Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt
Gesundheitsministerin Kuppe sagt dem
Zigarettenqualm den Kampf an / Nichtraucherschutzgesetz vor-gelegt
05.12.2006, Magdeburg – 601
- Staatskanzlei und Ministerium für Kultur
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 601/06
Staatskanzlei - Pressemitteilung
Nr.: 601/06
Magdeburg, den 5. Dezember 2006
Gesundheitsministerin Kuppe sagt dem
Zigarettenqualm den Kampf an / Nichtraucherschutzgesetz vor-gelegt
Sachsen-Anhalt bereitet als erstes ostdeutsches
Bundesland ein weitgehendes Rauchverbot vor. Gesundheitsministerin Dr. Gerlinde
Kuppe legte dazu am heutigen Dienstag den Entwurf für ein
Nichtraucherschutzgesetz vor. Das Kabinett gab diesen zur Anhörung frei.
Nach dem Gesetzentwurf soll das Rauchen grundsätzlich
untersagt werden in allen Gebäuden der öffentlichen Verwaltung des Landes, in
Krankenhäusern sowie Kur- und Reha-Einrichtungen, in Kindertagesstätten,
Schulen und Jugendklubs sowie in Senioren-, Behinderten- und Pflegeeinrichtungen.
Das weit reichende Rauchverbot soll laut
Gesetzentwurf zum 1. August 2007 gelten. Insbesondere Schulen haben damit Zeit
zur Vorbereitung, um die neuen Regelungen dann mit Beginn des neuen Schuljahres
umzusetzen zu können. Ausgenommen vom allgemeinen Rauchverbot sind dem
Gesetzentwurf zufolge Justizvollzugsanstalten, Patientinnen- und
Patientenzimmer im Maßregelvollzug sowie die Zimmer in Heimen, die allein den
Bewohnerinnen und Bewohnern zur privaten Nutzung überlassen sind.
Nach drei Jahren wird das Gesundheitsministerium
einen Erfahrungsbericht zur Wirksamkeit des Nichtraucherschutzgesetzes
vorlegen. Das Gesundheitsministerium ist per Dienstvereinbarung seit 1.
September rauchfreies Ministerium.
Kuppe betonte: ¿Rauchen ist nicht eine beliebige
Gesundheitsgefährdung. Rauchen kann zum Tod führen. Jährlich sterben in
Deutschland etwa 110.000 bis 140.000 Menschen infolge des Tabakkonsums. Aber
nicht nur für Raucherinnen und Raucher ist Nikotin in höchstem Maße gesundheitsschädigend.
Gefährdet sind auch Nichtraucherinnen und Nichtraucher. Passivrauchen kann
ebenso zum Tod führen. Bundesweit sterben jährlich 3.000 bis 5.000 Menschen,
die gar nicht selbst rauchen, an Krankheiten wie Lungenkrebs, die eindeutig
durch Passivrauchen verursacht werden.¿
Angesichts der gravierenden Gesundheitsgefährdungen
setzt Kuppe auf ein weit reichendes Rauchverbot. Die bisherigen Regelungen zum
Schutze der Nichtraucherinnen und Nichtraucher, die Appelle und freiwilligen
Aktionen reichen nach den Worten der Ministerin nicht aus. So beteiligen sich
zwar landesweit rund 35 Schulen an einem Bundesprojekt zur ¿rauchfreien
Schule¿. Die Zahl der rauchenden Schülerinnen und Schüler hat sich dennoch in
den zurückliegenden Jahren kontinuierlich erhöht. Laut einer Studie rauchten
1998 etwa 20 Prozent der Schülerinnen und Schüler, im Jahr 2003 waren es etwa
37 Prozent. Das Einstiegsalter für das Rauchen liegt bei gut elf Jahren. Kuppe
will mit einem Rauchverbot freiwillige Aktionen, wie sie neben den Schulen auch
im Krankenhausbereich laufen, unterstützen.
Zugleich betonte die Ministerin: ¿Das Gesetz
unterstützt uns im Kampf gegen Zigarettenqualm. Es entbindet uns jedoch nicht
davon, auch weiterhin kraftvoll in Projekte der Prävention und
Gesundheitsvorsorge zu investieren.¿ Der Kampf gegen das Rauchen ist auch eines
von fünf Gesundheitszielen in Sachsen-Anhalt. Demnach soll der Anteil von Raucherinnen
und Rauchern in der Bevölkerung spürbar gesenkt werden.
Kuppe: ¿Das Nichtraucherschutzgesetz ist der
Einstieg zu einem rauchfreien Sachsen-Anhalt. Wir sind am Anfang eines längeren
Weges. Ich bin zuversichtlich, dass wir in den nächsten Jahren weiter kommen werden.
Noch Ende Mai zum Weltnichtrauchertag wollte das Thema kaum jemand öffentlich
diskutieren, einen Monat später zur Gesundheitsministerkonferenz in Dessau war
es in aller Munde. Nach Bremen sind wir das zweite Bundesland, das jetzt eine
gesetzliche Regelung in Angriff nimmt. Auf Bundesebene haben sich die
Koalitionsspitzen zu den Inhalten eines Nichtraucherschutzes in Deutschland
verständigt.¿
Impressum:
Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt
Pressestelle
Hegelstraße 42
39104 Magdeburg
Tel: (0391) 567-6666
Fax: (0391) 567-6667
Mail:
staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
Impressum:
Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt
Pressestelle
Hegelstraße 42
39104 Magdeburg
Tel: (0391) 567-6666
Fax: (0391) 567-6667
Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de