Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt
Abgestimmte Programme greifen
Jugendarbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt spürbar gemindert
20.12.2006, Magdeburg – 192
- Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung
Ministerium für Wirtschaft und Arbeit - Pressemitteilung Nr.: 192/06
Ministerium für Wirtschaft und
Arbeit - Pressemitteilung Nr.: 192/06
Magdeburg, den 20. Dezember 2006
Abgestimmte Programme greifen
Jugendarbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt spürbar gemindert
Die Jugendarbeitslosigkeit in
Sachsen-Anhalt konnte in diesem Jahr spürbar gemindert werden. Sie blieb von
Januar bis November 2006 deutlich unter Vorjahresniveau. Im November waren
21.300 junge Menschen ohne Beschäftigung, 4.800 bzw. 18,5% weniger als vor
einem Jahr.
¿Zu dieser erfolgreichen
Entwicklung haben nicht zuletzt die gemeinsamen Aktivitäten der Agenturen für
Arbeit und der Träger der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem SGB II
beigetragen. Dies gelang vor allem, weil Landesregierung und Bundesagentur für
Arbeit ihre Programme zur Verbesserung der Chancen junger Menschen am Arbeits-
und Ausbildungsmarkt wirkungsvoll aufeinander abgestimmt haben¿, betonte der
Minister für Wirtschaft und Arbeit des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner
Haseloff, während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der
BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen am Mittwoch in Halle.
¿Jeder arbeitslose Jugendliche
erhält die Möglichkeit, im Berufsleben Fuß zu fassen. Dazu fordern wir seine
Initiative heraus, helfen, wo es nötig ist, mit unseren Förderinstrumenten,
aber verhängen auch Sanktionen, wenn wir merken, dass sich jemand auf Kosten
der Beitrags- und Steuerzahler durchs Leben mogeln möchte¿, erklärte der
Geschäftsführer Operativ der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen,
Rainer Bomba.
Abhängig von ihrer konkreten
Situation werden arbeit- bzw. ausbildungsuchende junge Menschen durch die
Agenturen für Arbeit und die SGB II-Träger unterstützt, sich beruflich und
regional mobiler zu verhalten. Stellen werden ihnen auch überregional
angeboten. In betrieblichen Trainingsmaßnahmen oder durch andere
beschäftigungsbegleitende Hilfen erhalten sie Gelegenheit, ihre beruflichen
Fähigkeiten auszuprobieren, Berufserfahrungen zu sammeln und Kontakte zu
Unternehmen zu knüpfen.
Aktuell werden 13.300
Unter-25-Jährige mit arbeitsmarktpolitischen Instrumenten, und zwar vor allem
des ersten Arbeitsmarktes, gefördert. Darunter sind fast 1.000 junge Leute,
die sich aus der Arbeitslosigkeit heraus selbständig gemacht haben.
Positiv fällt auch die erste
Zwischenbilanz der Nachvermittlungsaktivitäten für alle Ausbildungssuchenden,
die am Ende des Berufsberatungsjahres 2005/ 2006 noch unversorgt waren, aus.
Für mehr als die Hälfte von ihnen (567 Jugendliche) konnten bis Mitte November
Lösungen gefunden werden. Von den 1.084 Ende September noch unversorgten
Jugendlichen sind 237 in Berufsausbildung, 142 in berufsvorbereitende
Qualifizierungen oder Praktika eingemündet, 37 haben sich für einen weiteren
Schulbesuch entschieden, 18 haben Arbeit aufgenommen, elf haben sich für ein
freiwilliges soziales Jahr entschieden, 122 Jugendliche erneuerten ihre
Ausbildungsbewerbung nicht.
Unversorgt waren im November noch
517 Jugendliche Sachsen-Anhalts, die weiterhin durch die Agenturen für Arbeit
und die Kammern betreut werden. Angebote sind ausreichend vorhanden und werden
nach individueller Problemlage eingesetzt.
Programme
1.
Gegen Abwanderung junger Landeskinder - GAJL plus
Das Programm richtet sich an
arbeitslose Jugendliche unter 25 Jahren mit abgeschlossener Berufsausbildung,
denen die Eingliederung in eine dauerhafte Beschäftigung bei privaten
Arbeitgebern in Sachsen-Anhalt ermöglicht werden soll. Mit GAJL plus sollen
jungen Fachkräften Beschäftigungsperspektiven in Sachsen-Anhalt aufgezeigt
und damit der Abwanderung junger Frauen und Männer entgegen gewirkt werden.
GAJL plus ist ein
Kooperationsmodell, das eine Förderung des Landes aus Mitteln des Europäischen
Sozialfonds (ESF) mit einer Förderung durch die Agenturen für Arbeit bzw. die
örtlichen Träger der Grundsicherung für Arbeitsuchende verknüpft.
GAJL plus beinhaltet folgende
Bausteine:
· Trainingsmaßnahmen zur Vorbereitung der
Jugendlichen auf die Berufspraxis,
· betriebliche Probebeschäftigung von maximal 2 x 3
Monaten je Teilnehmer/ -in: bietet für potenzielle Arbeitgeber die Möglichkeit,
die Jugendlichen kennen zu lernen und für Jugendliche die Möglichkeit, Praxiserfahrung
zu sammeln,
· Förderung der Qualifizierung:
o vor Einstellung über die Agenturen für Arbeit oder
die Träger der Grundsicherung für Arbeitsuchende bzw.
o nach erfolgter Einstellung in einem Unternehmen
über die Landesrichtlinie ¿Qualifizierung von Beschäftigten in KMU¿,
· durchgängige fachliche und sozialpädagogische
Betreuung der Jugendlichen durch die Maßnahmeträger.
131 GAJL-plus-Projekte sind seit Programmbeginn im
Jahr 2004 gestartet worden. Die bewilligten Gesamtausgaben belaufen sich auf
41,4 Mio. ¿, davon werden 34,7 Mio. ¿ aus Landes- und ESF-Mitteln sowie
6,7 Mio. ¿ von den Arbeitsagenturen bzw. den Arbeitsgemeinschaften oder
optierenden Kommunen finanziert.
GAJL plus ist sehr erfolgreich.
Bislang haben 11.215 zuvor arbeitslose Jugendliche teilgenommen, von denen
5.430 Jugendliche mit Hilfe des Programms bei Unternehmen in Sachsen-Anhalt
einen Arbeitsvertrag unterschreiben konnten. Das entspricht einer durchschnittlichen
Vermittlungsquote von 48,4 %.
Im Jahr 2007 wird grundsätzlich
je Landkreis bzw. kreisfreier Stadt ein GAJL-plus-Projekt durchgeführt. Die
Projektauswahl ist abgeschlossen.
2.
Integration über gewerbliche Arbeitnehmerüberlassung (ANÜ)
Projektträger sind verschiedene
Zeitarbeitsfirmen in Sachsen-Anhalt. Junge arbeitslose Fachkräfte schließen
zunächst einen Arbeitsvertrag mit einem der Zeitarbeitsunternehmen und
werden von diesem dann über Arbeitnehmerüberlassung eingesetzt. Dabei wird das
Ziel verfolgt, dass die Jugendlichen letztlich von den Unternehmen, die
Arbeitskräfte entleihen, übernommen werden.
Zurzeit werden vier
Zeitarbeitsfirmen gefördert, bei denen insgesamt rd. 490 Jugendliche eingestellt
worden sind.
Für die aktuellen Projekte sind
insgesamt rd. 561.000 ¿ ESF- und Landesmittel bewilligt worden.
3.
Einstellungshilfen für Jugendliche unter 25 Jahren
Um die Schaffung unbefristeter
Arbeitsplätze für Jugendliche in privaten Unternehmen zu unterstützen, konnten
Arbeitgeber Einstellungshilfen im Rahmen der entsprechenden Förderrichtlinien
des Landes erhalten. Die Förderung wird als Lohnkostenzuschuss von bis zu 7.500
¿ aus ESF- und Landesmitteln für ein Jahr gewährt.
Die beiden Förderrichtlinien
sind bis 31.12.2006 befristet, wobei Förderanträge nur bis zum 31.08.2006
gestellt werden konnten.
Einstellungshilfen wurden
gewährt, wenn Unternehmen, die erstmalig oder über Bedarf ausgebildet haben,
die betreffenden Jugendlichen unmittelbar im Anschluss an die Berufausbildung
übernehmen. Außerdem wurde die Einstellung von Jugendlichen gefördert, die in
den vorangegangenen acht Monaten insgesamt mindestens sechs Monate erwerbslos
waren.
Einstellungshilfen konnten z.B.
auch die Arbeitgeber in Anspruch nehmen, die Jugendliche aus
GAJL-plus-Projekten unbefristet eingestellt haben.
Die Förderung wurde als
Lohnkostenzuschuss von bis zu 7.500 ¿ aus ESF- und Landesmitteln für ein Jahr
gewährt.
Zur Anzahl der über Einstellungshilfen geförderten
Jugendlichen können keine Aussagen getroffen werden, da diese bei der Erfassung
von Einstellungshilfen nicht gesondert ausgewiesen werden.
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