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Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt

FEIERLICHKEITEN ZUM 15. TAG DER DEUTSCHEN EINHEIT

08.09.2005, Halle (Saale) – 90

  • Landesverwaltungsamt

 

 

 

 

 

Landesverwaltungsamt ¿ Pressemitteilung Nr. 90/2005

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Landesverwaltungsamt ¿ Pressemitteilung Nr. 90/2005

 

 

 

Halle (Saale), den 08. September 2005

 

 

 

FEIERLICHKEITEN ZUM 15. TAG DER DEUTSCHEN EINHEIT

 

 

 

 

 

Traditionsgemäß sind um den Tag der Deutschen Einheit, den

3. Oktober, in der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn verschiedene

Veranstaltungen geplant, um der Freude über die friedliche Vereinigung unseres

Volkes Ausdruck zu verleihen und gleichzeitig Möglichkeiten zu bieten, sich am

ehemaligen Bollwerk des Grenzregimes und der Trennung auf unterschiedliche Art

und Weise ¿ im Rahmen historisch-politischer Bildung, sportlicher oder

kultureller Beschäftigung - zu begegnen.

 

 

 

Anlässlich des 15. Jahrestages der Deutschen Einheit ¿ und

einer allenthalben festzustellenden ¿Beziehungskrise zwischen Ost und West¿ ¿

möchte die Gedenkstätte mit den Kooperationspartnern Lust auf Begegnung machen

¿ sowohl auf dem historischen Gelände der Gedenkstätte sowie im ¿Alltag der

Beziehungen¿ in der Gesellschaft. Folgendes Programm der Gedenkfeierlichkeiten

ist geplant:

 

 

 

Am 2. Oktober 2005 wird zur Eröffnung der Ausstellung

¿Magdeburg Herbst 1989¿gegen 16.30 Uhr eine Veranstaltung beginnen, die ¿Lust

auf Begegnung¿ machen möchte. Nach einer Begrüßung durch Dr. Joachim

Scherrieble (Leiter der Gedenkstätte) und Bernd Lüdkemeier (Direktor der

Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt) werden Heinz-Dieter

Eisermann (Bürgermeister von Helmstedt) und Karl-Heinz Friedrich (Bürgermeister

von Beendorf) Grußworte sprechen.

 

 

 

Ab 17.00 Uhr wird dann im Bereich der ehemaligen

Zollabfertigung der Gedenkstätte Marienborn Eva-Maria Hagen im Gespräch mit

Paul Werner Wagner Stationen ihres Lebens Revue passieren lassen und in drei Blöcken

dazu passende Lieder und Chansons singen, die am Piano von Siegfried Gerlich

begleitet werden.

 

 

 

Zu Eva-Maria Hagen:

 

Eva-Maria Hagen zählte zu den beliebtesten Film- und

Theaterschauspielerinnen in der DDR. Wegen ihres mutigen Eintretens für ihren Freund,

den Dichter Wolf Biermann, wurden ihre Arbeitsmöglichkeiten stark eingeschränkt

und sie erhielt Auftrittsverbote für Film, Fernsehen und Theater. Das

Landestheater Dessau unterlief jedoch diese Anordnungen und besetzte mit ihr

die Hauptrolle, Elisa Doolittle, in ¿My fair Lady¿. Eva-Maria Hagen feierte

damit von 1967 bis 1976 triumphale Erfolge. Besucher aus der ganzen DDR

strömten nach Dessau, um sie in dieser grandiosen Inszenierung zu erleben. In

Dessau spielte, sang und tanzte sie außerdem mit großem Erfolg in ¿Can

Can" und spielte die Titelrolle im Musical ¿Das Fräulein wird

Minister".

 

 

 

Nach der Ausweisung von Wolf Biermann und einer fristlosen

Kündigung im Schauspiel-Ensemble, was einem Arbeitsverbot gleichkam, wollten

Eva-Maria Hagen und ihre Tochter Nina nicht mehr in der DDR bleiben. Seit 1977

lebt Eva-Maria Hagen in Hamburg und hat dort ihre künstlerische Karriere noch

einmal von vorn anfangen müssen. Den Glauben daran, dass die deutsche Einheit

noch im 20. Jahrhundert stattfinden würde, hatte sie, wie viele Deutsche in Ost

und West, verloren. ¿Aber plötzlich fiel die Mauer und die Welt war wieder

rund,¿ so besingt sie die Stimmung vom Herbst 1989 in einem Lied von Wolf

Biermann. Eva-Maria Hagen verfolgte die friedliche Revolution in der DDR mit

großer Sympathie und Begeisterung und begrüßte vehement die deutsche Einheit.

Als Sängerin, Schauspielerin und Autorin gelingt es ihr immer wieder, das

Publikum in ihren Bann zu ziehen.

 

 

 

Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Gedenkstätte mit

der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt.

 

 

 

Zur Ausstellung ¿Magdeburg Herbst 1989¿:

 

Trotz aller politischen und wirtschaftlichen Missstände in

der DDR hielt die SED-Führung starr an ihrer Politik und dem absoluten

Machtanspruch fest. Tausende verließen täglich das Land, und wer blieb, verlor

die Hoffnung auf Änderung der Verhältnisse ¿von oben¿. In Leipzig, Dresden,

Magdeburg und an anderen Orten formierten sich in diesem Herbst 1989 immer

lautere Proteste gegen Unfreiheit und staatliche Willkür. Polizei und

Staatssicherheit gingen brutal gegen Demonstranten vor, aber die Zeit der Angst

vor der Staatsmacht war überwunden. ¿Wir sind das Volk¿ war das neue

Selbstbewusstsein der Bürgerinnen und Bürger. Die Öffnung der Grenzen am 9.

November 1989 ließ den real existierenden Sozialismus endgültig scheitern und

machte den Weg frei zur Neugestaltung der Gesellschaft, zur Auflösung der

Staatssicherheit, zu den ersten freien Wahlen in der DDR und zur

Wiedervereinigung Deutschlands.

 

 

 

Mit Fotos und Texten wird an den Mut der Menschen im Herbst

1989 erinnert. Die Präsentation der Ausstellung ¿Magdeburg Herbst 1989¿ ist

eine Kooperation der Gedenkstätte mit der Gedenkstätte Moritzplatz Madeburg.

 

 

 

Am 3. Oktober 2005 findet gegen 11.00 Uhr auf dem Gelände

der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn ein Ökumenischer Bitt- und

Gedenkgottesdienst mit Pastor Matthias Storck als Prediger sowie zwei

Zeitzeugen (der politisch inhaftierten Dichterin Elisabeth Graul und Herrn

Konsistorialpräsident a.D. Martin Kramer) statt. Dieser bereits 13.

Bittgottesdienst in der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn steht unter

dem Thema ¿15 Jahre Wiedervereinigung - 60 Jahre Kriegsende¿.

 

Eindrücklich zeigt sich heute, dass das Ende des Krieges und

die Wiedervereinigung in ähnlicher Weise polarisieren: für mache war es ein

Zusammenbruch, für viele eine Befreiung. Was in Geschichte und Gegenwart

solchermaßen trennt und eint, steht beim diesjährigen ökumenischen

Bittgottesdienst im Mittelpunkt.

 

 

 

Für das Nachmittagsprogramm des 3. Oktober 2005 werden -

ausgehend von den Erfolgen der Jahre 2000, 2002, 2003 und 2004 ¿ durch die

Sportjugend Sachsen-Anhalt Angebote (z.B. Streetball-Turnier) unterbreitet, die

das Ziel verfolgen, Jugendliche aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen an

historischem Ort zusammenzuführen, um neben gemeinsamer sportlicher Aktivität,

Informationen über die jüngste deutsche Geschichte zu vermitteln und den

Gedankenaustausch zu fördern.

 

 

 

Gegen 14.00 Uhr führt (in Kooperation mit dem Landesverband

der Musikschulen Sachsen-Anhalt organisiert) das Sinfonische

Musikschulorchester Sachsen-Anhalt unter der Leitung von Peter Wegener, die

Marienborner Symphonie von Marc Jacko auf.

 

 

 

Seminarangebote, Dauer- und aktuelle Sonderausstellungen der

Gedenkstätte ¿Deutsche Teilung Marienborn¿ runden das Angebot zum 15. Tag der

Deutschen Einheit ab.

 

 

 

Sowohl am Sonntag, den 2. Oktober 2005, wie auch am Montag,

den 3. Oktober 2005, bietet ein Caterer Getränke und Essen an.

 

 

 

ABLAUF

 

 

 

 

 

2. Oktober 2005

 

16.30 ¿ 17.00 Uhr          Begrüßung, Grußworte und

Eröffnung der Ausstellung ¿Magdeburg Herbst 1989¿

 

17.00 ¿18.30 Uhr           Konzert mit Eva-Maria Hagen

(Angebote Caterer ¿Holliday In¿)

 

anschließend:    Begegnungen und Gespräche

 

 

 

3. Oktober 2005

 

11.00 ¿ 12.00 Uhr          Dank- und Bittgottesdienst

 

12.00 ¿ 12.30 Uhr          Mittagspause (Angebote Caterer

¿Holliday In¿)

 

12.30 ¿ 17.00 Uhr          ¿Streetball-Turnier¿

 

14.00 ¿ 15.00 Uhr          ¿Marienborner Symphonie¿

 

 

 

Jeweils Ganztägig:         Seminare und begleitete Rundgänge

 

 

 

 

 

WEITERE INFORMATIONEN ERHALTEN SIE ÜBER DIE GEDENKSTÄTTE

 

(Dr. Joachim Scherrieble, 039406-92090,

Joachim.Scherrieble@lvwa.lsa-net.de)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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0345-5141244

 

 

 

 

 

 

 

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