Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 017/07

Ministerium der Justiz -

Pressemitteilung Nr.: 017/07

Magdeburg, den 19. März 2007

Fortbildung von Jugendrichtern

und -staatsanwälten: Justiz nutzt Erfahrungsschatz

Magdeburg (MJ). Der Erfahrungsschatz von Jugendrichtern und Jugendstaatsanwälten

soll systematischer als bisher für die Aus- und Fortbildung von Kollegen

genutzt werden. Hier setzt ein Workshop zu ¿Praxislust und Praxisfrust im

Jugenddezernat¿ an, den Justizministerin Professor Angela Kolb im Justizministerium

eröffnet hat. ¿Justiz befindet sich im Spannungsverhältnis der unterschiedlichsten

Forderungen¿, sagte sie.

Besonders gelte dies im Bereich des Jugendstrafrechts.

Hier stünden sich teilweise populistische Forderungen nach ¿kurzem Prozess¿

oder ¿harten Strafen¿ und der Erziehungsgrundsatz als Grundgedanke des Jugendgerichtsgesetzes

gegenüber. Kolb: ¿Dem müssen sich Richter und Staatsanwälte täglich stellen.

Erfahrung zählt da sehr viel. Bisher ist diese erfahrungsbasierte Kompetenz

weder in der Ausbildung noch in der Fortbildung von Jugendrichtern und Jugendstaatsanwälten

systematisch genutzt worden. Wir wollen dazu beitragen, das zu ändern.¿

In Sachsen-Anhalt lag nach Statistiken der Generalstaatsanwaltschaft der Anteil jugendlicher und heranwachsender Beschuldigter an der

Gesamtkriminalität im Jahr 2006 bei 27,4 Prozent. Im Bereich der

Jugendkriminalität spielten Eigentums- und Verkehrsdelikte, Sachbeschädigungen

und Körperverletzungsdelikte eine vorrangige Rolle.

Hintergrund:

Der Workshop für Jugendrichterinnen, Jugendrichter,

Jugendstaatsanwälte und Jugendstaatsanwältinnen wird gemeinsam veranstaltet vom

Ministerium der Justiz, der Landeszentrale für politische Bildung, dem Netzwerk

Jugendakademie und der Deutschen Vereinigung für Jugendgerichte und

Jugendgerichtshilfen (DVJJ).

Impressum:

Ministerium

der Justiz des Landes Sachsen-Anhalt

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