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Schulstart auch im Justizvollzug
28.08.2006, Magdeburg – 66
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 066/06
Ministerium der Justiz -
Pressemitteilung Nr.: 066/06
Magdeburg, den 28. August 2006
Schulstart auch im Justizvollzug
Magdeburg (MJ). Auch in Sachsen-Anhalts Justizvollzugsanstalten beginnt
das neue Schuljahr. 20 Inhaftierte lernen in zwei Realschul-Klassen, 30 Inhaftierte
bereiten sich auf den Hauptschul-Abschluss vor. 80 Schüler besuchen
Berufsschul-Unterricht, 110 das Berufsvorbereitungsjahr. Hundert weitere
Inhaftierte nehmen an sonstigen schulischen Bildungsmaßnahmen teil. ¿Eine
fundierte Ausbildung eröffnet die Chance auf ein straffreies Leben. Schulische
und berufliche Ausbildung gehören zu den Kernaufgaben der Resozialisierung im
Strafvollzug¿, so Sachsen-Anhalts Justizministerin Professor Angela Kolb. Das
gelte insbesondere für den Jugendstrafvollzug.
Im Ausbildungsjahr 2005/2006 erreichten 13 Inhaftierte
einen Realschulabschluss, darunter vier sogar einen erweiterten
Realschulabschluss. 83 Gefangene schafften den Hauptschulabschluss. 31
schlossen eine Berufsausbildung ab. 48 Inhaftierte absolvierten das
Berufsvorbereitungsjahr.
Von den 175 Bildungsabschlüssen wurden 125 in der
Jugendanstalt Raßnitz abgelegt. Zwei junge Männer schafften die Gesellenprüfung
im Malerhandwerk, acht im Hochbau, vier als Gas- und Wasserinstallateur,
außerdem bestanden vier Tischler und drei Garten- und Landschaftsbauer in Raßnitz
ihre Prüfung.
Zudem verzeichnet die Statistik des abgelaufenen
Ausbildungsjahres landesweit 110 ¿sonstige Bildungsmaßnahmen¿, darunter
Motivationskurse für Lernbehinderte, Alphabetisierungskurse, Deutsch für
Ausländer und unterschiedliche Förderkurse. ¿Die Anzahl der jungen Gefangenen,
die wenig oder nicht schreiben, lesen und rechnen können und ohne
Schulabschluss sind, steigt. Die schulische und berufliche Aus- und Weiterbildung
dieser Gefangenen ist darum für uns ein Schwerpunkt¿, sagte Ministerin Kolb.
Hintergrund:
Verantwortlich für die Aus- und Weiterbildung der
Gefangenen ist seit Beginn 2005 der neu gegründete Landesbetrieb für
Beschäftigung und Bildung der Gefangenen (LBBG). 2005 nahmen insgesamt 1.707
Gefangene an Maßnahmen der schulischen und beruflichen Aus- und Weiterbildung
mit unterschiedlicher Dauer teil. Unter den Teilnehmern waren 15 Frauen. Damit
stieg die Zahl der Teilnehmer gegenüber 2004 (1.594) deutlich an. Die Bildungsmaßnahmen
werden mit Mitteln des LBBG, der Bundesagentur für Arbeit und der Europäischen
Union finanziert.
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