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Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt

Innenminister Klaus Jeziorsky zur
Rauschgiftlage des Jahres 2004

21.06.2005, Magdeburg – 83

  • Ministerium für Inneres und Sport

 

 

 

 

 

 

 

 

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 083/05

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ministerium des Innern -

Pressemitteilung Nr.: 083/05

 

 

 

Magdeburg, den 21. Juni 2005

 

 

 

 

 

Innenminister Klaus Jeziorsky zur

Rauschgiftlage des Jahres 2004

 

¿

Zahl der Rauschgiftdelikte gestiegen

 

¿

Mehr Rauschgifttodesfälle

 

¿

Betäubungsmittel im Wert von über 1,1 Millionen

Euro sichergestellt

 

Die Zahl der registrierten Rauschgiftdelikte nahm nach

Auskunft von Innenminister Klaus Jeziorsky erneut zu. Gegenüber dem Jahr 2003

ist eine Steigerung um 10,3 % zu

verzeichnen (Bundesdurchschnitt 11 %). Mit 7.059 (2003: 6.401) Rausch­giftdelikten

wurden 685 Delikte mehr als im Vor­jahreszeitraum festgestellt. Damit hat sich

die steigende Tendenz bei der Ent­wicklung der Rauschgiftkriminalität seit dem

Jahr 2001 fortge­setzt. Die Aufklärungsquote liegt mit 92,5 Prozent nahezu unverändert hoch.

 

Jeziorsky:

¿Die allgemeinen Verstöße gegen das Betäu­bungsmittelgesetz, die sog.

Konsumentendelikte, stellen mit 69,1 % (2003: 70,2 %) zwar weiterhin den

Schwerpunkt dar. Ohne diese Delikte aus dem Blick zu verlieren, ist die Polizei

bestrebt, insbesondere schwere Verstöße gegen das Betäu­bungsmittelgesetz, wie

den illegalen Handel und Schmuggel von Betäubungsmitteln, zu verfolgen. Der Anteil solcher Ver­stöße konnte auf 28,7 % (2003: 27,9 %) erhöht

werden. Dies ist Ausdruck, dass die Ermittlungen vermehrt auf die

organisierten, von Gewinn- und Machtstreben gekennzeichneten Strukturen, die Drogenhändler und ihre

Verteilernetze, konzentriert wer­den.¿

 

Regionale Schwerpunkte der Rauschgiftkriminalität

bilden die Landkreise Bernburg, Köthen und Weißenfels sowie die Stadt Dessau.

Dort führt insbesondere der Handel mit Betäubungs­mitteln im Umfeld des

Stadtparks von Dessau zu einem erhöh­ten Deliktaufkommen.

 

Insgesamt wurden 5944

(2003: 5537) Tatverdächtige, davon 5254 männliche (88 %) und 690 weibliche (12

%) ermittelt. Im Nationalitätenvergleich stellen deutsche Staatsangehörige

unverändert mit 5354 (90,1 %) Tatverdächtigen die größte Perso­nengruppe dar.

Der Schwerpunkt bei den 590 (9,9 %) nichtdeutschen Tatverdächti­gen bilden

unverändert Personen mit afrikanischer Herkunft. Insbesondere sind hier­bei die

Nationalitäten Sierra Leone und Burkina Faso verstärkt vertreten.

 

Weiter zugenommen haben die

Delikte im Zusammenhang mit Cannabisprodukten um 391 (12,1 %) auf 3.633

(2003: 3242) und der Anteil der Heroindelikte um 132 (15,4 %) auf 988 (2003:

856). Bei Kokain, Amphetamin und ECSTASY lagen ge­ringfügige Zunahmen vor.

 

Durch die Polizei konnten im

vergangenen Jahr Betäubungsmittel im Wert von über 1,1 Millionen Euro

sichergestellt werden. In den überwiegenden Fällen handelte es sich dabei um

Cannabisprodukte, aber auch größere Mengen sogenannter ¿harter¿ Drogen, wie

Heroin und Kokain, konnten sichergestellt werden. Cannabisprodukte bilden

unverändert den Schwerpunkt und weisen mit 67,7 kg mehr als im Vorjahr die

größte Steigerungsrate auf. Ebenfalls wurden mehr Ecstasy (Amphetaminderivate)

und Crack sichergestellt. Demgegenüber sind bei Heroin, Kokain und Amphetamin

Rückgänge zu verzeichnen. An Betäubungsmitteln konnten im Jahr 2004 folgende

Gesamtmengen sichergestellt werden:

 

 

 

 

Drogenart

 

 

Sicherstellungsmenge

 

 

 

 

Heroin

 

 

3.725,70 g

 

 

 

 

Kokain

 

 

2.128,40 g

 

 

 

 

Amphetamin

 

 

4.044,20 g

 

 

 

 

Amphetaminderivate (ECSTACY)

 

 

18.941 Stück

 

 

 

 

LSD                                

 

 

3 Trips

 

 

 

 

Cannabis und

Zubereitungen

 

 

141.900,40 g

 

 

 

 

Crack

 

 

10,6 g

 

 

 

 

¿Diese umfangreichen

Sicherstellungen von Betäubungsmitteln sind Erfolge, die ermutigen, die

Bekämpfung von sogenannten harten Drogen auch weiterhin fortzusetzen und den

Verfolgungsdruck auf die Zwischen- und Großdealerebene weiter zu erhöhen,¿

erklärt Minister Jeziorsky.

 

Einen weiteren Hinweis auf die

Entwicklung der Rauschgiftkriminalität gibt die Zahl der polizeilich erstmals

auffälligen Konsumenten ¿harter Drogen¿. Gegenüber dem Vorjahr ist bei der

Anzahl der Erstkonsumenten ein leichter Rückgang auf  876 (878) und damit um 0,2 % festzustellen. Von den

Erstkonsumenten waren 709 männlich und 167 weibli­chen Geschlechts. Die

Altersgruppe der Erwachsenen stellte dabei den größten Anteil. Amphetaminprodukte

und ECSTASY bildeten mit einem Anteil von über 50 % den unveränderten

Schwerpunkt bei den festgestellten Erstkonsumenten.

 

Im Jahr 2004 verstarben neun

Personen an den Folgen des Drogenmissbrauchs. Damit musste die bisher höchste

Zahl von Drogentoten innerhalb eines Jahres registriert werden. In sechs Fällen

stand die Todesursache im Zusammenhang mit dem Konsum von Heroin. Seit 1994

verstarben in Sachsen-Anhalt insgesamt 49 Personen in einem kausalem

Zusammenhang mit einem missbräuchlichen Konsum von Betäubungsmitteln.

 

Jeziorsky:

¿Wir werden auch künftig keine illegalen Drogen dulden und nehmen dabei bewusst

in Kauf, dass verstärkte Kontrollmaßnahmen zwangsläufig auch zu einem Anstieg

der Straftaten führen. Es gilt das Dunkelfeld aufzuhellen und poten­zielle

Straftäter abzuschrecken. Die konsequente Strafverfolgung ist weiterhin mit

sinnvollen Präventionsmaßnahmen zu ergänzen. Dabei ist es zum einen wichtig,

den Konsumenten Wege aus der Sucht aufzuzeigen und ihnen beim Ausstieg zu

helfen. Zum anderen ist es aber noch wichtiger, dass es gar nicht soweit kommt.

Deshalb beteiligt sich die Polizei an ganzheitlichen Präventionsangeboten, in

deren Mittel­punkt die Stärkung der Lebenskompetenz insbesondere von Kindern

und Jugendli­chen steht. ¿

 

Als

Beispiel nannte Jeziorsky das vom Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt maßgeblich

betreute und vielbeachtete Projekt ¿LEBENSRAUSCH¿ (www.lebensrausch.com).

Ferner wies Jeziorsky darauf hin, dass die Polizei bei diesen Präventionsbemühungen

nur einen Beitrag leisten könne. Alle Institutionen, die sich mit Kindern und

Jugendlichen befassen, aber vor allem auch die Eltern­häuser seien hier in

besonderer Weise gefordert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum:

 

Verantwortlich: Dr. Matthias Schuppe

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