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Vor der Abstimmung zu REACH: Europäisches
Netzwerk der Chemieregionen auf Dauer installiert
15.11.2005, Magdeburg – 531
- Staatskanzlei und Ministerium für Kultur
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 531/05
Staatskanzlei - Pressemitteilung
Nr.: 531/05
Magdeburg, den 15. November 2005
Vor der Abstimmung zu REACH: Europäisches
Netzwerk der Chemieregionen auf Dauer installiert
Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister hat heute das
Kabinett über die neuesten Entwicklungen zum Europäischen Netzwerk der
Chemieregionen (ECRN) informiert. Um dem Netzwerk einen dauerhaften Bestand zu
sichern, wurde auf Initiative Sachsen-Anhalts ein Verein gegründet. Diese
Rechtsform garantiere, dass das ECRN auch nach Auslaufen der EU-Förderung
weiter existiere, so Wirtschaftsminister Dr. Horst Rehberger. ¿Das Netzwerk hat
sich in den vergangenen knapp zwei Jahren zu einer wichtigen Interessenvertretung
zu grundlegenden Fragen des Erhalts der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen
Chemieindustrie entwickelt. Diese Funktion werden die Europäischen
Chemieregionen auch in Zukunft wahrnehmen, dafür sind jetzt die Grundlagen
geschaffen¿, betonte der Minister.
Der ECRN e.V. hat seinen Sitz in Magdeburg. Zu den
Gründungsregionen gehören neben Sachsen-Anhalt auch Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen,
Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Tees-Valley (GB), Cheshire (GB) und
Asturien (Spanien). Zum Präsidenten des Vereins wurde Minister Rehberger
gewählt. Ziel des Vereins ist es, auf europäischer Ebene dauerhaft als
europäischer Stakeholder der Interessen der Chemieregionen verankert zu sein.
Mittelfristig sollten alle europäischen Chemieregionen im ECRN verankert
werden. Bislang konnte sich das Regionen-Netzwerk unter anderem erfolgreich in
die Verhandlungen zur neuen Richtlinie über die Registrierung von Chemikalien
(REACH) einbringen. Beispielsweise wurden Vertreter der Chemieregionen in ein
Planspiel zur Anwendbarkeit der neuen Vorschriften integriert. Das ECRN hatte
immer wieder auf die Probleme gerade für mittelständische Unternehmen hingewiesen,
REACH praktikabel und mit vertretbaren Kosten umzusetzen.
Das Europäische
Parlament stimmt in dieser Woche in erster Lesung über die umstrittene künftige
EU-Chemikalien-Richtlinie ab. Schon zuvor haben sich die drei großen Fraktionen
auf einen Kompromiss verständigt, der den Forderungen des ECRN entgegenkommt
und die Anforderungen an die chemische Industrie abschwächt. Unter der
REACH-Richtlinie sollen innerhalb von elf Jahren 30.000 chemische Substanzen
auf ihre Wirkung getestet, registriert und zugelassen werden, vom
Waschmittel-Tensid bis zum Farbstoff. Die Europäische Kommission schätzt die zusätzlichen
Kosten für die Industrie auf über zwei Milliarden Euro.
Das Europäische
Netzwerk der Chemieregionen war Anfang 2004 in Halle unter Federführung
Sachsen-Anhalts von 13 europäischen Chemieregionen gegründet worden. Das
Netzwerk wird im Rahmen der INTERREG-Initiative für die Dauer von drei Jahren
mit 1,64 Mio. Euro unterstützt. Mit der Vereinsgründung können in Zukunft auch
Regionen als voll stimmberechtigte Mitglieder aufgenommen werden, die nicht zu
den Gründungsmitgliedern gehören.
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