Aktuelle Pressemitteilungen - Sachsen-Anhalt
Landesinitiative zur Vereinfachung der
EU-Chemikalienverordnung/ ?Gemeinsame Erklärung? an EU-Kommission übergeben
18.09.2006, Magdeburg – 434
- Staatskanzlei und Ministerium für Kultur
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 434/06
Staatskanzlei - Pressemitteilung
Nr.: 434/06
Magdeburg, den 18. September 2006
Landesinitiative zur Vereinfachung der
EU-Chemikalienverordnung/ ¿Gemeinsame Erklärung¿ an EU-Kommission übergeben
Die Landesregierung hat heute in Brüssel eine
¿Gemeinsame Erklärung zur neuen europäischen Chemikalienpolitik¿ an den
Vizepräsidenten der Europäischen Kommission, Günter Verheugen, übergeben. In
der Gemeinsamen Erklärung der Landesregierung und der Wirtschaft
Sachsen-Anhalts wird die EU-Kommission aufgefordert, die Regelungen des aktuellen
Entwurfs der EU- Chemikalienverordnung REACH weiter zu vereinfachen. So soll
für die Registrierung das tatsächliche Risiko entscheidend sein und nicht
allein die produzierten bzw. importierten Mengen eines chemischen Stoffes.
Außerdem sollen die Registrierungsanforderungen für Stoffe, die nur in geringen
Mengen verwendet werden, vereinfacht sowie die durch die besonderen
Anforderungen an Tests und Analysen verursachten erheblichen finanziellen
Belastungen für die Unternehmen, gemindert werden.
Sachsen-Anhalts Umweltministerin Petra Wernicke hob hervor, dass das
Anliegen, durch eine umfassende Neuordnung des Chemikalienrechts den Schutz der
menschlichen Gesundheit und der Umwelt sicher zu stellen, unterstützt wird. Sie
forderte dennoch, dass die Vorschriften praktikabel sein müssen. Nach einer
Studie des Umweltministeriums über die Auswirkungen der Registrierung nach der
REACH-Verordnung in Sachsen-Anhalt kommen vor allem auf kleine und mittlere
Unternehmen erhebliche Belastungen zu. Wernicke: ¿Die Wettbewerbsfähigkeit der
Wirtschaft in Sachsen-Anhalt darf durch die Neuregelungen nicht gefährdet
sein.¿
In der zweiten Jahreshälfte 2007 soll in Brüssel
eine hochrangige Expertengruppe Chemie (High Level Group "Chemie")
ihre Arbeit aufnehmen. Es wird damit gerechnet, dass die Ergebnisse der
Beratungen dieser Gruppe in eine Mitteilung der Kommission zur Sicherung der
Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Chemieindustrie münden. Dabei sollen u.a.
Themen wie Versorgungssicherheit, Energiepolitik, Außenhandel, die
Restrukturierung von Chemiestandorten in den neuen Mitgliedsstaaten und
Rahmenbedingungen für Innovationen angesprochen werden.
Das Europäische Chemieregionen Netzwerk (ECRN) ¿
dessen Präsident Wirtschaftsminister Dr. Reiner Haseloff ist ¿ hat sich an den
ersten beiden Sitzungen dieser Vorbereitungsgruppe mit eigenen
Positionspapieren beteiligt. Die Landesregierung hat sich dafür ausgesprochen,
die Mitgliedschaft des ECRN-Präsidenten in der High Level Group zu unterstützen.
Haseloff erklärte dazu: ¿Sachsen-Anhalt Land könnte damit auch die spezifischen
Landesinteressen auf europäischer Ebene wirkungsvoll einbringen und dadurch die
chemischen Industrie des Landes noch deutlicher positionieren."
Hintergrund:
REACH steht für: Registration, Evaluation and
Authorisation of Chemicals - Registrierung, Bewertung und Zulassung von
Chemikalien. Durch REACH sollen das europäische Chemikalienrecht
vereinheitlicht und rund 30.000 Chemikalien systematisch erfasst und bewertet
werden. Hersteller und Importeure müssen ab 2008 ihre chemischen Stoffe bei der
Europäischen Agentur für chemische Stoffe in Helsinki registrieren. Es dürfen
künftig nur noch Stoffe in Verkehr gebracht werden, die registriert wurden.
Impressum:
Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt
Pressestelle
Hegelstraße 42
39104 Magdeburg
Tel: (0391) 567-6666
Fax: (0391) 567-6667
Mail:
staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
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