Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt
Finanzminister Bullerjahn:
Steuermehreinnahmen werden zu Absenkung der Neuverschuldung und Vorsorge
genutzt / Deutliche Mehreinnahmen für Kommunen erwartet
07.11.2006, Magdeburg – 538
- Staatskanzlei und Ministerium für Kultur
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 538/06
Staatskanzlei - Pressemitteilung
Nr.: 538/06
Magdeburg, den 7. November 2006
Finanzminister Bullerjahn:
Steuermehreinnahmen werden zu Absenkung der Neuverschuldung und Vorsorge
genutzt / Deutliche Mehreinnahmen für Kommunen erwartet
Sachsen-Anhalts
Finanzminister Jens Bullerjahn hat heute das Kabinett über die prognostizierten
Steuermehreinnahmen für die Jahre 2006 und 2007 unterrichtet. Das Kabinett
beschloss, Ergänzungsvorlagen zum Entwurf des Nachtragshaushaltes 2006 sowie
des Haushaltsplanentwurfes für das Jahr 2007 ins parlamentarische Verfahren
einzuführen. Für 2006 werden zusätzlich zu
den bereits veranschlagten Mitteln 30,5 Millionen Euro, für 2007 insgesamt 208
Millionen Euro erwartet.
Dazu
erklärt Finanzminister Jens Bullerjahn: ¿Wir nutzen die Steuermehreinnahmen, um
die Nettoneuverschuldung auf den niedrigsten Stand seit 1990 zu reduzieren.
Zugleich werden die Kommunen finanziell so ausgestattet, dass sie mehr
Zuweisungen als im Vorjahr erhalten. Der Pensionsfonds wird mit weiteren
Geldern gespeist, alte Verbindlichkeiten werden abgelöst. Unser Ziel ist klar:
Weniger Schulden heißt mehr Vorsorge. Damit wird die Zukunft Sachsen-Anhalts
gesichert. Es bleibt bei unserem Dreiklang aus Konsolidieren, Investieren und Vorsorgen. ¿
Mit dem für 2006 veranschlagten Betrag soll insbesondere die Tilgungsvorsorge zur vorzeitigen
Ablösung des Talsperrenkredits in Höhe von 14,7 Millionen Euro auf den Weg
gebracht werden. Damit würde bereits im Jahr 2006 knapp ein Viertel der
Tilgungsvorsorge für den derzeit mit 94,7 Millionen Euro valutierten Kredit
geleistet. Sollten über die erhöhten Steuereinnahmeerwartungen hinaus weitere
Einnahmen erzielt werden, so sieht eine haushaltsgesetzliche Regelung vor, diese
- abzüglich des Kommunalanteils - ebenso zur Tilgungsvorsorge zu nutzen. Sollte
das Haushaltsjahr 2006 mit einem Überschuss abgeschlossen werden, so kann nach
einer entsprechenden Regelung auch dieser zur Tilgungsvorsorge genutzt werden.
Eine entsprechende Regelung ist auch für das Jahr 2007 vorgesehen. Damit werden die Kommunen, in deren Verantwortung der
Kredit zu Beginn der 90er Jahre aufgenommen wurde, maßgeblich finanziell
entlastet. Die Gesamteinnahmen der Kommunen werden bis 2010
kontinuierlich ansteigen (siehe zusammenfassende Tabelle zu den Einnahmen der
Kommunen).
Auch im Jahr 2007
ist mit Steuermehreinnahmen zu rechnen, sie belaufen sich auf eine Höhe von 208
Millionen Euro. Diese Gelder sollen schwerpunktmäßig zur Reduzierung der
Nettoneuverschuldung, der weiteren Tilgungsvorsorge des Talsperrenkredits und
zur Kapitalbildung im Pensionsfonds genutzt werden. Die ursprünglich geplante
Nettoneuverschuldung von 550 Millionen Euro soll demnach um weitere 65
Millionen Euro reduziert werden, so dass sie dann bei 485 Millionen Euro liegt.
Dem
Pensionsfonds werden ab dem Jahr 2007 neben pauschalen Zuführungen und
Abführungen für die in Landesbetrieben beschäftigten Beamten auch Vorsorgebeträge
für neu eingestellte Beamte zufließen. Der für 2007 Gesamtbetrag, der in den
Pensionsfonds fließen soll, kann auf 29,3 Millionen Euro erhöht werden.
Der erfreulichen Steuerentwicklung steht ein Anstieg des
Zinsniveaus gegenüber, das eine Anpassung des bisherigen Zinsausgabensatzes um
40 Millionen Euro erfordert. Darüber hinaus werden auch im Jahr 2007
zusätzliche Landesmittel in Höhe von 10,8 Millionen Euro veranschlagt, um die
Bindung der bereitgestellten Bundesmittel zu gewährleisten.
Alle
Drittmittel können kofinanziert werden (Landesmittel: 10,8 Mio. ¿, Gesamtausgaben
über 24 Mio. ¿).
Die
Investitionsausgaben steigen durch die Ergänzungsvorlage um rd. 14 Mio. ¿ auf
rd. 1,83 Mrd. ¿.
Die Kommunen erhalten im nächsten Jahr mehr
Geld als in den Jahren 2005 bzw. 2006 (rd. 1,68 Mrd. ¿ nach dem FAG
(Nachzahlung 2006 sowie Haushaltsplan 2007).
Die
Steuereinnahmen der Kommunen steigen kontinuierlich an, im Jahr 2007 auf voraussichtlich
1,08 Mrd. ¿ (2006: 1,06). Damit liegen die Steuereinnahmen der Kommunen in 2007
um über 100 Mio. ¿ höher als in 2005.
Gleichzeitig
hat der Bund zugesagt, dass die Kostenbeteilung der Bundes bei den Aufwendungen
nach dem SGB II (Hartz IV, Kosten der Unterkunft) von 29,3 auf 31,8 % erhöht
wird. Auch dies entlastet die Kommunen, so dass der Überschuss aus der Reform
in Sachsen-Anhalt wieder steigen könnte (2005: rd. 50 Mio. ¿; 2006: rd. 11 Mio.
¿ geschätzt).
Die
Beteiligung der Kommunen an den Sozialhilfeausgaben unterbleibt (Art. 2 Haushaltsbegleitgesetz).
Das Land übernimmt weitgehend die Tilgung der kommunalen Verpflichtungen aus
dem Talsperrenkredit. Damit werden die Kommunen um rd. 90 Mio. ¿ entlastet.
Zudem
werden die für das Jahr 2007 vorgesehenen Änderungen der Finanzbeziehungen des
Landes zu den Kommunen modifiziert. Die Kommunen werden dabei insgesamt um
weitere 8,3 Millionen Euro entlastet. Möglich wird dies durch eine Änderung der
Verbundquote von geplanten 22,7auf nunmehr 22,3 Prozent. Als Kompensation wird
auf eine anteilige Beteiligung der Kommunen an den Kosten der überregionalen
Sozialhilfe verzichtet.
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Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
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