Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt
Privatisierungen in der Landespolizei
erbringen zukünftig 2,46 Mio. Euro pro Jahr an Einsparungen
23.08.2005, Magdeburg – 359
- Staatskanzlei und Ministerium für Kultur
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 359/05
Staatskanzlei - Pressemitteilung
Nr.: 359/05
Magdeburg, den 23. August 2005
Privatisierungen in der Landespolizei
erbringen zukünftig 2,46 Mio. Euro pro Jahr an Einsparungen
Innenminister Klaus Jeziorsky hat heute über
den Stand der Privatisierung von Service- und Dienstleistungsaufgaben in der
Landespolizei informiert. Durch verschiedene Maßnahmen können ab 2007 jährlich
rd. 2,46 Millionen Euro Personalkosten eingespart werden.
Jeziorsky: ¿Die Innere Sicherheit hat einen
wesentlichen Anteil an der Lebensqualität in unserem Land.¿ Die Bürgerinnen und
Bürger sollen sich sicher fühlen können und ihrer Polizei vertrauen. So sei die
Anzahl der Straftaten von 319.665 Fälle im Jahr 1995, über 247.044 Fälle im
Jahr 2000 auf 228.647 Fälle im Jahr 2004 gesunken. Parallel dazu konnte die
Aufklärungsquote von 35,8 % (1995) über 54,9 %
(2000) auf 57,4 % (2004) gesteigert werden. Dabei werde, so Jeziorsky,
die Polizei mit ständig neuen Herausforderungen konfrontiert.
Der allgemeine Bevölkerungsrückgang und die
Haushaltssituation unseres Landes hätten zur Folge, dass der regelmäßig
erhobenen Forderung nach mehr Personal zur Bewältigung neuer Aufgaben nicht
mehr gefolgt werden könne. Zudem verlangten die Bürgerinnen und Bürger von der
öffentlichen Verwaltung, dass sie ihre Aufgaben kostengünstig erbringe. Um das
auf dem Gebiet der Inneren Sicherheit Erreichte nicht zur Disposition zu
stellen, sei eine bloße Reduzierung nicht sinnvoll. Vielmehr seien strukturelle
und intelligente Veränderungen erforderlich, die trotz des geringeren
Personalbestandes zu einer Stärkung des Polizeivollzugs führten.
Um eine wirksame und wirtschaftliche
Aufgabenwahrnehmung der Landespolizei zu gewährleisten, wurde deshalb vom
Ministerium des Innern das Service- und Dienstleistungsspektrum des
polizeilichen Vollzugsdienstes einer umfassenden Wirtschaftlichkeitsprüfung
unterzogen. Das Aufgabenspektrum in Sachsen-Anhalt reicht dabei von der
Schadensregulierung über die Haushaltsmittelbewirtschaftung, Liegenschaftsbetreuung,
logistische Betreuung mit Führungs- und Einsatzmitteln, Organisation,
Personalverwaltung bis hin zur Kampfmittelbeseitigung.
Nach Abschluss der Wirtschaftlichkeitsprüfung
wurde beschlossen, in der Landespolizei für die Reinigungs-, Pförtner-, Küchen-
und Hausmeisterdienste die Leistungsfähigkeit privater Anbieter in Anspruch zu
nehmen. Jeziorsky: ¿Dabei ist von dem jeweiligen privaten Auftragnehmer im Zuge
des Betriebsüberganges das bisher beschäftigte Personal zu übernehmen und
hinsichtlich der betreffenden Einkommensstruktur und des Beschäftigungsverhältnisses
Bestandsschutz für zwei Jahre zu gewähren.¿ Mit diesen
Privatisierungsmaßnahmen, die durch die Landespolizei inzwischen weitgehend und
mit großem Erfolg durchgeführt wurden, würden zukünftig ca. 1,36 Mio. Euro pro Jahr an Personalkosten
eingespart. Darüber hinaus komme die Polizei der Forderung nach, dass eine
Privatisierung für solche Aufgaben anzustreben sei, für die Wettbewerb möglich
sei und von der öffentlichen Verwaltung weniger wirksam oder weniger
wirtschaftlich wahrgenommen werden könne.
Im Kfz-Bereich erfolgte die Fahrzeugbetreuung
bislang im wesentlichen durch die polizeieigenen Werkstätten an den Standorten
Dessau, Halberstadt, Halle (Saale), Magdeburg und Weißenfels. Durch ein
detailliertes Konzept zur straffen und wirtschaftlichen Organisation der
Betreuung der Polizeidienstfahrzeuge wird die Anzahl der Werkstätten auf eine
Zentralwerkstatt reduziert. Der Fuhrpark wird zukünftig zudem verstärkt durch
örtliche, private Kfz-Werkstätten gewartet. Die zentrale Werkstatt wird die
Instandsetzung derjenigen Dienstfahrzeuge durchführen, die aus polizeitaktischen
Gründen nicht in Privatwerkstätten gewartet werden können. Darüber hinaus führt
die zentrale Werkstatt alle Sonderumbauten und ¿ausbauten durch, die aus sicherheitsrelevanten
Gründen nicht außerhalb der Polizei vergeben werden können.
Von den ursprünglich 75 Bediensteten im
Bereich der Kfz-Betreuung werden im Rahmen der neuen Organisation insgesamt
noch 36 Bedienstete benötigt. Somit konnte eine Reduzierung um 39 Stellen
erreicht werden. Durch die Privatisierung der Kfz-Werkstätten wird eine
jährliche Personalkosteneinsparung von ca. 1,1
Mio. Euro zuzüglich der Einsparungen durch Wegfall von
Werkstattsachkosten erzielt.
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