Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt
Landesregierung beschließt Aktionsprogramm
gegen Rechtsextremismus/ Ministerpräsident Böhmer: "Demokratischer Staat
muss Handlungsfähigkeit gegen seine Gegner beweisen"
17.10.2006, Magdeburg – 499
- Staatskanzlei und Ministerium für Kultur
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 499/06
Staatskanzlei - Pressemitteilung
Nr.: 499/06
Magdeburg, den 17. Oktober 2006
Landesregierung beschließt Aktionsprogramm
gegen Rechtsextremismus/ Ministerpräsident Böhmer: "Demokratischer Staat
muss Handlungsfähigkeit gegen seine Gegner beweisen"
Die Landesregierung hat ein Aktionsprogramm gegen Rechtsextremismus
beschlossen. Mit einem Maßnahmenpaket sollen die Einzelaktionen der Ressorts
gebündelt und verstärkt werden und in eine Kampagne unter dem Motto ¿Hingucken!
¿ Für ein demokratisches und tolerantes Sachsen-Anhalt¿ münden. Mit dem
Beschluss will die Landesregierung eine entschiedene Antwort auf die rechtsextremen
Vorfälle in den letzten Monaten geben.
¿Der demokratische Staat muss seine Handlungsfähigkeit
gegen seine Gegner täglich unter Beweis stellen¿, erklärte dazu Ministerpräsident
Prof. Dr. Wolfgang Böhmer. ¿Das gilt nicht nur für die Verfolgung von
Straftätern und die Überwachung rechtsextremer Organisationen, sondern auch für
die Prävention durch Wertevermittlung in den Schulen, durch aktive Jugendarbeit
und durch Vernetzung mit zivilgesellschaftlichen Gegenkräften. Unser Programm
will nicht mehr und nicht weniger leisten als solide Arbeit auf allen Gebieten,
auf denen Politik Verantwortung trägt. Ein Patentrezept gegen rechts darf
niemand davon erwarten. Die Stärkung demokratischer Überzeugungen und das
Zurückdrängen von Fremdenfeindlichkeit und neonazistischer Gesinnung ist ein
lange dauernder Prozess, den die ganze Gesellschaft bewältigen muss.¿
Das Aktionsprogramm umfasst folgende Punkte:
·
Umfassende Darstellung aller
Aktivitäten der Einzelressorts gegen den Rechtsextremismus; Ausbau der
ressortübergreifenden Kooperation bei der Fortführung dieser Projekte
·
Die Landesregierung wird sich
monatlich einmal mit dem Thema Rechtsextremismus im Kabinett befassen.
·
Bildung eines interministeriellen
Arbeitskreises ¿Extremismusprävention¿ unter Federführung des Innenministeriums
·
Der Innenminister wird beauftragt,
eine Veränderung des Verfassungsschutzgesetzes vorzubereiten.
·
Die Landeszentrale für politische
Bildung wird beauftragt, die über die staatlichen Maßnahmen hinausgehenden
gesellschaftlichen Initiativen und Projekte zur Bekämpfung des Rechtsextremismus
zu erheben, diese Bestandsaufnahme zu bewerten und fortzuschreiben
·
Wissenschaftliche Begleitung durch
einen Workshop, der die Situation in Sachsen-Anhalt mit ihren besonderen
Problembereichen behandelt und landesspezifische Lösungswege aufzeigt
·
Bei der Umsetzung des geplanten
neuen Programms der Bundesregierung ¿Jugend für Vielfalt, Toleranz und
Demokratie ¿ gegen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus¿ sollen
landesspezifische Aspekte Sachsen-Anhalts besonders eingebracht werden; das
Ministerium für Gesundheit und Soziales wird interessierte Adressaten durch
begleitende Information und Beratung unterstützen
·
Erhöhung des Verfolgungsdrucks
gegenüber rechtsextremistischen Erscheinungsformen
·
Der diesjährige
Landespräventionstag, voraussichtlich am 22. November in Dessau, wird sich
besonders mit der Situation der Opfer rechtsextremer Taten befassen
·
Die Landesregierung unterstützt
die vorgesehenen verstärkten Bemühungen des Ministeriums der Justiz zur
Fortbildung von Richtern und Staatsanwälten über neue Erscheinungsformen des
Rechtsextremismus
·
Die Einzelmaßnahmen münden in
einer breit angelegten Netzwerkkampagne unter dem Motto ¿Hingucken! ¿ Für ein
demokratisches und tolerantes Sachsen-Anhalt¿. Start: Anfang November.
Impressum:
Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt
Pressestelle
Hegelstraße 42
39104 Magdeburg
Tel: (0391) 567-6666
Fax: (0391) 567-6667
Mail:
staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
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