die Justizminister der
drei Länder Prof. Angela Kolb, Harald Schliemann (Thüringen) und Geert
Mackenroth (Sachsen) vor Ort.
¿Von dem gemeinsamen Mahngericht profitieren alle Beteiligten¿,
so Sachsen-Anhalts Justizministerin Prof. Angela Kolb. ¿Der Mahnantrag per
Mausklick ist jetzt in ganz Mitteldeutschland möglich. Das baut den für die
Entwicklung der Wirtschaft wichtigen Standortfaktor Recht in der Region weiter
aus.¿ Zugleich sichere die Kooperation die Auslastung des Zentralen Mahngerichts.
¿Säumige Schuldner mit mangelnder Zahlungsmoral - mit
ihnen macht das
elektronische Mahnverfahren kurzen Prozess. Die Justiz öffnet die Tür zum elektronischen
Rechtsverkehr und macht sich fit für die Zukunft¿, betonte
Mackenroth.
¿Für die Thüringer Justiz als auch die Thüringer
Wirtschaftsunternehmen ist das gemeinsame Mahngericht der wirtschaftlichste
Weg¿, sagte Justizminister Harald Schliemann. Der neue Service eröffne die
Möglichkeit bequem per PC Mahnanträge zu stellen und verspreche kurze
Bearbeitungszeiten.
Das zivilgerichtliche Mahnverfahren hat die Aufgabe,
Gläubigern unbestrittener Geldforderungen schnell und kostengünstig zu einem
Vollstreckungstitel zu verhelfen. Sachsen-Anhalt hat beim Zentralen Mahngericht
in Staßfurt ein automatisiertes Verfahren eingeführt, mit dessen Hilfe
Mahnanträge elektronisch erfasst und Mahnbescheide innerhalb von 24 Stunden
erlassen werden können. Seit Oktober 2005 werden alle Mahnanträge aus
Sachsen-Anhalt hier automatisiert bearbeitet ¿ insgesamt bisher mehr als
142.000 Verfahren. Das Verfahren läuft größtenteils ohne den Eingriff eines
Rechtspflegers ab, verkürzt Bearbeitungszeiten und reduziert Fehlerquellen.
In Thüringen und Sachsen erfolgte die Bearbeitung bisher
dezentral und manuell an den Amtsgerichten. In Sachsen-Anhalt fallen jährlich
rund 90.000 Mahnanträge an, in Sachsen rund 127.000 und in Thüringen bisher 61.000 Verfahren.
Hintergrund:
Das zivilgerichtliche Mahnverfahren soll dem Gläubiger von
Geldforderungen schnell und einfach ohne mündliche Verhandlung eines Gerichts
zu einem Vollstreckungstitel verhelfen, wenn der Schuldner die Forderung nicht
ernstlich bestreitet, sie aber nicht erfüllen will oder kann. Online-Mahnanträge
können unter www.online-mahnantrag.de
oder mittels einer speziellen Software gestellt werden.
Impressum:
Ministerium
der Justiz des Landes Sachsen-Anhalt
Pressestelle
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