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Steuerschätzung: Defizit bei Steuereinnahmen
für 2005/2006 geringer / Starkes Plus bei Gewerbesteuer
11.11.2005, Magdeburg – 65
- Ministerium der Finanzen
Ministerium der Finanzen - Pressemitteilung Nr.: 65/05
Ministerium der Finanzen -
Pressemitteilung Nr.: 65/05
Magdeburg, den 8. November 2005
Steuerschätzung: Defizit bei Steuereinnahmen
für 2005/2006 geringer / Starkes Plus bei Gewerbesteuer
Finanzminister Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué hat dem Kabinett
heute die regionalisierten Ergebnisse der November-Steuerschätzung vorgestellt.
Nach der diesjährigen Kurzfristschätzung des Arbeitskreises
Steuerschätzungen fällt das Defizit in Sachsen-Anhalt für das Jahr 2005
nicht so groß aus wie noch im Mai prognostiziert. Statt der damals geschätzten
80 Millionen Euro gehen die Prognosen nun von einer Lücke von 55 Millionen Euro
in diesem Jahr aus. Dies sei zu bewältigen, so der Finanzminister. Er sagte:
¿Ich habe mit Beginn des Jahres nur 95 Prozent der Ausgabemittel freigegeben.
Ich gehe davon aus, dass wir dank dieser Maßnahme die Ausfälle auffangen
können.¿
Für das kommende Jahr liegt das Plus beim Land im
Vergleich zur Mai-Steuerschätzung bei 55 Millionen Euro, so dass Sachsen-Anhalt
2006 mit Einnahmen in Höhe von 5,1 Milliarden Euro rechnen kann. Finanzminister
Paqué warnte angesichts dieser Zahlen aber vor falschen Schlussfolgerungen: ¿Es
ist einerseits eine erfreuliche Nachricht, dass nach etlichen Minusrunden eine
Steuerschätzung endlich wieder nach oben korrigiert werden kann. Andererseits
dürfen wir nicht vergessen, dass die Einnahmen gegenüber den Veranschlagungen
im Haushaltsplan trotzdem defizitär sind. Die Lücke beträgt im nächsten Jahr
immer noch rund 120 Millionen Euro. Ob es dabei bleibt, ist fraglich: Wir
wissen momentan nicht, was der Bundesgesetzgeber an Steueränderungen plant und
welche Auswirkungen sich daraus für das nächste Jahr ergeben.¿
Für das Land ungünstig entwickelt haben sich in diesem
Jahr die Einnahmen aus der Körperschaftsteuer. Der Finanzminister dazu: ¿Die
Medaille hat immer zwei Seiten. Was schlecht ist für die Landeskasse, ist in
diesem Fall gut für das Investitionsgeschehen in Sachsen-Anhalt. Denn die
Entwicklung der Körperschaftsteuer ist neben einzelnen hohen Steuererstattungen
vor allem den hohen Auszahlungen für die Investitionszulage geschuldet.¿ Diese
lagen bis September mit 300 Millionen Euro um 54 Prozent über den
Vorjahresbeträgen.
Paqué hob die äußerst positive Entwicklung der Einnahmen
der Gemeinden hervor. Besonders die Gewerbesteuer wachse dynamisch. Hätten
Sachsen-Anhalts Gemeinden im vergangenen Jahr rund 425 Millionen Euro aus der
Gewerbesteuer eingenommen, seien es in diesem Jahr 494 Millionen Euro. Für das
Jahr 2006 rechneten die Steuerschätzer mit rund 498 Millionen Euro.
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