Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt
Vortrag: Herbert Hecht - Ein
Jugendlicher unter "Werwolf-Verdacht"
05.12.2006, Halle (Saale) – 179
- Landesverwaltungsamt
Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 179/06
Landesverwaltungsamt -
Pressemitteilung Nr.: 179/06
Halle (Saale), den 5. Dezember
2006
Vortrag: Herbert Hecht - Ein
Jugendlicher unter "Werwolf-Verdacht"
Daniel Bohse spricht über den
ehemals im ¿Roten Ochsen¿ inhaftierten Herbert Hecht
In der Reihe "Biographien von
Opfern vorgestellt" thematisiert am 5. Dezember 2006 Daniel Bohse den
Lebensweg von Herbert Hecht, der im jugendlichen Alter nach Kriegsende unter
"Werwolf-Verdacht" geriet.
Hecht kam als 17jähriger aus der
amerikanischen Kriegsgefangenschaft in seinen Heimatort Gernrode/Harz zurück.
Auf Grund einer Denunziation wurde er dort vom sowjetischen Geheimdienst NKWD
erneut inhaftiert und in den "Roten Ochsen" nach Halle verbracht. In
der Haftanstalt beschuldigten ihn die sowjetischen Offiziere außerdem, im
Spionageauftrag für die Amerikaner zu handeln.
Aus dem sowjetischen Speziallager
Mühlberg/Elbe deportierte ihn die Besatzungsmacht 1947 in die Sowjetunion. Erst
1952 endete die für Herbert Hecht leidvolle Odyssee durch das System der Lager
des GULAG, die der inzwischen 24jährige überlebte.
Bohse erläutert in seinem Vortrag
insbesondere auch die Praxis der Denunziationen nach Kriegsende auf dem Gebiet
der damaligen sowjetischen Besatzungszone. Der Vorwurf, in den letzten
Kriegstagen für eine so genannte Werwolf-Organisation fanatischer
Naziaktivisten tätig gewesen zu sein, war - neben dem in der Regel auch
vorgehaltenem Delikt der Spionage - einer der Hauptgründe für die Verhaftung
von Jugendlichen.
Der Vortrag findet am Dienstag, dem
5. Dezember 2006, 18 Uhr im Seminarraum der Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle
(Saale), Am Kirchtor 20b statt.
Der Eintritt ist frei.
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