Menu
menu

Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt

Erfolgreicher Kampf gegen Kieferngroßschädlinge

23.09.2005, Magdeburg – 156

  • Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie

 

 

 

 

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 156/05

 

 

 

 

 

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt

Pressemitteilung Nr.: 156/05

 

Magdeburg, den 23. September 2005

 

 

Erfolgreicher Kampf gegen Kieferngroßschädlinge

 

Der Kampf gegen Kiefernspinner und Nonne in Sachsen-Anhalts Wäldern war in diesem Jahr erfolgreich. Zu dieser Einschätzung gelangten die Forstfachleute jetzt nach Abschluss der Erfolgskontrollen.

 

Schwerpunkt der Aktionen waren die Altmark, der Raum um Havelberg und der Landkreis Wittenberg. Insgesamt wurden Kiefernbestände auf einer Fläche von 18.600 Hektar behandelt. Es handelte sich um die seit Jahrzehnten größte Bekämpfungsaktion in der Region. Der Landesforstbetrieb wandte dafür 230.000 Euro auf.

 

Erfreulich ist nach Ansicht der Experten auch die Entwicklung in den im Vorjahr stark geschädigten und bekämpften Beständen. Dort sei weiterer Fraß in diesem Jahr wirksam verhindert worden. Zugleich verweisen die Forstfachleute jedoch darauf, dass eine 100-prozentige Entwarnung nicht gegeben werde könne. Außerhalb der Bekämpfungsflächen könnten sich neue Befallsherde entwickeln. Die Forstämter verfolgen die Situation daher weiterhin sehr aufmerksam. Durch aufwendige Prognoseverfahren, beginnend mit der Suche der Raupen im Winter und Probefällungen im Frühjahr, sind die Forstleute in der Lage, zielgerichtete Vorhersagen zum Befall zu machen. Es muss damit nur dort chemisch bekämpft werden, wo auch wirklich Kahlfraß droht.

 

Hintergrund:

Der Kiefernspinner und die Nonne sind typische Schädlinge der Kiefernwälder. Es handelt sich um Schmetterlingsarten. Vor allem in der Folge trockener Jahre - wie beispielsweise 2003 - kommt es zu Massenvermehrungen.

 

Problematisch sind dabei nicht die Falter der Schmetterlingsarten, sondern die Raupen als so genannte "Fressmaschinen" im Zuge einer Massenvermehrung. Die Raupen des Kiefernspinners schlüpfen im Spätsommer in den Kronen der Kiefern. Im Herbst lassen sie sich die jungen Raupen von den Bäumen fallen und überwintern im Boden. Im Frühjahr klettern sie an den Stämmen wieder in die Kronen der Bäume und fressen alle Nadeln, auch die jungen Nadeln der Maitriebe. Der einmalige Kahlfraß führt zum Tod der Bäume, da die Knospe des Folgejahres mit gefressen wird.

 

Noch vor 100 Jahren mussten Forstleute tatenlos zusehen, wie der Kiefernspinner große Waldflächen zum Absterben brachte. Die größte Massenvermehrung in Deutschland trat im 1922 bis 1924 auf. Damals wurden 170.000 Hektar Wald vernichtet. Die Schadfläche reichte bis Ostpreußen.

 

Für Teile der Colbitz-Letzlinger Heide lag die Kahlfraßwahrscheinlichkeit im Frühjahr bis zum 100fachen über dem Normalwert. Besonders schwierig gestaltete sich hier die Wahl des Bekämpfungszeitpunktes, da der Kiefernspinner und die Nonne gemeinsam auftraten.

 

Die Kiefer ist die häufigste Baumart Sachsen-Anhalts. Fast die Hälfte der 474.000 Hektar Wald ist mit Kiefern bewachsen. Schwerpunkte sind die Altmark, die Colbitz-Letzlinger, die Annaburger und die Dübener Heide sowie der Fläming.

 

Das in den Wäldern eingesetzte Schädlingsbekämpfungsmittel mit dem Namen "Karate" baut sich durch Lichteinwirkung innerhalb von zehn Tagen vollständig ab. Die Karenzzeit für das Sammeln und den Verzehr von Pilzen beträgt sechs Wochen. Die Schädlingsbekämpfung fand im Mai statt, so dass für Pilzsammler von Beginn der Pilzsaison an - keine Bedenken bestanden.

 

 

 

 

Impressum:

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt

Pressestelle

Olvenstedter Straße 4

39108 Magdeburg

Tel: (0391) 567-1950

Fax: (0391) 567-1964

Mail: PR@mlu.sachsen-anhalt.de

 

 

Impressum:Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energiedes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleLeipziger Str. 5839112 MagdeburgTel: (0391) 567-1950Fax: (0391) 567-1964Mail: pr@mule.sachsen-anhalt.de