Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt
Ministerin Wernicke stellt
Waldzustandsbericht 2006 vor
Zustand der Waldbäume gegenüber dem Vorjahr kaum verändert
07.12.2006, Magdeburg – 189
- Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie
Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.:
189/06
Ministerium für Landwirtschaft und
Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 189/06
Magdeburg, den 6. Dezember 2006
Ministerin Wernicke stellt
Waldzustandsbericht 2006 vor
Zustand der Waldbäume gegenüber dem Vorjahr kaum verändert
Die Ergebnisse
der Waldzustandserhebung 2006 gleichen denen vom Vorjahr. 19 Prozent der Bäume
sind deutlich geschädigt. Besonders betroffen sind die älteren Bäume. Die über
60jährigen Waldbestände sind mit 21 Prozent fast doppelt so häufig deutlich
geschädigt, wie die jüngeren Waldbestände mit 12 Prozent deutlichen
Schäden. Die gesündeste Baumart ist nach wie vor die Kiefer, die zugleich die
häufigste Baumart in Sachsen-Anhalt ist. Der beste Waldzustand seit 1990 wurde
1996 registriert. Damals waren 15 Prozent der Bäume deutlich geschädigt.
Landwirtschaft- und Umweltministerin Petra Wernicke führt
diese Entwicklung auf mehrere Einflussfaktoren zurück. Eine anhaltenden
Erwärmungstendenz im Sommer und Winter und Wetterkapriolen, mit denen die Bäume
in den letzten 10 Jahren immer häufiger zu kämpfen haben. Dürre oder
Niederschlagsverschiebungen begünstigen wiederum den Schädlingsbefall. Die
Widerstandskräfte gegen diese Stressfaktoren sind jedoch durch chronisch saure
Schadstoff- und hohe Stickstoffbelastungen geschwächt.
Die
diesjährigen Wetterkapriolen, eine mehrwöchige Phase mit Temperaturen weit über
dem langjährigen Mittel und gleichzeitiger Trockenheit im Juli führten zu
Hitze- und Trockenstress bei Buchen und Birken und auf einigen Standorten zu
vorzeitigem Blattabfall, der im kühl ¿ nassen August zum Stillstand kam. Die
Folgen werden erst im nächsten Jahr richtig sichtbar werden, der diesjährige
Bericht ist davon noch wenig beeinflusst.
Das gleiche Bild bei Insekten und Pilzen. Bei den
Vorortaufnahmen für den Bericht 2006 zeigten Kiefern, Buchen und Fichten noch
geringe Schäden. Die durch die warm - trockene Witterung im Juli ausgelöste
Vermehrung von Borkenkäfern führte jedoch nach Abschluss der Außenaufnahmen der
Waldzustandserhebung zu sichtbaren lokalen Schäden bei Fichten. Eichen erlitten
erneut erhöhte Schäden, durch die Eichenfraßgesellschaft (blattfressende
Schmetterlingsraupen).
Zur
zukünftigen Entwicklung sagte Wernicke: ¿Wir müssen die Widerstandskraft des
Waldes stärken. Das heißt Senkung der Stickstoffemissionen, Waldpflege und Waldumbau.
Der Wald braucht Erneuerung. Holzeinschlag in stark geschädigte oder dem
Standort nicht angepasste Wälder, schafft Platz für junge Bäume und macht den
Weg frei für gesunde stabile Mischwälder.¿ 2006 wurden im Landeswald auf 300
Hektar Waldumbaumaßnahmen, mit besser an den Standort angepassten Bäumen,
durchgeführt. Diese reagieren auf Umweltstress robuster.
Der
Waldzustandsbericht 2006 wurde erstmals von der neu gegründeten
Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt vorgelegt. Seit 1991 werden
jährlich ca. 6500 Bäume an 280 Aufnahmepunkten in Sachsen-Anhalt besichtigt.
Übersicht Waldschadenserhebung 2006
Sachsen- Anhalt
Kiefern - (45 Prozent des Waldes) auch 2006 im Vergleich zu den
anderen Hauptbaumarten die geringsten Schäden.
Mit 13 Prozent geschädigten älteren Kiefern 2006 ist
allerdings eine leichte Verschlechterung im Vergleich zum Vorjahresergebnis
(2005: 12 Prozent) eingetreten. Die Kiefer ist die häufigste Baumart in
Sachsen - Anhalt und bestimmt daher ganz maßgeblich die Ergebnisse der
Waldzustandserhebung. Die Situation der Kiefer hat sich seit 1991 merklich
verbessert.
Fichten - (12 Prozent des Waldes) Die diesjährige Erhebung zeigt
eine Verbesserung des Kronenzustandes. Bei den Fichten waren 2006 insgesamt 31
Prozent (2005: 31 Prozent) geschädigt. Der Schädigungsgrad lag im Zeitraum 1991
bis 2003 zwischen 20 und 28 %, erhöhte Werte wurden 2004 und 2005 im
Anschluss an das Trockenjahr 2003 festgestellt.
Eichen- (10 Prozent des Waldes) Die geschädigten Bäume
nahmen 2006 im Vergleich zum Vorjahr leicht zu und liegen derzeit bei
36 Prozent (2005: 35 Prozent). Besonders betroffen sind die älteren
Eichen. Die Eiche zeigt die höchsten Schäden unter den Hauptbaumarten.
Buchen - (6 Prozent des Waldes) Mit 32 Prozent geschädigten Bäumen wird 2006
der nach wie vor hohe Vorjahreswert erreicht. Der Zustand der älteren Buchen
hat sich seit Beginn der Zeitreihe 1991 sogar erheblich verschlechtert. Die
höchsten Schadenszahlen wurden im Jahr 2004 ermittelt.
Der Waldzustandsbericht
2006 des Landes Sachsen ¿ Anhalt kann abgerufen werden unter: www.nw-fva.de und unter
www.mlu.sachsen-anhalt.de
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