Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 149/05

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt

Pressemitteilung Nr.: 149/05

Magdeburg, den 7. September 2005

Kabinett beschließt Detailplanung zur Neustrukturierung der Landesforstverwaltung/Wernicke: Mitarbeiterwünsche zum künftigen Job werden berücksichtigt

Die Forststrukturreform steht. Das Kabinett hat die Detailplanung von Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Petra Wernicke abgesegnet. Damit werden zum 1. Januar 2006 Wirtschaftsbetrieb, Privatwaldbetreuung und hoheitliche Aufgaben organisatorisch getrennt.

Ziel ist ein gleichwertiges Nebeneinander der Aufgaben Waldbewirtschaftung, Waldschutz, Umweltbildung, Entwicklung der touristischen Infrastruktur und Privatwaldbetreuung.

Unabhängig von der Forstreform haben die Länder Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Hessen beschlossen, eine gemeinsame Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt in Göttingen/Hann.-Münden zu gründen. Ab 1. Januar 2006 werden hier 10 Mitarbeiter aus Sachsen-Anhalt arbeiten.

Landwirtschaftsministerin Petra Wernicke sieht mit der Forstreform die Weichen für eine EU-konforme und zudem schlanke, effektive und finanzierbare Forstverwaltung in Sachsen-Anhalt gestellt. Wernicke: "Die Reform schafft die Voraussetzung für eine sofortige effiziente Bewirtschaftung des Landeswaldes, ohne Abstriche bei Gemeinwohl- und hoheitlichen Aufgaben.

Mit der Vorbereitung der personellen Veränderungen zum 1. Januar wird jetzt begonnen. Mitarbeiter der Forstverwaltung waren im Mai 2005 einem Aufruf des Ministeriums gefolgt, und hatten Wünsche zu künftigen Einsatzplätzen angemeldet. Die Ministerin zeigte sich erfreut über die unerwartet hohe Beteiligung und kündigte an, dass den Wünschen in den meisten Fällen entsprochen werden kann.

Die Detailplanungen der neuen Landesforstverwaltung wurden in Arbeitsgruppen von Forst- und Ministeriumsmitarbeitern erstellt. Dabei wurden die Empfehlungen des Gutachtens auf Praktikabilität überprüft und angepasst. Aus Waldschutzgründen (rechtzeitiges Feststellen von Gefahrensituationen und Eingreifen gegen Forstschädlinge) wurde beispielsweise die Zahl der Mitarbeiter und Reviere im Landesforstbetrieb (neu) gegenüber dem Gutachten heraufgesetzt.

Außerdem wurde vereinbart, die Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau und die ämter für Landwirtschaft und Flurneuordnung ab 2006 als Landesanstalt für Landwirtschaft, Gartenbau und Forsten und als ämter für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten zu bezeichnen.

Landesforstbetrieb (neu), Magdeburg

Kostendeckende Bewirtschaftung, Holzvermarktung, Waldbau, Jagd

Betriebsleitung mit 5 Forstbetrieben ( "Altmark" in Mahlpfuhl, "Ostharz" in Harzgerode, "Oberharz" in Trautenstein, "Süd" in Obersdorf "Anhalt" in Dessau) und insgesamt 49 Revieren

241 Stellen (einschließlich Waldarbeiter)

ämter für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (äLFF bisher äLF)

Die Namensergänzung steht für die Forsthoheitsaufgaben, Privat- und Körperschaftsbetreuung, Forstaufsicht und forstliche Förderung, die künftig von den vier ämtern wahrgenommen werden.

Standorte Halberstadt, Dessau, Weißenfels, Stendal/Salzwedel

58 Stellen

Landesamt für Umweltschutz, Halle

Natura 2000 und FFH

15 Stellen

Landesverwaltungsamt, Halle

Hoheitliche Aufgaben als obere Forstbehörde

21 Stellen

Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (LLFG, bisher LLG)

Ausbildung am Standort Magdeburgerforth

mit Landesbetrieb für Privatwaldbetreuung und Forstservice (LFP)

Betreuung der Privat- und Körperschaftswaldbesitzer, Umweltbildung/Waldpädagogik, Walderholung/touristische Infrastruktur, Waldschutz, Rohholzmobilisierung

10 Betreuungsforstämter (Klötze, Arendsee, Letzlingen, Flechtingen, Wippra mit Außenstelle in Elend, Naumburg mit Außenstelle in Ziegelroda, Annaburg, Nedlitz, Genthin, Dessau) und insgesamt 92 Revieren

365 Stellen (einschließlich Waldarbeiter). Zudem werden 431 Mitarbeiter innerhalb der Landesverwaltung umgesetzt oder im LPF für temporäre Aufgaben in den Bereichen Waldpädagogik und Tourismus, Biotoppflege oder Dienstleistungen für den Landeshochwasserbetrieb eingesetzt.

Im Zusammenhang mit der Forstreform soll das Waldgesetz geändert werden. Die Vorlage der Landesregierung wird derzeit im Landtag beraten.

Bis zum Jahr 2011 werden voraussichtlich 431 Stellen der bisher 1131 Stellen durch Altersabgänge und Umsetzungen vom Forst in andere Verwaltungsbereiche eingespart. Mit den Umsetzungen können ansonsten erforderliche Neueinstellungen vermieden und damit Landesmittel gespart werden.

Zuzüglich eingesparter Mieten und Bewirtschaftungskosten ergibt sich zum Zieljahr 2011 eine Halbierung des im Stichjahr 2003 notwendigen Zuschussbedarfs der gesamten Forstverwaltung.

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