Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt
Frauenministerin Kuppe: Gewalt in
der Partnerschaft ist kein Kavaliersdelikt
24.11.2006, Magdeburg – 160
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.:
160/06
Ministerium für Gesundheit und Soziales -
Pressemitteilung Nr.: 160/06
Magdeburg, den 24. November 2006
Frauenministerin Kuppe: Gewalt in
der Partnerschaft ist kein Kavaliersdelikt
Gewalt in der Partnerschaft
sollte nach Ansicht von Frauenministerin Dr. Gerlinde Kuppe noch deutlicher
gesellschaftlich geächtet werden. ¿Auch ein schlagender Ehemann ist ein
Gewalttäter¿, sagte Kuppe zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, der
am Samstag begangen wird. Die Ministerin
betonte: ¿Gewalt im sozialen Nahraum muss staatlich sanktioniert werden. Vor
allem muss auch das gesellschaftliche Bewusstsein noch stärker wachsen, dass
Gewalt in der Partnerschaft keine Privatsache und kein Kavaliersdelikt ist.¿
Kuppe
sagte zu, dass das Land
auch künftig Beratungs- und Hilfsangebote für Opfer von häuslicher und
sexueller Gewalt sowie von Stalking finanziell unterstützt. Zugleich mahnte sie
Landkreise und kreisfreie Städte, sich nicht durch die Hintertür der
Kreisgebietsreform aus einer angemessenen Kofinanzierung zu verabschieden.
Kuppe sagte: ¿Das Land
unterstützt die Hilfs-Einrichtungen und Beratungs-Dienste mit einem jährlichen
Volumen von 1,9 Millionen Euro. Wir haben vor, auch über das Jahr 2007 hinaus
zweijährige Zuwendungsverträge mit den Trägern der Projekte abzuschließen. Ich
hoffe, dass der Landtag als Gesetzgeber dafür das Geld freigibt. Damit würden
wir den Trägern Verlässlichkeit bieten können.¿
Ein wichtiger Bestandteil des
Hilfenetzes sind die 20 regional tätigen Frauenhäuser und deren neun ambulant
tätige Frauenberatungsstellen. Insgesamt werden 123 Plätze für Frauen und deren
Kinder angeboten. Laut einer aktuellen Erhebung des Ministeriums suchen in
Sachsen-Anhalt pro Jahr rund 650 Frauen mit ihren Kindern Zuflucht in einem
Frauenhaus (bundesweit sind es 40.000). Für rund 85 Prozent der Frauen werden
die Unterbringungskosten von den örtlichen Sozialhilfeträgern übernommen. In
einer Situation nach erfahrener Gewalt ist eine Phase der Neuorientierung von
großer Bedeutung. Die ambulante Beratung hat in den Jahren stetig zugenommen. Jährlich
werden rund 11.000 Beratungen durchgeführt. Zudem suchen jährlich auch 2.000
Frauen ohne Frauenhausaufenthalt Rat und Unterstützung in diesen Einrichtungen.
Opfer von sexueller Gewalt finden
in vier Beratungsstellen in Dessau, Stendal, Halle und Magdeburg Hilfe. Die
Sozialarbeiterinnen haben sich durch Zusatzausbildungen für dieses sehr
sensible Aufgabengebiet spezialisiert.
Zur Optimierung der
Hilfestrukturen hat im Juli im Auftrag des Landes beim Deutschen Paritätischen
Wohlfahrtsverband eine landesweite Koordinierungsstelle die Arbeit aufgenommen.
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