Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt
Neujahrsansprache 2007 von Ministerpräsident
Prof. Dr. Wolfgang Böhmer
05.01.2007, Magdeburg – 636
- Staatskanzlei und Ministerium für Kultur
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 636/06
Staatskanzlei - Pressemitteilung
Nr.: 636/06
Magdeburg, den 1. Januar 2007
Neujahrsansprache 2007 von Ministerpräsident
Prof. Dr. Wolfgang Böhmer
Liebe Bürgerinnen und Bürger unseres Landes,
meine sehr verehrten Damen und Herren,
wieder einmal hat ein neues Jahr begonnen.
Wieder einmal blicken wir auf das vergangene zurück und formulieren wir unsere
Hoffnungen und Wünsche an das neue.
Die Bewertung des vergangenen Jahres wird
sehr unterschiedlich sein nach privater Lebenssituation und eigenem Schicksal.
Gemeinsam erhoffen wir uns vom neuen Jahr, dass es uns gelingen möge, noch
bestehende Schwierigkeiten zu überwinden.
Das vergangene Jahr war für uns in
Sachsen-Anhalt ein durchaus erfolgreiches Jahr.
Unsere Wirtschaft hat sich branchenbezogen
zwar unterschiedlich, insgesamt aber recht gut entwickelt. Unsere
Industriebetriebe konnten ihre Umsätze erheblich steigern und sie haben
zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen.
Nicht wenige Betriebe haben schwierige Jahre
überlebt, weil die Mitarbeiter vorübergehend auf Lohnbestandteile verzichtet
haben. Dankbar höre ich jetzt, dass immer mehr Betriebe ihre Mitarbeiter auf
irgendeine Weise auch an den Erfolgen beteiligen. Es ist ein gutes Zeichen,
wenn Mitarbeiter und Geschäftsführung voneinander wissen, dass man sich in
schlechten und in guten Zeiten aufeinander verlassen kann. Ich hoffe sehr, dass
unsere Wirtschaftskraft weiter wächst und das Zusammengehörigkeitsgefühl unter
uns auch.
Im vergangenen Jahr sind neue Arbeitsplätze
entstanden und die Arbeitslosigkeit ist gesunken, besonders unter den
Jugendlichen. Aber sie ist immer noch zu hoch. Immer noch finden nicht alle
unter uns eine Chance, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Mit den
Arbeitsmarktinstrumenten Einstiegsgeld und dem bei uns in Sachsen-Anhalt
entwickelten Projekt der Bürgerarbeit wollen wir auch im neuen Jahr denen
helfen, die selbst keinen Arbeitsplatz mehr finden. Zu unserem Ziel einer
solidarischen Leistungsgesellschaft gehört nicht nur eine konsequente
Wirtschaftsförderung damit neue, zusätzliche Arbeitsplätze entstehen, sondern
auch individuelle Hilfsangebote für diejenigen unter uns, die in einer modernen
Industriegesellschaft selbst keinen Arbeitsplatz finden. Diese Aufgabe wird
bleiben, aber ich hoffe, dass der Umfang geringer wird.
Die uns zur Verfügung stehenden Fördermittel
werden wir auch im neuen Jahr auf diese Schwerpunkte konzentrieren. Ohne eine
konsequente Haushaltspolitik und ohne Strukturreformen in fast allen Bereichen
würden wir die Zukunftsfähigkeit unseres Landes verspielen. Ich muss deshalb um
Verständnis werben für Reformen in vielen Bereichen, auch wenn das für Einzelne
unter uns zu Veränderungen im eigenen Arbeitsbereich führen wird.
Nach außen ist Sachsen-Anhalt im vergangenen
Jahr deutlich attraktiver geworden. Die Zahl der Touristen und die der
Übernachtungen war die höchste der letzten 16 Jahre. Auch nach innen dürfte das
zutreffen. Obwohl zwar noch keine endgültigen Zahlen vorliegen können, haben
sich doch solche Kennziffern wie der Einzelhandelsumsatz, die Höhe der
Spareinlagen oder der Auslandstourismus unserer Bürger so entwickelt, dass man
sagen kann, unsere Bewohner haben nicht nur mehr geleistet, sie konnten sich
auch selbst mehr leisten.
Hoffen wir, dass diese Entwicklung weiter
geht.
Gemeinsam wollen wir alle dafür arbeiten.
Und gemeinsam müssen wir auch immer wieder
deutlich machen, dass demokratische Entscheidungsfindungen zwar mühsam und
zeitaufwendig sind, dass die Demokratie aber trotzdem die einzige Staatsform
ist, die jedem Einzelnen fair begegnet. Viele ausländische Investoren haben mit
Vertrauen in uns sich hier angesiedelt und damit für uns Arbeitsplätze geschaffen.
Wir sind ein weltoffenes Land und tolerant auch ausländischen Mitbürgern gegenüber.
Es macht mich tief betroffen, wenn einige verblendete demokratiefeindliche
Nationalisten unser Land in Misskredit bringen. Helfen Sie deshalb mit, dies zu
verhindern. Gemeinsam wollen wir daran arbeiten, ein weltoffenes und
freundliches, ein leistungsorientiertes und modernes Land zu werden.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Ihnen und Ihren Angehörigen wünschen meine Frau und
ich für das begonnene neue Jahr Gesundheit und Glück, Freude und viel Kraft auf
unserem gemeinsamen Weg, unser Land Sachsen-Anhalt weiter nach vorn zu bringen.
Impressum:
Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt
Pressestelle
Hegelstraße 42
39104 Magdeburg
Tel: (0391) 567-6666
Fax: (0391) 567-6667
Mail:
staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
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