Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt
Elbeministerkonferenz in
Magdeburg
Hochwasserschutz und Gewässerqualität im Mittelpunkt
10.11.2006, Magdeburg – 174
- Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie
Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.:
174/06
Ministerium für Landwirtschaft und
Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 174/06
Magdeburg, den 10. November 2006
Elbeministerkonferenz in
Magdeburg
Hochwasserschutz und Gewässerqualität im Mittelpunkt
Die nunmehr dritte Konferenz der für die Elbe
zuständigen Landesminister und ¿ministerinnen in Magdeburg stand ganz im
Zeichen von Hochwasser- und Gewässerschutz. Die Vertreter und Vertreterinnen
der zehn Bundesländer im Einzugsgebiet der Elbe und des Bundes verabschiedeten
bei ihrem heutigen Treffen eine Elbeerklärung zum Hochwasserschutz, ein
gemeinsames Gewässerüberwachungsprogramm und ein Anhörungsdokument für die 2007
beginnende Öffentlichkeitsbeteiligung im Umsetzungsprozess der europäischen
Wasserrahmenrichtlinie.
Auf Initiative des Landes Sachsen-Anhalt wurde
darüber hinaus eine Verpflichtungserklärung zum Abschluss eines Staatsvertrages
zur Bedienung der Wehrgruppe Quitzöbel unterzeichnet.
Die amtierende Vorsitzende der
Elbeministerkonferenz, Sachsen-Anhalts Umweltministerin Petra Wernicke zog eine
positive Bilanz der länderübergreifenden Zusammenarbeit an der Elbe: ¿Uns eint
der Wille zum Erfolg. Eine intakte Elbe ist unser gemeinsames Ziel.¿
Die Elbeerklärung zum Hochwasserschutz enthält fünf
Schwerpunkte für ein länderübergreifendes, einheitliches Vorgehen:
Schaffung zusätzlicher
Retentionsräume an der Elbe und den Nebenflüssen
Verringerung des
Schadenspotentials durch konsequente Festlegung von
Überschwemmungsgebieten und Durchsetzung von Bebauungsverboten
Maßnahmen zur Erhöhung
der Funktionsfähigkeit der Deichanlagen an der Elbe und ihren Nebenflüssen
Optimierung der
Hochwasservorhersagesysteme/Messnetze an der Elbe
Festlegung eines
einheitlichen Bemessungshochwassers an der Mittelelbe
In der Erklärung zur Wehrgruppe Quitzöbel
verpflichten sich Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und
Niedersachsen gemeinsam mit der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
die Havelpolder bei Gefahr bringendem Elbe-Hochwasser insbesondere zum Schutz
von Leib und Leben der Menschen aktiv zu nutzen und hierfür sobald wie möglich
einen Staatsvertrag über die Bedienung der Wehrgruppe, die Flutung und die
Einrichtung einer gemeinsamen Schiedsstelle zu unterzeichnen.
In dem gemeinsamen Gewässerüberwachungsprogramm
wurde die künftige Ausgestaltung des Messnetzes zur Zustandsbeobachtung der
Gewässer vereinbart. Ziel ist die Erfolgskontrolle aller Maßnahmen zur
Verbesserung der Gewässerqualität. Grundlage bildet die im vorigen Jahr
vorgelegte länderübergreifende Bestandsaufnahme der Gewässer.
Die europäische Wasserrahmenrichtlinie hat das
Ziel, möglichst alle Gewässer bis 2015 in einen guten Zustand zu versetzen. Um
eine enge Zusammenarbeit und ein einheitliches Vorgehen der Bundesländer im
Einzugsgebiet der Elbe zu ermöglichen, wurde vor drei Jahren die
Flussgebietsgemeinschaft (FGG) Elbe gegründet.
Die seit längerer Zeit andauernde Belastung der
Elbe mit Schadstoffen aus der Gruppe der Haloether, die aus der Tschechischen
Republik stammen, und die dazu auf internationaler Ebene eingeleiteten
Abhilfemaßnahmen waren ebenfalls Thema der Elbeministerkonferenz. Die Länder
und der Bund betonten, dass die schnelle Reduktion dieser Stoffe von großer
Bedeutung für eine sichere Trinkwasserversorgung ist.
Im Anschluss an die Konferenz übergab
Sachsen-Anhalts Umweltministerin Petra Wernicke den Vorsitz der
Flussgebietsgemeinschaft (FGG) Elbe an das nächste Vorsitzland, Schleswig-
Holstein.
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