Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt
Brietzer Tonteiche und
Kusebruchswiesen werden gefördert
15.03.2007, Halle (Saale) – 16
- Landesverwaltungsamt
Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 16/07
Landesverwaltungsamt -
Pressemitteilung Nr.: 16/07
Halle (Saale), den 15. März 2007
Brietzer Tonteiche und
Kusebruchswiesen werden gefördert
Das Landesverwaltungsamt hat dem BUND
Landesverband für die Renaturierung der Brietzer Tonteiche und Kusebruchswiesen
Fördermittel in Höhe von 61.755 Euro bewilligt. Das sind 79 Prozent der
tatsächlichen Kosten.
Mit den Fördermitteln werden zwei
Kleingewässer angelegt. Die Uferabflachung wird mit einem Aussichtshügel
gestaltet und eine künstliche Uferschwalbenwand wird errichtet. Diese Maßnahmen
im Gebiet der Brietzer Tonteiche bilden den Abschluss der in den vergangenen
Jahren durchgeführten umfangreichen Renaturierungsarbeiten. Durch diese ist
bereits ein außerordentlich vielgestaltiger Feuchtbiotopkomplex entstanden. Das
Gebiet grenzt unmittelbar an das Natura 2000 Gebiet
¿Landgraben-Dumme-Niederung¿ und ergänzt diesen Lebensraum um einen weiteren
Kernbereich des Naturschutzes.
Auch die vorgesehene Maßnahme in den
Kusebruchswiesen, als Teilgebiet der ¿Landgraben-Dumme-Niederung¿, dient der
Umsetzung der FFH- und EU-Vogelschutzrichtlinien. Durch die Errichtung eines
Aussichtspunktes am Rande eines vorhandenen Weges können Störungen der Flächen
durch Besucher verringert werden.
Hintergrund
Die ¿Landgraben-Dumme-Niederung¿ ist
eine Landschaft mit außerordentlich großer Strukturvielfalt. Ausgedehnte
zusammenhängende Waldungen prägen das Gebiet. In den Randbereichen finden sich
Feuchtwiesen, Brachen, Sümpfe sowie Still- und Fließgewässer. Von besonderer
Bedeutung für den Naturschutz ist die als FFH-Gebiet ausgewiesene
"Landgraben-Dumme-Niederung", da es sich um zusammenhängende, relativ
großflächige Bereiche handelt, die auch anspruchsvollen Arten ein wichtiges
Refugium bieten und regional wichtige Vogelansammlungen aufweisen. Besonders
der Kranich, die Ringelnatter und der Moorfrosch sind hier heimisch. Die in
weiten Teilen noch relativ sauberen Fließgewässer sind wichtige Lebensräume,
die Verbindungselemente zwischen den wenigen wertvollen Feuchtgebieten
darstellen. Somit kommt der Erhaltung und Renaturierung feuchtgeprägter Biotope
in dieser Landschaft eine besondere Bedeutung zu.
Die Uferschwalbe ist neben der Rauch-
und Mehlschwalbe eine Schwalbenart, die zahlenmäßig seltener, jedoch regelmäßig
in Deutschland vorkommt. Im Gegensatz zu ihren beiden Verwandten kommt die
Uferschwalbe nicht in Ortschaften vor. In den natürlichen Steilwänden
vegetationsloser Uferabbrüche an sich schlängelnden Bächen und Flüssen hatte
die Uferschwalbe einst ihre Heimat. Heute gibt es diesen Lebensraum in
Mitteleuropa kaum noch. Die Art brütet in Brutröhren, die in sandige und meist
frisch abgebrochene Steilwände gegraben werden. An regulierten, begradigten und
kanalisierten Gewässern fehlen jedoch Prallhänge mit Steilufern. Der
Uferschwalbe kann durch den Erhalt der Bäche, durch Abgrabung von abgeflachten
Steilwänden in Sekundärbiotopen wie Kies- und Sandgruben oder durch Errichtung
von Kunst-Steilwänden wirksam geholfen werden.
Impressum:
Landesverwaltungsamt
Pressestelle
Willy-Lohmann-Str. 7
06114 Halle (Saale)
Tel: (0345) 514-1245 / -1246
Fax: (0345) 514-1477
Mail:
pressestelle@lvwa.sachsen-anhalt.de
Impressum
LandesverwaltungsamtPressestelleErnst-Kamieth-Straße 206112 Halle (Saale)Tel: +49 345 514 1244Fax: +49 345 514 1477Mail: pressestelle@lvwa.sachsen-anhalt.de