Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt
Innenminister Holger Hövelmann stellte
aktuelle Grundstücksmarkttendenzen in Sachsen-Anhalt vor
29.03.2007, Magdeburg – 75
- Ministerium für Inneres und Sport
Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 075/07
Ministerium des Innern -
Pressemitteilung Nr.: 075/07
Magdeburg, den 29. März 2007
Innenminister Holger Hövelmann stellte
aktuelle Grundstücksmarkttendenzen in Sachsen-Anhalt vor
- Investitionsvolumen um fast 60 Prozent
erhöht
Innenminister Holger Hövelmann
hat in Magdeburg mit dem neuen Grundstücksmarktbericht 2007 die aktuellen Tendenzen
auf dem Grundstücks- und Immobilienmarkt in Sachsen-Anhalt vorgestellt. Dieser
Bericht wird jährlich vom Oberen Gutachterausschuss für Grundstückswerte im
Land Sachsen-Anhalt erstellt und vom Landesamt für Vermessung und
Geoinformation herausgegeben. Er basiert auf den Grundstückskaufverträgen aus
dem Jahr 2006.
¿In dem
zurückliegenden Berichtsjahr wurden auf dem Immobilienmarkt in Sachsen-Anhalt
insgesamt 2,5 Milliarden Euro umgesetzt¿, erläuterte der Minister. Das
Investitionsvolumen hat sich gegenüber dem Vorjahr um fast 60 Prozent erhöht,
obwohl die Anzahl mit 28 700 Erwerbsvorgängen unverändert ist. Eine
vergleichbare Entwicklung hat es seit Anfang der 90er Jahre nicht mehr gegeben.
¿Dynamische Signale kommen insbesondere aus dem Teilmarkt des
Geschosswohnungsbaus und der Gewerbeimmobilien¿, so der Minister. Er sieht
hierin den Beleg für die Attraktivität des Immobilienmarktes in Sachsen-Anhalt
und betonte, ¿dass sich hier im Land für Investoren aus dem In- und Ausland
zunehmend gute Anlagechancen mit entsprechenden Renditeerwartungen bieten.¿
¿Trotz der großen
Investitionstätigkeit, zeigt der aktuelle Grundstücksmarkt aber auch, dass
sich die Entwicklung regional und sektoral unterschiedlich darstellt¿, sagte
Hövelmann und führte als Beispiel den Markt für Wohnimmobilien an. Während in
attraktiven Lagen eine spürbare Nachfrage zu registrieren ist und große Wohnungsbestände
umgesetzt worden sind, müssen in einigen Bereichen Wohnraumüberhänge aufgrund
der nicht bestehenden Nachfrage vom Markt genommen werden. Hövelmann betonte
in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Gutachterausschüsse. ¿Regionale
Standortfaktoren und die Qualität der Objekte führen zunehmend zu einem
unterschiedlichen Nachfrageverhalten im Land¿, so der Minister, und er erläuterte,
¿dass vor diesem Hintergrund eine Betrachtung der einzelnen regionalen und
sektoralen Märkte durch die Gutachterausschüsse unerlässlich ist.¿
Ungeachtet der bemerkenswerten
Investitionen in ertrags- und renditeorientierte Immobilien- portfolios bleibt
die tragende Säule des Immobilienmarktes der individuelle Wohnungsbau.
¿Baugrundstücke für Einfamilienhäuser und Eigenheime aus dem Bestand sind nach
wie vor bedeutende Marktsegmente¿, erläuterte der Minister und hob hervor, dass
die Preissituation im Vergleich zum Vorjahr für den Immobilienkauf unverändert
gut sei. So haben sich im Jahr 2006 über 1 800 Bauwillige einen Bauplatz
für das private Eigenheim ausgewählt. Dabei sind die höchsten Preise in den
Ballungsgebieten gezahlt worden. In den Großstädten kostete ein Einfamilienhausgrundstück
in einem Neubaugebiet durchschnittlich 90 Euro pro Quadratmeter, in den
Mittelzentren 53 Euro pro Quadratmeter und in den Kleinstädten
44 Euro pro Quadratmeter. Das niedrigste Preisniveau ist in den Dörfern zu
finden. Hier liegt der Kaufpreis für ein Baugrundstück bei 38 Euro pro
Quadratmeter. Hövelmann betonte, dass Baugrundstücke außerhalb der
Neubaugebiete häufig deutlich preisgünstiger zu bekommen sind. ¿Diese so
genannten Baulücken innerhalb der historisch erschlossenen Ortslagen werden
teilweise schon für die Hälfte eines Bauplatzes in einem Neubaugebiet gehandelt¿.
Der Innenminister
konnte eine interessante Entwicklung auf dem Grundstücks- und Immobilienmarkt
in Sachsen-Anhalt feststellen. ¿Der Grundstücksmarktbericht des Oberen
Gutachterausschusses belegt¿, so Hövelmann, ¿dass der Markt nicht nur
attraktive Bedingungen für das private Eigentum, sondern auch für professionelle
Immobilieninvestments bereit hält.¿ Dabei bieten sich nicht nur gute
Möglichkeiten für Erwerber, die nach bezahlbaren Objekten Ausschau halten. Auch
verkaufsbereite Eigentümer können von der gestiegenen Nachfrage und dem anziehenden
Preisniveau in einzelnen regionalen und sektoralen Teilmärkten profitieren.
Und genau hierbei soll der Grundstücksmarktbericht unterstützen. ¿Er soll die
Interessenten über das Geschehen auf dem Grundstücksmarkt in Sachsen-Anhalt
informieren¿, so der Minister und hob hervor, dass ihnen dadurch die
Orientierung erleichtert werde und sie die Situation am Grundstücksmarkt so
besser einschätzen könnten.
Der Grundstücksmarktbericht des
Oberen Gutachterausschusses ist beim Landesamt für Vermessung und
Geoinformation Sachsen-Anhalt auf einer CD-ROM zum Preis von 30 Euro erhältlich.
Weitere Informationen erteilt das Landesamt für Vermessung und Geoinformation
Sachsen-Anhalt in Magdeburg (Telefon: 0391 567-8585). Der Grundstücksmarktbericht
kann auch direkt über Internet unter http://www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de
bestellt werden. Dort sind ab sofort auch zusammenfassende Informationen über
den aktuellen Grundstücksmarkt in Sachsen-Anhalt zu finden.
Anlage:
Aus einzelnen Teilmärkten:
Das private Eigenheim steht auf der
Beliebtheitsskala der Sachsen-Anhalter unverändert ganz oben. Im Jahr 2006
wechselten über 2 300 freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser und knapp
1 800 Reihenhäuser und Doppelhaushälften ihren Besitzer. Dabei besteht
eine Nachfrage insbesondere nach schon früher bebauten Grundstücken in den
unteren und mittleren Preisklassen. Für das freistehende Ein- und
Zweifamilienhaus mit einer Grundstücksgröße von knapp 1 000 Quadratmeter
wurden im Jahr 2006 rund 78 700 Euro bezahlt. Für ein Reihenhaus oder
eine Doppelhaushälfte sind hingegen bei einer durchschnittlichen
Grundstücksgröße von 580 Quadratmeter rund 72 200 Euro auf den
Tisch gelegt worden. Jedoch die Einstiegspreise sind regional unterschiedlich
und beginnen in einzelnen Regionen deutlich darunter. Die Kaufpreise pro
Quadratmeter Wohnfläche zeigen je nach Lage und Baujahr der Objekte ein
differenziertes Bild mit insgesamt nur geringen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr.
Im Teilmarkt des Wohnungseigentums
ist der Nachfragerückgang der vergangenen Jahre gestoppt. Bei den
Eigentumswohnungen ist die Anzahl der Erwerbsvorgänge im Berichtsjahr um knapp
20 Prozent gestiegen. Trotz dieser erhöhten Nachfrage hat das Preisniveau sogar
leicht nachgegeben und liegt im Durchschnitt bei 74 200 Euro. Verkäufe von
Eigentumswohnungen finden hauptsächlich in den Ballungsgebieten statt. Hier
stellt der in den Jahren 1949 bis 1990 errichtete Wohnungsbestand in
Plattenbauweise ein spezielles Angebotssegment dar. Der durchschnittliche
Kaufpreis einer derartigen Eigentumswohnung liegt nach erneutem Preisrückgang
fast bei der Hälfte der Durchschnittswerte von Eigentumswohnungen in Gebäuden
konventioneller Bauweise.
Bei den Baugrundstücken für die gewerbliche
Nutzung kommt den wiederbelebten Gewerbeflächen innerhalb der
Ortslagen eine hohe Bedeutung zu. Diese alterschlossenen Flächen haben mit über
60 Prozent den größten Marktanteil, obwohl hierfür höhere Kaufpreise registriert
werden. Im Durchschnitt kostet das alterschlossene Gewerbegrundstück
21 Euro pro Quadratmeter. Mit Ausnahme der Großstädte und Mittelzentren werden
in allen Regionen im Land erschlossene Baugrundstücke für die gewerbliche
Nutzung für Kaufpreise zwischen 10 und 20 Euro pro Quadratmeter, teilweise
darunter, gehandelt.
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