Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt
Innenminister Klaus Jeziorsky stellt
Feuerwehrjahresbericht 2004 vor
09.05.2005, Magdeburg – 59
- Ministerium für Inneres und Sport
Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 059/05
Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 059/05
Magdeburg, den 9. Mai 2005
Innenminister Klaus Jeziorsky stellt
Feuerwehrjahresbericht 2004 vor
ð Sachsen-Anhalt verfügt über ein gut funktionierendes
Brandschutz- und Hilfeleistungssystem
ð Feuerwehren rückten zu 25.997 Einsätzen aus
ð 2.086 Personen wurden gerettet
¿Täglich muss bei
Bränden, Verkehrsunfällen und anderen Schadensereignissen Hilfe geleistet
werden. Schnelle und fachlich kompetente Hilfe in Notsituationen ist zu einer
Selbstverständlichkeit geworden,¿ so Innenminister Klaus Jeziorsky, ¿dafür
sorgen die über 40.000 im Einsatzdienst tätigen Angehörigen der 1.733
Freiwilligen Feuerwehren, 16 Werkfeuerwehren und vier Berufsfeuerwehren mit
ihrem täglichen Engagement.¿
Die Feuerwehren
rückten im Jahr 2004 zu 25.997 Einsätzen aus, davon waren 14.222
Hilfeleistungseinsätze (54,7 %), z. B. Rettung von Menschen oder Tieren
aus Notlagen, 8.230 Einsätze zur Brandbekämpfung (31,7 %) und 3.545
übrige Einsätze (13,6 %), z. B. Abwehr von Gefahren für die Umwelt, im
Verkehr, Sturmschäden usw. 2.086 Personen wurden gerettet, davon 1.025
unverletzte, 840 verletzte und 221 rauchvergiftete Personen. Für 211 Personen
kam leider jede Hilfe zu spät.
Jeziorsky: ¿In
unserem Land haben wir ein flächendeckendes und gut funktionierendes
Brandschutz- und Hilfeleistungssystem geschaffen. In der Mehrzahl sind in
diesem System ehrenamtliche Kräfte engagiert, die zu jeder Tages- und
Nachtzeit bereit sind, sich für Leben, Gesundheit und Eigentum Anderer
einzusetzen.¿
Insgesamt waren
sie über 261.000 Stunden im Einsatz. Bei ihrer Einsatztätigkeit wurden 199
Feuerwehrangehörige in Unfälle verwickelt, davon 23 bei der Brandbekämpfung.
Die meisten Brände
ereigneten sich nach wie vor in Wohnungen, dabei sei die Ursache der Brände
häufig Fahrlässigkeit und nicht brandschutzgerechtes Verhalten gewesen. Die Gefahren,
die von Feuer ausgehen, und die Wirkung von Rauch und Hitze wurden oft unterschätzt.
Einen besonderen Schwerpunkt bildeten nach wie vor Defekte elektrischer Geräte
und Anlagen im Haushalt. Viele wiegten sich in Sicherheit und meinten, dass
ihnen so etwas schon nicht passieren werde. Das ist jedoch oft ein Trugschluss.
¿Die Feuerwehr sei
schon schnell, doch Rauchmelder sind schneller, weil sie zuverlässig bei ¿Feuer
und Rauch` alarmieren und so helfen, Leben zu retten,¿ so Innenminister Klaus
Jeziorsky und plädiert aus diesem Grund für den Einbau von Rauchmeldern im
häuslichen Wohn- und Freizeitbereich.
Den weitaus
größten Anteil am Einsatzgeschehen nehmen die Hilfeleistungen ein. Unter den
14.222 Hilfeleistungseinsätzen des Jahres 2004 waren u.a.:
-
1.694 Einsätze zur Befreiung von Personen in
Notlage,
-
2.890 Einsätze zur Abwehr von Gefahren für die
Umwelt z. B. durch austretende gefährliche Flüssigkeiten, Gase oder
anderes Gefahrgut,
-
2.087 Einsätze zur Abwehr von Gefahren als Folge
von Naturereignissen wie Stürme oder Hochwasser und
-
4.582 sonstige Einsätze zu Hilfeleistungen
(z. B. Sicherstellungsmaßnahmen, zu denen die Feuerwehr durch andere Ämter
oder Bürger angefordert wurde, Brandwachen oder Explosionen ohne Brandfolge).
Einen Vergleich zu
den Vorjahren zeigt die nachfolgende Tabelle
Jahr
Hilfeleistungseinsätze
Einsätze
zur Brandbekämpfung
Übrige
Einsätze
Tote
Verletzte
2000
13.454
9.331
3.469
250
1.372
2001
13.853
8.012
3.772
236
1.406
2002
20.453
7.259
3.799
217
1.107
2003
15.604
11.037
3.649
252
1.207
2004
14.222
8.230
3.545
211
1.061
Die Auswertung der
Einsätze beweise, dass weiterhin leistungsfähige Feuerwehren in den Gemeinden
und Gemeindeteilen benötigt werden. Eine Folge der immer komplizierter
werdenden Einsatzsituationen sei, dass sich die Anforderungen an das Personal
und die Ausrüstung der Feuerwehren ständig erhöhen. Die Führungs- und
Einsatzkräfte müssen daher gründlich vorbereitet sein, um mit moderner Technik
und umfangreichem, brandschutztechnischem Wissen die entstandenen
Gefahrenlagen richtig einschätzen und bekämpfen zu können. Dazu seien an der
Brandschutz und Katastrophenschutzschule Heyrothsberge im vergangenen Jahr
3.466 Feuerwehrleute aus dem Land Sachsen-Anhalt aus- und fortgebildet worden.
Mit der
Inbetriebnahme der im letzten Jahr fertiggestellten neuen Ausbildungs- und
Übungsanlagen der Brandschutz- und Katastrophenschutzschule Heyrothsberge werde
den gestiegenen Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Feuerwehren
Rechnung getragen.
Jeziorsky:
¿Feuerwehren sind nicht nur ein wichtiger Sicherheitsgarant, sondern auch ein Stück
Lebensqualität in unserem Land, auf das wir nicht verzichten wollen und können.
Brandschutz ist
zuerst aber eine kommunale Aufgabe. Das Land wirkt hierbei unterstützend mit.
Fördermittel des Landes in Höhe von jährlich mehr als 7 Mio. Euro
sind für die Anschaffung von Fahrzeugen, für den Neu- oder Umbau von
Feuerwehrhäusern bereitgestellt worden. Dadurch hat sich die technische und
bauliche Ausstattung in den Feuerwehren vieler Gemeinden im vergangenen Jahr
deutlich verbessert.¿
So seien im Jahr
2004 z. B. 33 neue Lösch- und Sonderfahrzeuge in Dienst gestellt,
27 Feuerwehrhäuser neu- oder umgebaut sowie 8 sonstige Maßnahmen gefördert
worden.
Die Mitglieder der
freiwilligen Feuerwehren engagierten sich nicht nur im Einsatz. Sie seien aktiv
am Um- und Ausbau ihrer Feuerwehrhäuser, bei der Pflege und Wartung der Technik
und der Ausrüstung beteiligt. In ihrer Freizeit organisierten sie nicht nur in
den ländlichen Bereichen kleine und große Feste und seien oftmals Mittelpunkt
der dörflichen Gemeinschaft, vor allem kümmerten sie sich um den Aufbau und
Erhalt der Jugendfeuerwehren, die ein breites Freizeitangebot nicht nur in
Sachen Feuerwehr bieten.
Mit Stand vom 31.
Dezember 2004 gab es in Sachsen-Anhalt 1.100 Jugendfeuerwehren, in denen 11.365
Kinder und Jugendliche mit Begeisterung bei der Sache waren. Ca. 1.000 von
ihnen werden jährlich in die Einsatzabteilungen der freiwilligen Feuerwehren
übernommen. Die vorbildliche Ausbildung und Betreuung der Kinder und
Jugendlichen durch die dafür verantwortlichen Kameradinnen und Kameraden sei
besonders hoch zu werten. ¿Wer lernt, seine Mitbürger vor Gefahren zu schützen,
lernt auch Toleranz, Team- und Kommunikationsfähigkeit;¿ so der Minister.
Gerade heute sei das besonders wichtig.
Jeziorsky: ¿Ohne
die Mitwirkung vieler tausend Menschen in unserem Land, die in den
Einrichtungen und Einheiten der freiwilligen Feuerwehren, der
Hilfsorganisationen und des THW ehrenamtlich mitarbeiten, wäre ein wirksamer
Brand- und Katastrophenschutz nicht denkbar. Dafür sei allen Kameradinnen und
Kameraden an dieser Stelle ganz besonders gedankt.¿
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Verantwortlich: Dr. Matthias Schuppe
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