Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt
Wir bitten um geeignete
Veröffentlichung
25.04.2007, Merseburg – 388
- Polizeidirektion Merseburg
PD Merseburg - Pressemitteilung Nr.: 388/07
PD Merseburg - Pressemitteilung
Nr.: 388/07
Merseburg, den 25. April 2007
Wir bitten um geeignete
Veröffentlichung
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Polizeidirektion Merseburg möchte aus gegebener
Veranlassung mit dieser Pressemitteilung die Bürger über "das
Sammeln" von Holz aus privaten und staatlichen Forsten in dem Sinne
aufklären, dass es sich dabei nicht nur um den Straftatbestand des
Diebstahls handelt und dieser entsprechend verfolgt und geahndet wird, es geht
auch darum, dass Privatbesitzern und dem Land ein Imageschaden zugefügt wird.
Da zu diesem Thema bislang noch wenige Veröffentlichungen
erfolgten, haben die Kollegen der Polizeidirektion eine ausführliche
Pressemitteilung vorbereitet, damit für Sie diese Problematik in ihrer
Gesamtheit erkennbar ist.
Wir bitten um geeignete Veröffentlichung.
Presseveröffentlichung
Durch die
Landesforstämter und die Polizei wurden in der jüngsten Vergangenheit verstärkt
Diebstähle von Holz aus staatlichen und privaten Forsten verzeichnet und zur
Anzeige gebracht. Allein in der Heizperiode 2006/2007 wurden, im Bereich der
Polizeidirektion Merseburg, 64 derartiger Delikte aufgenommen und gegen 36
Tatverdächtige ein Strafverfahren wegen Diebstahls eingeleitet, was mit einer
Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren geahndet werden kann. Wird der Diebstahl
gewerbsmäßig betrieben sogar bis zu zehn Jahren. Dabei ist es unerheblich, ob
es sich um Bruchholz oder hochwertiges Nutz- und Bauholz handelt. Aus den
Landeswäldern des Forstbetriebes Süd, dessen Flächenausdehnung sich etwa mit
der, der Polizeidirektion Merseburg deckt, sind im Jahr 2006 ca. 300 fm
verschwunden. Damit ist dem Steuerzahler ein Schaden von ca. 2.500 ¿
entstanden. Der Leiter des Forstbetriebes Süd, Holger Koth, machte aber deutlich,
dass der wahre Schaden erheblich größer ist, da das meiste im Wald lagernde
Holz schon an Holzkunden verkauft ist und der Diebstahl im Forstbetrieb oft gar
nicht bekannt wird. Durch den Holzdiebstahl entsteht aber nicht nur der
materielle Schaden, sondern auch ein Imageproblem für die
sachsen-anhaltinischen Waldbesitzer. Es gab schon Holzkunden, die sich
vorsätzlich betrogen fühlten oder die angaben, dass sie ihren Rohstoff
zukünftig in anderen, sicheren Regionen kaufen wollen. Es gibt auch Holzkäufer,
die schon bei der Holzpreiskalkulation eine gewisse Schwundmenge zum Nachteil
der hiesigen Waldbesitzer mit einplanen.
Das es sich bei
Holzdiebstahl nicht um ein Kavaliersdelikt handelt, wird deutlich, wenn man
sich vor Augen führt, dass eine Lkw-Ladung Bau-/Nutzholz leicht einen Wert von
mehreren tausend Euro erreicht. Werte, die manche Leute sprichwörtlich ¿durch
den Kamin jagen¿, während deren Verlust für den Eigentümer Existenz bedrohend
sein und Arbeitsplätze vernichten kann. Obwohl Holz ein nachwachsender Rohstoff
ist, kann der Verlust durch Diebstahl nicht einfach durch erneuten Einschlag
wettgemacht werden, da die Ressource Holz nicht unbegrenzt zur Verfügung steht
und ein Ersatz erst nach Jahren und Jahrzehnten herangewachsen ist.
Daher sei nochmals
darauf hingewiesen:
Eine Entnahme von Holz
ist generell nur mit der Erlaubnis des zuständigen Forstbetriebes oder
Waldbesitzers zulässig und legal. Für diese Zwecke werden für Privatpersonen Holzabgabescheine
und für gewerbliche Zwecke Einweisungsscheine und Abfuhrausweise
ausgegeben. Diese sind bei der Abholung des Holzes mitzuführen. Die Polizei und
die Forstämter werden die Einhaltung der Mitführungspflicht verstärkt
kontrollieren. Das Nichtmitführen dieser Scheine hat im günstigsten Falle zur Folge,
dass das Holz vorerst sichergestellt und erst nach erbrachtem Nachweis des
rechtmäßigen Erwerbes wieder herausgegeben wird, was für den Kontrollierten
Zeitverlust und doppelten Aufwand bedeutet oder diesem im schlimmsten Falle ein
Strafverfahren einbringt.
Durch den
Landesforstbetrieb und die Polizei werden daher verstärkte Maßnahmen zur
Bekämpfung der Holzdiebstähle unternommen. Des Weiteren wurde die Jägerschaft
dahingehend sensibilisiert, verdächtige Beobachtungen mitzuteilen. Auch die
Einrichtungen zur Waldbrandbeobachtung werden dazu genutzt.
Impressum:
Polizeidirektion
Merseburg Pressestelle
Pressestelle
Hallesche Straße 96-98
06217 Merseburg
Tel: (03461) 446-201
Fax: (03461) 446-330
Mail: presse@mer.pol.lsa-net.de
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