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Präsident Leimbach beruft neue Mitglieder der
Besuchskommissionen im Landespsychiatrieausschuss
26.08.2005, Halle (Saale) – 84
- Landesverwaltungsamt
Landesverwaltungsamt ¿ Pressemitteilung Nr. 84/2005
Landesverwaltungsamt ¿ Pressemitteilung Nr. 84/2005
Halle (Saale), den 26. August 2005
Präsident Leimbach beruft neue Mitglieder der
Besuchskommissionen im Landespsychiatrieausschuss
Im Rahmen einer Festveranstaltung im Landtag hat der
Präsident des Landesverwaltungs-amtes Thomas Leimbach die neuen Mitglieder der
Besuchskommissionen des Landes-psychiatrieausschusses berufen.
¿Der Landespsychiatrieausschuss und die Besuchskommissionen
sind wesentliche Kontrollorgane, die Mitglieder sind allesamt kompetente,
verantwortungsbewusste und engagierte Bürgerinnen und Bürger, PsychologInnen
und ÄrztInnen, die diese Aufgabe ehrenamtlich übernehmen. Das ist längst keine
Selbstverständlichkeit mehr, aus diesem Grunde sei dies hier noch einmal
besonders hervorgehoben.¿, so Leimbach in seiner Festrede.
Die Berufung der Mitglieder des Landespsychiatrieausschuss
erfolgt für jeweils vier Jahre. Nachdem im Mai 2005 der vierte Ausschuss seine
Arbeit aufgenommen hat, werden jetzt seine sechs regionalen Besuchskommissionen
zusammengesetzt.
24 Mitglieder des Ausschusses und 39 weitere Bürger haben
sich für dieses Ehrenamt zur Verfügung gestellt. Darunter sind PsychiaterInnen
und PsychologInnen, SozialarbeiterInnen und BetreuerInnen, RichterInnen und
Staatsanwältinnen, aber auch Angehörige psychisch Kranker, Landtagsabgeordnete
und weitere Personen des öffentlichen Lebens. Ein Drittel der Mitglieder wird
zum ersten Mal in einer Besuchskommission mitwirken; die übrigen Mitglieder
bringen bereits Erfahrungen aus der vorangegangenen Amtsperiode mit, einige
sind seit acht Jahren, andere sogar von Anfang an dabei.
Hintergrund
Der Landespsychiatrieausschuss
Der Ausschuss für Angelegenheiten der psychiatrischen
Krankenversorgung des Landes Sachsen-Anhalt (Landespsychiatrieausschuss) ist
vom Parlament vor zwölf Jahren eingesetzt worden, um die Rechte und Interessen
der Menschen zu vertreten, die dazu auf Grund ihrer schweren Erkrankung oder
Behinderung selbst nicht imstande sind. Ziel ist es, in Sachsen-Anhalt
zeitgemäße, personenbezogene Hilfen für psychisch kranke und behinderte
Menschen in ausreichender Anzahl und Qualität anzubieten. Noch ist dieses Ziel
nicht in vollem Umfang erreicht. Es muss mehr getan werden, um psychisch kranke
und behinderte Menschen in die Gesellschaft zu integrieren und die Bedingungen
zu sichern, damit sie ihr Leben so normal wie möglich leben können. Das
erfordert eine optimale Betreuungsstruktur. Als fachlich unabhängiges Gremium
überwacht der Ausschuss die Einhaltung der Vorschriften für die Hilfe und
Betreuung psychisch kranker und seelisch und geistig behinderter Menschen.
Darüber hinaus tragen die Mitglieder mit konstruktiven Vorschlägen und
Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Bereichs der psychiatrischen Versorgung
bei. Es ist nicht zuletzt den Mitgliedern des Ausschusses zu verdanken, dass in
der Bevölkerung zunehmend Verständnis für die Belange psychisch kranker und
behinderter Menschen geweckt werden konnte.
Die Besuchskommissionen
Die Besuchskommissionen haben die Aufgabe, einmal im Jahr
alle Einrichtungen und Dienste zu inspizieren, die an der Versorgung von
psychisch kranken und geistig oder seelisch behinderten Menschen in
Sachsen-Anhalt beteiligt sind. Dazu zählen die psychiatrischen Krankenhäuser
und Abteilungen, Einrichtungen des Maßregelvollzuges, sozialpsychiatrische
Dienste und Suchtberatungsstellen, Wohnstätten und Heime, Werkstätten und
Rehabilitationseinrichtungen, insgesamt ein Arbeitspensum von über 400
Institutionen. Die Mitglieder verstehen sich in erster Linie als
"Fürsprecher" für diejenigen Mitbürger, die dort behandelt und
betreut werden. Für die Betroffenen ist es wichtig, dass sie sich mit allem,
was ihre Unterbringung und Therapie betrifft, an eine in jeder Hinsicht
unabhängige Instanz wenden können. Werden gravierende Missstände festgestellt,
kann der Ausschuss sofort die zuständigen Behörden einschalten. In Auswertung
der Besuche entsteht jährlich ein Bericht über die aktuelle psychiatrische
Versorgung im Land, der vom Ausschuss dem Landtag und der Landesregierung von
Sachsen-Anhalt vorlegt wird. In wenigen Tagen erscheint der 12. Bericht.
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