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Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalts glücklichste Pferde leben im Landkreis Wittenberg/Ministerin Wernicke überreichte Tierschutzpreis

05.10.2005, Magdeburg – 162

  • Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie

 

 

 

 

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 162/05

 

 

 

 

 

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt

Pressemitteilung Nr.: 162/05

 

Magdeburg, den 5. Oktober 2005

 

 

Sachsen-Anhalts glücklichste Pferde leben im Landkreis Wittenberg/Ministerin Wernicke überreichte Tierschutzpreis

 

Sachsen-Anhalts Tierschutzpreis 2005 geht an den Pferdehof Funny Friesland in Rahnsdorf/Zahna im Landkreis Wittenberg. Landwirtschafts- und Umweltministerin Petra Wernicke überreichte den mit 1.500 Euro dotierten ersten Preis am Mittwoch im Rahmen der Siegerehrung auf dem Pferdehof. Der zweite und dritte Preis und damit 1.300 Euro und 1.000 Euro gingen an die Interessengemeinschaft Freizeit mit Pferden und Pferdeschutz e.V. in Cobbel im Landkreis Stendal sowie die Hobby-Pferdehaltung von Simone Imgrund in Merseburg (Landkreis Merseburg-Querfurt). Darüber hinaus übergab Ministerin Wernicke fünf Anerkennungsurkunden.

Der Tierschutzpreis 2005 wurde für die "Artgerechte Haltung von Pferden" vergeben. Er erlebte einen neuen Bewerberrekord. Es hatten sich 52 private, gewerbliche und landwirtschaftliche Pferdehalter wie Reit- und Fahrbetriebe, Gestüte, Vereine, Pensionsbetriebe oder Gnadenhöfe beworben. Eine Bewertungskommission zog 20 Bewerbungen in die engere Wahl und führte Vor-Ort-Termine durch.

Wernicke freue sich: "Sachsen-Anhalt ist eine vorzügliche Adresse für die Pferdefreizeit und den Pferdesport. Das ist ein Pfund, mit dem auch die Tourismusbranche zunehmend wuchert." Die überwältigende Bewerberresonanz zum Tierschutzpreis mache zudem deutlich, dass der "Tierschutz immer groß geschrieben" werde.

Als ein gutes Beispiel für die Belebung von Tourismus und wirtschaftlicher Regionalentwicklung nannte Wernicke die Altmark und das Projekt des Interessensvereins "Sternreiten in der Altmark". In gut drei Jahren entstand Europas größtes Reitroutennetz mit insgesamt 1.600 Kilometern kartierten Reitwegen. über 50 an das Reitwegenetz angeschlossene Reiter- und Ferienhöfe vervollständigen das Reitvergnügen und tragen zudem zur Schaffung von Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten in der Altmark bei.

Wernicke verwies zudem auf die in Sachsen-Anhalt generell gestiegene Interesse an Reittourismus und der Freizeit mit Pferden. Nach Angaben des Landesverbandes der Reit- und Fahrvereine Sachsen-Anhalt gab es einen sprunghaften Zuwachs an Mitgliedern von gut 8.000 im Jahr 1992 auf fast 12.400 im Jahr 2003. Rund 60 Prozent der Mitglieder sind Jugendliche bis 21 Jahre. Auch die Zahl der Vereine ist im gleichen Zeitraum gewachsen: von 197 im Jahr 1992 auf 311 im Jahr 2003.

 

Die Prämierten:

 

Sieger (1.500 Euro):

Friesen- und Shagya-Araber-Hof Funny-Friesland, Rahnsdorf/Zahna

Der Pferdehof Funny-Friesland ist ein umgestalteter alter Bauernhof. Die Gesamtfläche beträgt 50 Hektar, wobei 10 Hektar Wald sind. Pferdehaltung und Pferdezucht werden in einem dezentralen so genannten Offenstall-System durchgeführt. Das heißt, die Pferde können aus dem Stall heraus ins Freie gehen. Die vorwiegend Shagya-Araber und Friesen werden in Gruppen gehalten.

Die Bewertungskommission hebt insbesondere die hohe Sachkunde bei der Haltung der Pferde hervor. Das wirtschaftliche Anliegen eines Tierhalters werde in hervorragender Weise mit den Lebensansprüchen der Pferde verknüpft. Den Betreibern Ellen Rinke und Wolfgang Marchewka sei es gelungen, eine auf die Bedürfnisse der Pferde ausgerichtete Haltung mit Beispielcharakter aufzubauen.

Die Pferde werden in Gruppenauslaufhaltung gehalten. Das wird am ehesten dem Bedarf des Pferdes im Sozial- und Bewegungsbereich gerecht. Zugleich berücksichtigt die getrennte Haltung der Shagya-Araber, Friesen und Shetlandponys das rassebedingte Individualverhalten der Pferde. Die Wanderwege sowie die Fress- und Tränkplätze sind mit Drainage hergerichtet, so dass sie auch bei starker Beanspruchung oder bei Regenwetter nicht gleich matschig werden. Die Koppeln verfügen über Schutzhütten. Die Mutter-Fohlenstation ist videoüberwacht. Zudem gibt es einen Reit- und Fahrplatz, Geländehindernisse einschließlich eines Wasserhindernisses, eine moderne Bewegungshalle sowie verschiedene Reitwege ins Umland.

Zweiter Preis (1.300 Euro):

Interessengemeinschaft Freizeit mit Pferden und Pferdeschutz e.V., Cobbel

Der Verein hat sich die Aufgabe gestellt, geschundene, alte oder kranke sowie vom Leistungsdruck überforderte Pferde aufzunehmen. Die Pferde stehen in Gruppenhaltung mit freiem Zugang zu witterungsgeschützten Unterständen sowie Futter- und Tränkstellen. Zudem wird je nach Bedarf Kraftfutter zugefüttert. über weitläufige Wege haben die Tiere Zugang zu den Weiden. Jedes Pferd wird hinsichtlich des körperlichen und psychischen Zustandes individuell behandelt und betreut. Eine turnierartige Nutzung als Reit-, Spring- oder Zugpferd findet nicht statt. Für die Beschäftigung mit den Pferden gibt es einen Reitplatz mit verschiedenen Reiz spendenden Hindernissen wie Flattervorhang, Podeste, Hürden und Reifen.

Die Bewertungskommission stellte fest: Die vom Verein verwirklichte Unterbringung, Betreuung und Beschäftigung zeugt von hoher Sachkunde. Beispielgebend für Andere würden geschundene, alte oder kranke sowie vom Leistungsdruck überforderte Pferde aufgenommen, um den Tieren ein artgerechtes Weiterleben im Vertrauen zum Menschen zu ermöglichen.

Der Verein führt auch Kurse für interessierte Pferdefreunde durch. Als Referenten werden bekannte und erfahrene Pferdehalter gewonnen, die dem Grundgedanken des Vereins über einen gewaltfreien Umgang und ein respektvolles Verständnis zum Pferd entsprechen.

Dritter Preis (1.000 Euro)

Hobbypferdehaltung Imgrund, Merseburg

Die Familie Simone Imgrund hält auf einer ehemaligen Tagebau-Brachfläche sechs Pferde in Hobbyhaltung. Die stabile Herdengröße wirkt sich positiv auf die Tiere aus, minimiert den Stressfaktor von Rangordnungskämpfen und fördert das Sozialverhalten der Tiere.

 

Die Pferde leben auf einer Fläche von drei Hektar Weideland mit großem Baumbestand ausschließlich in Offenstallhaltung. Zusätzlich befinden sich fahrbare Weidehütten als Witterungsschutz auf der Koppel. Eine frostsichere Tränkzisterne, die vom hauseigenen Brunnen gespeist wird, sichert ganzjährig die Wasserversorgung. Die Tiere leben artgerecht im Freien ohne verwildert zu sein. Der Bezug zum Menschen wird durch die tägliche Fellpflege und Ausritte sowie nicht zuletzt durch das tägliche Ausmisten der eingestreuten Bereiche erhalten.

Die Bewertungskommission schätzte ein, dass diese Form der artgerechten Pferdehaltung beispielgebend ist.

Anerkennungsurkunden gingen an:

 

 

Reiterhof Dame, Wahlitz (Jerichower Land)

Der Reiterhof Dame, ein im Haupterwerb tätiges landwirtschaftliches Unternehmen mit 45 Hektar Nutzfläche, betreut als Pensions-, Reit-, Fahr- und Zuchtbetrieb über 100 Pferde verschiedener Rassen in Stall-, Offenstall- und Laufstallhaltung. Soweit es dem Betriebsinhaber möglich ist, gewährleistet er die Haltung der Tiere in Gruppen.

Agrarbetrieb Osterland, Rodleben (Landkreis Anhalt-Zerbst)

Der landwirtschaftliche Betrieb Osterland wird ebenfalls im Haupterwerb geführt und hält rund 50 Pferde unterschiedlicher Rassen in Stall-, Offenstall- und Laufstallhaltung. Den Tieren wird ganzjährig der tägliche Weidegang in Gruppen ermöglicht. Beheizbare Tränken sorgen auch im Winter für eine freie Wasseraufnahme. Reithallen, Reitplätze und ein Springplatz geben ausreichende Möglichkeiten die Pferde zu beschäftigen, insbesondere erfolgt dies in der Betreuung von Kindern des Reit- und Therapiezentrums Rodleben e.V.

Gut Drebsdorf, Drebsdorf (Landkreis Sangerhausen)

Alexandra Schatz betreibt auf einem unter Denkmalschutz stehenden alten Gutshof eine gewerbliche Pferdehaltung, der auch ein Verein angegliedert ist. Die Pferde genießen täglichen Koppelgang auf weitläufigen Weiden und Bewegung im abwechselungsreichen Gelände. Die Bodenverhältnisse auf dem Reitplatz, Longierzirkel und in der Reithalle sind durch einen elastischen Bodenbelag, der regelmäßig befeuchtet wird, optimal. Besonders hervorzuheben ist die Hengsthaltung auf dem Gut Drebsdorf. Die Hengste werden beim Weidegang zusammen mit Wallachen in stabilen Gruppen zu fünf bis acht Tieren gehalten.

Vollblutarabergestüt Hoher Fläming, Rahnsdorf/Zahna (Landkreis Wittenberg)

Ein altes Bauerngrundstück wurde für die Haltung und Zucht von Araberpferden umgestaltet. Die großzügig angelegten Paddocks wurden drainiert, um ganzjährig den Tieren den störungsfreien Aufenthalt im Freien zu gewähren. Das Haltungsumfeld der Pferde ist gepflegt, sauber und aufgeräumt. Um die Klimagestaltung in der Stallunterkunft zu optimieren erfolgte der Einbau von Absorbern. Alle gehaltenen Pferde werden geritten.

Pferdehaltung Karin und Georg Hirschberger, Beesenstedt (Saalkreis)

 

Das umgesetzte Konzept zur Pferdehaltung im Offenstall mit ganzjähriger Weidenutzung fußt auf einer Diplomarbeit von Karin Hirschberger. In der Hobbyhaltung werden drei Pferde gehalten. Der großzügig gestaltete Offenstall verfügt über eine Liegefläche mit Strohmatte, einen Wälzplatz, Bürsten zum Scheuern und geht nahtlos in den zum Teil überdachten drainierten Auslauf über. Von dort gelangen die Tiere jederzeit frei zugänglich zu einer Weide.

 

 

 

 

 

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